15-Thalia

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"Hey" sagte ich am nächsten Morgen an meine Klassenkameraden gerichtet.

Ich wurde ignoriert.
Fand ich nicht schlimm, bin ich gewohnt.
Ich bin nun mal nicht Natalia, die einen guten Körper hat. Oder Diana, deren Gesicht wunderschön war. Ich bin auch nicht Lana, die nur Markenklamotten trägt. Auch nicht Merida, die gute Noten schreibt.
Ich bin nunmal Thalia.
Klar könnte ich mehr trainieren und mich gesünder ernähren, damit ich einen Körper hab wie Natalia. Ich könnte mir auch teure Markenklamotten kaufen. Ich könnte mich auch besser in der Schule konzentrieren.
Aber ich bin Thalia. Ich finde man sollte Menschen nicht immer oberflächlich beurteilen, denn es kommt auf das Innere an. Ich weiß es klingt gerade wie aus einem billigem Selbsthilfe-Magazin, aber es ist wahr.

Ich hörte wieder mal ein bisschen den Gesprächen zu, beschäftigte mich dann aber mit meinem Handy.
Nachdem ich ein paar Bilder auf Instagram geliket habe, klingelte schon die Schulglocke.
Ich folgte den Anderen zum Unterricht.
"Kann ich Englisch bei dir abschreiben?" fragte ich Merida.
"Ja... Kannst du sie nicht auch mal selbst machen?" antwortete sie genervt.
Ich setzte mich an meinen Tisch und kritzelte auf meinem Block.
Ein paar mal meldete ich mich um meine Vier ein wenig aufzubessern.
Ein paar mal wurde ich von Jake und Diana mit Papierkügelchen abgeworfen.
Nach den Unterrichtsstunden ging ich froh nach Hause.
Hausaufgaben, essen, fernsehen, schlafen.

Das war ein ganz normaler Tag.
Auden und ich sind uns aus dem Weg gegangen.

So verliefen auch die nächsten Tage.
Und dann kam der Freitag...

Thalia.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt