Ich rieche Waschmittel. Das ist das Erste, was ich wahrnehme. Denn es gibt in meinem Haus kein Waschmittel. Auch keine orangefarbenen Jalousien, oder gelbe Bettlaken. Und sicher keinen schlafenden Adam.
Schlafender Adam.
Ich muss auch träumen. Habe ich nicht einen fiesen Holzpflock in mir gehabt? Und selbst wenn es mich nicht getötet hat, kann ich nicht aus dem Haus heraus.
Moment.
Zaghaft hebe ich meine Hand. Hand. Meine menschliche, echte Hand.
Der Zauber ... ist ... aber wie ...
»Man könnte fast meinen, dass du eher Dornröschen bist«, murmelt Adam und ich würde ihn gerne ansehen, kann aber nicht.
Meine Hand. Haut. Ohne Fell. Ohne Blessuren. Einfach ich!
»Ich weiß nicht, was wirklich los war, als ich bei dir war, aber als du dir dieses Stück Holz in den Bauch gehämmert hast, bin ich fast umgekommen.« Er steht auf und drückt meine Hand. Zum ersten Mal sehe ich auf. Zu seinem Lächeln. Das ich liebe. Weil ich ihn liebe. Die Narbe an seinem Kinn kann ihn auch nicht verunstalten. Sie wird weggehen, das weiß ich. Wie die Narben der Krähen verschwunden sind. Er wird wieder perfekt sein. Mein perfekter Adam.
»Du warst noch nicht ganz tot, also hab ich es versucht. Ein Kuss der ehrlichen, eingestandenen Zuneigung, war alles ...«
Er kommt nicht dazu fertig zu sprechen, denn ich beuge mich vor und schlinge meine Arme um ihn. Vergabe mein Gesicht an seiner Halsbeuge. Er hat den Fluch gelöst. Mich errettet.
»Weißt du, was das aus heute macht?«, frage ich ihn später leise, als er zu mir ins Bett gekrochen ist. Wie sich herausstellt, sind wir in seinem alten Haus, in dem noch niemand Neues lebt. Ein Glück. Ich habe versucht, mein Haus zu sehen, aber es ist nicht mehr da. Auch Adam kann es nicht mehr sehen. Wehmut umschließt kurz mein Herz. Für 21 Jahre war es meine Heimat, mein Refugium. Dort drin habe ich die wohl schlimmsten Zeiten meines Lebens durchgestanden. Dort habe ich auf Adam gewartet.
»Der erste Tag.«
»Der Ewigkeit«, vollendet Adam und küsst mich sanft. Daran kann ich mich eindeutig gewöhnen. »Jetzt müssen wir nur noch den Magier finden.«
Ich habe ihn in alles eingeweiht und ihm erzählt, was vor sich ging, als er im Haus war. Ein bisschen traurig bin ich noch immer, denn jetzt ist mein Spiegel weg. Selbst wenn ich ihn nicht mehr brauche, so war er ein Wegbegleiter. Mein einziger Freund in einer sehr einsamen Ewigkeit.
»Das hat Zeit. Alle Zeit der Welt.«
»Sagte die Schöne«, grinst Adam und küsst mich wieder. Ich hoffe, ich gewöhne mich niemals daran.
[A/N: Ich denke, mit einem Happy End hat jeder gerechnet. Es ist Disney, immerhin ;) Manche von euch haben schon 'When will my life begin' ausfindig gemacht. Das ist eine weitere Adaption - Diesmal mit Rapunzel.
Danke für euch ❤ Und eure Unterstützung ❤ Ich hoffe, wir sehen uns bei unserer langhaarigen Blondine wieder ;)]
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Tale as old as time
Fanfiction»Und wo ist deine verwelkende Rose? Deine sprechenden Hausangestellten?«, fragt er lachend und kurz überlege ich, ihm den Kopf abzureißen. Die Kraft dafür hätte ich, nur, wer erlöst mich dann von meinem Schicksal? »Bitte«, sage ich und schnalze mit...