3 Wochen

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[A/N: Könnt ihr erraten, welcher Disney-Film als Nächstes von mir nur interpretiert wurde? :D]


»Ich wollte mich verabschieden.«

Er trägt eine kaputte Hose, keine Jacke, obwohl es regnet und seine Haare hängen ihm in der Stirn. Noch nie hat er besser ausgesehen.

Scheiße, scheiße, scheiße. So etwas darf ich nicht mehr denken. Das ist vorbei.

»Machs gut«, sage ich hochnäsig und schleiche an ihm vorbei ins Wohnzimmer, wo ich mir ein Buch schnappe.

»Liest man neuerdings auf dem Kopf?«, fragt er, steckt die Hände in die Hosentaschen und grinst. Wassertropfen perlen von seinen Haaren.

»Ich kenne sie alle auswendig. Ich will mal was Neues ausprobieren.«

Betroffen senkt er den Blick. »Warum hast du nie etwas gesagt, ich hab eine ganze Bibliothek daheim.«

»Ich weiß, ich hab sie durch den Spiegel gesehen.«

Adam nickt. »Und wieso hast du nie etwas gesagt?«

»Du hast nicht gefragt.« Ich knurre leicht am Ende und begegne seinem Blick. Wäre ich ein besserer »Mensch«, würde ich ihm jetzt alles Gute wünschen. Eine fröhliche und glückliche Zukunft. Aber das will ich nicht.

»Danke, dass du mir gezeigt hast, wer ich bin«, sagt Adam zum Abschied und dreht sich im Türrahmen um.

Das ist es. Das letzte Mal, dass jemand in meinem Haus ist und mich sieht. Für immer. Ich erwarte nicht, dass sich ein weiterer Jäger hierher verirrt, zumal der Zaubermeister meinte, dass sie so gut wie ausgestorben sind. Die Chancen stehen gleich null. Und selbst wenn einer herkommt, wird er mich töten. Ein verfluchtes Biest lässt man nicht leben.

»Danke, dass du es versucht hast«, erwidere ich und sehe die Tür ins Schloss fallen. Das Jaulen kann ich nicht unterdrücken und Adam muss es auch hören. Er kommt nicht wieder.

Tale as old as timeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt