Sie ist so schön.
Sie sitzt neben mir in einem weißen Kleid. Ihre Haare fallen locker über ihre Schultern. Sie trägt kein Make-Up.
Ich kann nicht aufhören Sie anzustarren. Aber sie schaut mich nicht einmal an.Ist ja auch verständlich. Ich bin und bleibe auch abweisend ihr gegenüber. Ich hätte keine Chance bei ihr.
Wir waren gerade fertig mit den Spaghetti.
Thalia hatte noch ein bisschen Soße in ihrem Gesicht. Ich konnte mich nicht zurückhalten und wusch die Soße mit meinem Daumen von ihrer Wange.
Sie drehte ihren Kopf in meine Richtung und schaute mich irritiert an."D-du hattest da Soße." klärte ich sie auf.
Sie nickte nur und verzog keine Miene während sie sich wieder ihrem Teller zuwendet.
Den Schmerz in meiner Brust ignorierte ich.
"Auden kommst du kurz mit mir den Kuchen holen?" fragte Emery mich.
"Ja klar."
Ich hab die beiden beobachtet als sie versucht haben den Kuchen zu backen. Die Küche war ein einziger Saustall danach.
Ich ging mit ihr in die Küche. Sie zeigte auf dem Kühlschrank, den ich dann öffnete. Ich holte den Kuchen aus dem Kühlschrank und stellte ihn auf dem Tisch.
"Es ist Thalia !" sagte sie und versuchte ihre aufgeregte Stimme zu dämpfen, damit man es nicht in Esszimmer hört.
Ich riss schockiert die Augen auf.
"Woher-""Thalia hat vorhin die Geschichte mit dem Mehl erzählt und da war es mir klar." grinste die.
"Sie hat über mich geredet?"
"Auden. Wir sind Mädchen - wir erzählen uns alles." sagte sie. "Außerdem war es kaum zu übersehen, dass da irgendwas passiert ist. Eure Blicke waren der Wahnsinn. Als würdet ihr duelieren."
"Und... hätte ich vielleicht eine Chance bei ihr?" fragte ich.
Ich muss es einfach wissen.Ihr Blick senkte sich und sie konnte mir nicht in die Augen sehen.
"Sie hat einen Freund." sagte sie leise.Mein ganzer Körper spannte sich an. Ein entsetzlicher Schmerz durchfuhr meinen Körper. Ich habe keine Chance. Sie hat einen besseren getroffen. Ist ja auch nicht schwer. Ich bin halt scheiße. Sie verdient einen, der sie gut behandelt.
Wort- und emotionslos nahm ich den Kuchen und ging und Esszimmer. Emery folgte mir.
"Ach Danke Spatz." sagte meine Mutter.
Ich stellte den Kuchen in die Mitte des Tisches.
Dann setzte ich mich wieder auf meinen Platz.
Der Kuchen schmeckte ganz in Ordnung. Er war ein wenig zu süß aber man konnte ihn essen.
Die ganze Zeit versuchte ich, sie nicht anzuschauen. Sie ist so schön...
Nein es reicht! Ich wollte mich nicht in sie verlieben. Wieso ist das denn jetzt so schwer?"Aaaaaaaaaaah!" entfuhr mir ein Schrei.
Vielleicht ein Schrei der Erlösung oder ein Schrei der Qual.
Alle Gespräche verstummten und sie sahen mich überrascht an.
Sogar Thalia schaute ein wenig besorgt.
"Tut mir leid. Mir geht's nicht so gut. Ich bin oben." sagte ich und verließ den Tisch.
Man hörte nur noch das Knirschen der Holzstufen unserer Treppe.
In meinem Zimmer holte ich direkt die Kopfhörer aus der Schublade und schmiss mich aufs Bett.
Ich lag mit ausgebreiteten Armen auf dem Rücken und ließ meine Füße über die Bettkante baumeln. Ich Schloss meine Augen und hörte nur noch die Musik.
Nur so kann ich an etwas anderes als Thalia denken.Sie hat etwas besseres verdient. Es ist besser so.
Meine Gedanken wurden durch das Klopfen an meiner Zimmertür unterbrochen.
"Wer ist da? Lass mich." Okay vielleicht ist es meine Mutter, wollen wir mal höflicher sein. "Bitte lasst mich."
Einige Sekunden war es still. Ich wollte mich gerade wieder zurücklegen als die Tür geöffnet wurde.
Die zierliche Gestalt betrat den Raum. Schüchtern näherte sie sich. Ihre Stirn war in Falten gelegt.
"Ich- also darf ich mich setzen?"
Mit einem Kopfnicken deutete ich ihr neben mir Platz zu nehmen.
"Wieso hast du geschrien?" fragte sie zögerlich.
Ich zuckte mit dem Schultern. Ich lag noch immer auf meinen Bett und schaute auf die Decke.
"Wieso bist du in mein Zimmer gekommen?"
Warum sie? Es hätte auch Emery nach mir schauen können. Oder meine Mum.
Sie zuckte mit den Schultern und legte sich neben mich.
Ich musste mir ein Lächeln verkneifen.Dann lagen wir da. Nebeneinander auf meinem Bett und schauten die weiße Decke über uns an.
Leider kann ich nicht sagen, dass ich es ätzend fand. Ihre Nähe macht mich verrückt!
Manchmal würde ich gerne die Fähigkeit haben, Gedanken lesen zu können.
Denkt sie über ihren Freund nach wenn sie neben mir liegt?
Warum bleibt sie liegen? Gefällt es ihr auch so gut?Ich drehte meinen Kopf in ihre Richtung und schaute sie an.
Das sollte ich nicht machen.Ihre blonden Haare umspielten dieses wunderschöne Gesicht. Sie schaute mit ihren blauen Augen auf die Decke und schien nachzudenken, da sich ihre Stirn faltete.
Anscheind bemerkte die meinen Blick, denn die drehte ihren Kopf in meine Richtung.
Ich kam mit meiner Hand an ihr Gesicht und strich ihr eine lose Strähne hinters Ohr.
Meine Hand ließ ich auf der Wange liegen.
Ihr Atem verschnellerte sich und auch mein Herzschlag war kaum zu überhören.
Sie hatte eine Gänsehaut.
Und ich denke nicht, dass die von der Kälte kommt.Langsam kam ich ihren Gesicht näher. Sie wehrte sich nicht sondern kam auch meinen Gesicht entgegen.
Ich umschloss nun auch mit der zweiten Hand ihr Gesicht.
Ihre Augen waren riesengroß und funkelten wie Sterne.
Ich darf sie nicht küssen, sie hat einen Freund.
Aber wenn sie zurück küsst, beweist das, dass die für ihn keine Gefühle hat.Unsere Gesichter waren keine fünf Zentimenter voneinander entfernt.
Wir beide schlossen unsere Augen.
Ich lehnte mich weiter und dann...
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Thalia.
RomanceThalia. Viele Gesichter, doch eins ist nicht zu entdecken. Immer suche ich nach diesem einem Gesicht, deinem. Jede Macke, jedes Muttermal, jedes einzelne Merkmal. Kein anderer sieht aus wie du. Nicht perfekt, aber echt.