There's No One Catching My Fall

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Obwohl die Zeit recht schleppend voranging und sich wie ein alter Kaugummi durch den angebrochenen Tag zog, waren mittlerweile doch mehrere Stunden vergangen. Durch das Glockengeläut einer nicht allzu weit entfernten Kirche, die zu diesem jetzigen Zeitpunkt zwei Mal schlug, wusste man, dass es bereits nach Mittag war. Damit war etwas mehr als ein halber Tag durch das Land gezogen und ließ die Welt da draußen in warmen Farben scheinen. Während einige Menschen an diesem Samstag ihren gewohnten Alltag nachgingen, war es für die Meisten doch ein recht anschauliches und normales Wochenende. Ein Tag wie jeder andere auch.

So erwachte ein gewisser Robbie Williams zu dieser besagten Stunde langsam aus seinem Schlaf und ließ dabei ein leises Stöhnen von sich entlocken. Die Position, in die er sich befand und mehr als offensichtlich geschlafen hatte, war nicht gerade förderlich gewesen. Zwar spürte er jeden einzelnen Knochen und fühlte sich deswegen auch ein klein wenig gerädert, aber der Schlaf hatte ihm doch irgendwie gutgetan. Kaum hatte Robbie seine noch leicht verschlafenen Augen für einen Spalt geöffnet, bemerkte er auch gleich, dass er nicht bei sich zu Hause sondern ganz wo anders war. Dabei fragte er sich im nächsten Moment, was er in einem Krankenzimmer wollte und wie er hierhergekommen war. Erst als ihm die Erinnerungen vom vorigen Tag wieder in den Sinn kamen, glitten seine Gedanken auch schon gleich zu seinem neuen besten Freund rüber, welcher gerade eine mehr als nur schwere Zeit durchleben musste. Zuerst lief ihm seine geliebte Frau mit den gemeinsamen Kindern so einfach mir nichts dir nichts davon und dann, wurde er auch noch in der darauffolgenden Nacht von einem perversen Irren angegriffen und vergewaltigt.

Noch während Robbie sich von diesem einen Bild schlicht gesagt verrückt machen ließ, wollte er Gary schon auf halbem Weg einen mitfühlenden Blick zukommen lassen. Doch anstelle seines Freundes, fand er nur ein verwaistes Bett vor. Von der Angst gepackt, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte, begab er sich augenblicklich auf die Beine und suchte mit einem gebannten Blick den ganzen Raum nach einem zusammenkauernden und in sich gekehrten Gary ab. Dabei stellte er sich insgeheim die Frage, was er damit bezwecken wollte. Eigentlich war es da doch logisch, dass Gary sich dafür einen weniger öffentlichen Ort aufsuchen würde und ihm somit Privatsphäre bot. So stand er in Kürze vor der Tür des kleinen Badezimmers und während er an diese etwas zaghaft klopfte, fragte Robbie vorsichtig mit gesenkter Stimme nach, ob Gary da auch wirklich drin war. Doch wie es zu erwarten war, blieb alles ruhig. Zu ruhig um genau zu sein.

„Gary?" wurde Robbie nun mutiger indem er seine Stimme anhob und etwas lauter an der Tür klopfte.

Durch den erhöhten Kraftaufwand, die damit auf der Tür ausgeübt wurde, glitt diese leise für einen kleinen Spalt auf und gab somit eine Dunkelheit preis, die jedes erdenkbare Licht von der einen Sekunde auf die Andere ohne weiteres verschluckte. Erst als Robbie die Grenze zwischen Licht und Schatten vergrößerte, wich diese Dunkelheit zusehends immer mehr ins Innere zurück und eröffnete ihm damit ein mittlerweile bekanntes Bild. In völliger Finsternis und Abgeschiedenheit, saß der gesuchte Gary in der hintersten Ecke und schien ihn auf dem ersten Blick nicht bemerkt zu haben. Mit wenigen Schritten beeilte er sich an die Seite seines Freundes zu gelangen und versuchte auch gleich, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen.

„Gaz? Ist alles in Ordnung?"

Obwohl Garys Augen für einen Spalt geöffnet waren und ihn demnach sehen müsste, reagierte er kein bisschen darauf. Er saß einfach nur da, presste sich eine Hand aufs linke Ohr und murmelte irgendwelche unverständliche Worte, die Gary ständig wiederholte. Es war, als wäre er in seinem eigenen Körper gefangen und wo ihn offensichtlich eine körperlose Stimme arg zusetzte. Einfach nur auf Gary einzureden, dass das Alles gerade nur in seinem Kopf nicht in der Wirklichkeit passierte, war da vergebene Lebensmüh. Damit blieb Robbie nichts anderes übrig, es als auf eine etwas härtere Gangart zu versuchen. Unter größter Vorsicht und mit der Hoffnung, dass Gary sich jetzt nicht dagegen großartig wehrte, packte er behutsam nach dessen linken Unterarm und zog diese mit sanfter Gewalt vom Ohr runter. Doch wie es bereits zu erwarten war, stieß Robbie dabei auf Wiederstand und der fiel um einiges heftiger aus als man sich anfangs noch gedacht hatte.

Don't Say Goodbye To Me... - 1. BOOK - Take That FF   (in German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt