17. Bruchlandung ohne Bruch

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Etwas unsicher fliege ich durch die Baumkronen in den Himmel.
Ich fliege noch ein bisschen höher, bis die Aufwinde mich von alleine oben halten.
Verwirrt schaue ich mich nach allen Seiten um, und vergesse dabei fast das Gleichgewicht zuhalten. Im letzten Moment finde ich noch meinen Körperschwerpunkt und balanciere mich wieder aus.
'Das war knapp gewesen.'
"Ich sagte doch du sollst dich nicht so verkrampfen."
Ich zucke erschrocken zusammen und verliere das Gleichgewicht. Mal wieder.
Nachdem ich ein paar Meter in die Tiefe gefallen bin, kommt ein Windstoß von Nordwest und hilft mir dabei das Gleichgewicht wiederzuerlangen.
Bevor ich ganz abstürtze, muss ich dafür sorgen, wieder etwas an Höhe zu gewinnen.
Schon kurz darauf bin ich wieder auf der Höhe von diesem nervigen Falken.
'Hey moment mal...'
"Hast du eigentlich einen Namen?"
Ich weiß, dass ist die beste Situation so etwas zu fragen. Aber ich habe halt ein Talent dafür.
"Nein. Wir Tiere geben uns keine Namen."
"Kann ich dir einen Namen geben?"
"Weißt du, es gibt da einen Namen, den ich schon immer haben wollte."
"Echt?"
Neugierig neige ich meinen Kopf in seine Richtung, um ja kein Wort zu verpassen.
Aus den Augenwinckeln nehme ich eine Bewegung war und schaue nach unten.
Zu meiner Freude sehe ich Hutch.
Zu meinem Missfallen entdecke ich leider auch den Rest der Horde.
Ob Hemmy dabei ist, kann ich bei dem Gewusel nicht erkennen. Selbst, wenn ich wissen würde, wie er aussiehst.
"Hey, schau mal wir haben sie gefunden. Da, der Hirsch ist Hutch. Die anderen haben keine Namen. Ach ja, außer Hemmy, der ist ein Eichhörnchen. Deinen Namen kannst du mir später sagen, erst musst du mir sagen wie man landet."
Von meiner Freude und Nervosität angesteckt, schaut auch er sich neugierig um, bevor er sich wieder mir zuwendet.
"Das landen ist eigentlich gar nicht so schwer. Du musst mit dem Kopf voraus in die Tiefe fliegen; die Flügel am Körper lassen und in der Nähe vom Boden, einfach wieder ausbreiten und sanft auf dem Boden aufkommen."
"Klingt ziemlich leicht."
"Ist es auch, wenn du es kannst." Ich hole noch einmal tief Luft und kippe nach vorne weg. Schnell ziehe ich die Flügel an, wie er es mir gesagt hat.
Es geht unglaublich schnell abwärts; die Welt um mich herum ist ein verschwommener Farbtopf, wo irgendwer rumgematscht hat.
Nach dem ich durch die Baumkronen bin, breite ich meine Flügel aus und bremse rasant schnell ab. In wenigen Sekunden lande ich auch schon auf dem Boden, zwar ziemlich ungeschickt, aber immerhin ohne mir etwas zu brechen. Und überlebt habe ich es auch.
"Meisterin, seid ihr das?" Fragend schaut Hutch mich, mit schief belegtem Kopf, an.
"Oh, hey Hutch. Ja natürlich bin ich es."
Damit ich nicht mehr ein ganz so kleiner winzling vor ihm bin, wandel ich mich in einen Luchs. "Ich hoffe ihr musstet nicht allzu lange warten."
"Nein, das mussten wir nicht, da wir ja Hemmy suchen mussten. Und falls es euch beruhigt, er ist auch wieder da."
"Gut."
Unruhig schaue ich mich um, aber der Falke ist mir nicht gefolgt. Ich lege meinen Kopf in den Nacken und suche den Himmel nach ihm ab. Aber ich finde ihn nicht im Himmel, sondern in einem der Bäume, wo er mit den Augen, panisch den Boden absucht. Ach verdammt.
"Hutch, kannst du mir mal bitte Hemmy holen? Ich wollte schon die ganze Zeit mal mit ihm reden."
"Ja wohl, Meisterin."
Ich sehe zu wie er zu der rappel vollen Höhle geht und sich zwischen den anderen Tieren hindurch schlängelt, mit den Augen sucht er die Höhlenwände ab.
Ich schaue nochmal nach oben, aber diesmal sitzt er ein paar Äste tiefer.
Um es für ihn leichter zu machen, wandel ich mich wieder in einen Falken.
"Hey, hier bin ich", rufe ich ihm zu.
Blitzartig schießt sein Kopf zu mir herum.
"Pass auf hier ist irgend wo ein Luchs." Er segelt auf einen niedrigen Ast in meiner Nähe.
Nun bin ich es die fiept.
"Du blödman. Das war ich."
"WAS?! Du warst der Luchs?"
"Ja. Schau."
Unter seinem ungläubigen Blick, wandel ich mich wieder in einen Luchs.
"Wow." Er schaut mich so an, als wäre ich eine neue Art. Was aber egal ist, denn hauptsache sie schmeckt.
"Und, glaubst du es mir jetzt?"
"Hey, ich habe dir die ganze Zeit geglaubt."
Ja genau. Ich fiepe noch ein bisschen bis ich mich beruhigt habe.
Gerade rechtzeitig, denn Hemmy kommt gerade aus der Höhle direkt auf mich zu.
"Du bist also Hemmy", spreche ich ihn an.
"Und du die Meisterin."
"Nein. Du kannst mich auch ruhig Ally nennen. Aber eigentlich wollte ich dich fragen, wo du warst."
So wie er mich mich ansieht, ist mir klar, dass er bei einem Mädchen war.
"Oder weißt du was, dass will ich eigentlich gar nicht wissen. Trotzdem war es schön dich kennenzulernen. Und kannst du bitte Hutch zu mir schicken?"
Unsicher schaut er mich an, doch dann nickt er mir knapp zu und läuft zurück in die Höhle.
"Was hast du denn jetzt vor?", ertönt es von oben.
"Ich habe mich gestern mit ihm gestritten. Deshalb will ich 1. mich mit ihm vertragen und 2. dich vorstellen. Aber eigentlich kannst du das doch auch selbst machen."
Ich sehe wie Panik und Nervosität in ihm aufflackern.
"Nein, keine Sorge. Ich mach das schon."
Ich schaue zur Höhle und sehe gerade, wie Hutch sich hinausquetscht und dann auf mich zukommt.
"Ihr wolltet mich sprchen, Meisterin?"
"Ja. Ich ... ich wollte mich entschuldigen. Wegen gestern. Ich glaube ich habe einfach uberreagiert. Und ... das tut mir Leid. Nimmst du meine Entschuldigung an?"
Ich traue mich nicht ihm ins Gesicht zu schauen, und sehe deshalb zu Boden.
"Meisterin, der Fehler war wohl eher meinerseits. Aber lass uns nicht mehr darüber reden, ja?"
Nun schaue ich ihm aber doch ins Gesicht. E
r schaut mich aufmunternd und freundlich an und ich gewinne neuen Mut.
"Ja, aber da ist noch etwas", diesmal schaue ich ihm fest ins Gesicht.
"Ich habe einen Falken kennengelernt und er wollte uns begleiten. Er..."
Zu meiner großen Verwunderung fliegt er selbst runter und stellt sich vor.
"Ich bin der besagte Falke. Mein name ist...

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Tja, wie heißt wohl der Falke?
Wenn ihr ein paar Namen habt, schreibt sie in die Kommis. Und hinter lasst ein paar sternchen.
Danke

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