13-Auden

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Das Klopfen an meiner Tür unterbrach das Computerspiel, das ich den ganzen Tag spielte, um mich abzulenken.

Ich weiß ganz genau, dass SIE da unten ist. Sie war den ganzen Tag hier.

Den ganzen Tag musste ich ihre liebliche Stimme und ihr wundervolles Lachen im Zimmer nebenan hören.

Ich darf nicht mehr so viel mit ihr machen. Ich muss es beenden, bevor es zu spät ist.

"Auden, ,Schatz, darf ich rein?" sagte sie von draußen.

"Ja ist offen."

Sie machte meine Tür auf und sah mich besorgt an.

"Ist bei dir alles klar? Du warst den ganzen Tag in deinem Zimmer. Bist du hungrig?"

"Ja mach dir keine Sorgen. Ich hab keinen Hunger, danke." winkte ich ab.

Ich habe Hunger. Ich habe nur meinen Bunker an Cornflakes gegessen, die unter meinem Bett versteckt ist. Für solche Fälle. Aber mir ist schon bei den Gedanken an Cornflakes übel.

"Auden komm bitte runter. Wir haben einen Gast und es wäre sehr unhöflich diesen nicht zu begrüßen. Außerdem weiß ich doch ganz genau, dass du Pizza liebst." sagte sie mit ernstem Hintergrund in ihrer Stimme.

Ich weiß, dass wir einen Gast haben, aber ich weiß auch wie stur meine Mutter sein kann.

Ich werde mich also darauf einlassen. Aber ich werde schlecht zu ihr sein, damit sie mich hasst. Es ist deutlich leichter sie nicht zu mögen, wenn sie nicht so nett ist.
Oder ich versuche ihr Angst zu machen.

Okay ich habe zwei Pläne gesichert.

Ich habe Angst,dass ich Gefühle für Thalia entwickle...

Ich nickte meiner Mutter zu und stand vom Sessel auf.
Ich folgte ihr die Treppe runter und sagte kein Wort.

Ich hatte mein Pokerface aufgesetzt als wir den Raum betraten.
Sofort fiel mein Blick auf Thalia. Sie sah in ihrer einfachen Jeans so gut aus.
Verdammt so darf ich nicht denken!
Versuchte ich mir immer wieder einzureden.
Zuerst sah sie sehr erfreut aus, mich zu sehen. Dann sah sie meinen kalten Blick und schaute verwirrt.
Sie tut mir jetzt schon Leid. Das wird schwerer als ich dachte. Sie schaute mich wie ein Hundewelpe an.

"Hallo Christian. Hallo Thalia." nickte ich den beiden zu.

Ich setzte mich auf den freien Stuhl gegenüber von Thalia.

"Wo warst du denn den ganzen Tag?" fragte mich meine reizende Schwester.

"In meinem Zimmer." antwortete ich knapp und monoton.

Sie schaute mich kurz fragend an, schien sich dann aber wieder zu fangen.

"Das ist Thalia. Unsere Nachbarin von gegenüber." informierte sie mich und lächelte Thalia ermutigend zu, die immer noch irritiert aussah.

"Ich weiß. Sie geht in meine Klasse."

Emery schaute zwischen mir und Thalia hin und her.

"Warum hast du mir das denn nicht gesagt?!" wandte sie sich an Thalia.

Diese zuckte nur mit den Schultern. "Fande ich nicht so wichtig."
Dann biss sie in ihre Pizza um das Gespräch zu umgehen.

Ich ignorierte sie und biss ebenfalls in meine Pizza.

Der Rest des Abends verlief ähnlich. Ab und zu schaute mich Thalia verwundert an. Ich ignorierte sie.

Nach dem Essen lief ich sofort wieder in mein Zimmer, woraufhin mich alle komisch anschauen.

Ich hörte von unten die Stimme meiner Mutter. Sie verabschiedete Thalia freundlich. Das tat sie immer.

Thalia.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt