31-Thalia

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Mein Herz sagte ich muss zu dir.

Immer wieder wiederholten sich seine Worte in meinem Kopf.

Mir war grade zum Heulen zumute. Ich weiß nicht wieso. Er ist doch eigentlich ein Arschloch mit Stimmungsschwankungen. Vielleicht war er ja betrunken, wie gestern, als er meinte er will meine Stimme hören.
Aber er sah nüchtern aus. Meinte er es doch Ernst?
Will er mich vielleicht nur verarschen?
Wird er wieder abwesend und kalt sein?

Noch bevor ich weiter über Auden nachdenken konnte klingelte es an der Tür.

Ich öffnete Merida diese und sie umarmte mich wie immer stürmisch.

Ich blinzelte ein paar Mal meine Tränen weg.

"Lets go!" sagte ich und deutete auf das schwarz-weiße Haus.

Was wenn er zu Hause ist? Was wenn ich ihn sehe? Soll ich ihn darauf ansprechen? Soll ich es den Mädels erzählen?

Wir standen vor der Tür und Merida klingelte.

"Sieht hübsch aus. Also der Garten. Nicht mehr so bewachsen." lachte sie leicht.

Und dann ging die Tür auf.
Ich schaute in diese grünen Augen, die mich immer wieder verzaubern.

"Emery sucht noch ihre Tasche. Sie kommt aber gleich. Wollt ihr was trinken?"  fragte er höflich.

Er hatte wieder einen undefinierbaren kalten Blick drauf. Dieser Junge verwirrt mich so!

"Ein Wasser wäre nett." antwortete Merida ihm.

Plötzlich schnippte jemand mit seinen Fingern vor mir.
"Ob du was trinken willst hat der süße Player gefragt." redete Merida auf mich ein.

Meinen Blick nicht abgewendet meinte ich "Ein Glas Jim Beam"

Wie erwartet schauten mich beide entgeistert an.

"W-was?" hackte Auden, der Idiot, nochmal nach.
Mit fester Stimme und gehobenem Kinn wiederholte ich "Jim Beam!"

"Ähm okay. Kommt mit in die Küche." Sein Blick war wieder emotionslos.

Wir folgten ihm in die Küche und er schenkte uns die Getränke ein.
Er beobachtete mich wie ich den Drink in einem Zug runterschüttete.

Dann nahm er sich ein Glas aus dem Regal und schenkte sich selbst und mir die braune Flüssigkeit ein.
Ich schaute ihn irritiert an während er sein Glas hoch hielt.
Ich stieß an und sah ihm in die Augen.
Gleichzeitig schlucken wir das Getränk und schauen uns an.
Er öffnete kurz den Mund als würde er etwas sagen wollen, schloss ihn dann aber schnell wieder.

"Ist alles okay bei euch?" fragte Merida in die Stille.

Ach ja, sie ist ja auch noch da.

Synchron nickten wir ohne den Augenkontakt zu unterbrechen.
Es ist so, als wollten wir aus den Augen des anderen etwas lesen wollen.

"Puh. Okay ich hab sie gefunden wir können los!"

Jetzt stand auch Emery in der Küche. Merida gab ihr die Hand und sie lächelten sich an. Dann fiel Emerys Blick auf uns.

"Ähm...von mir aus können wir los Thalia."

Ohne ein Wort zu sagen ging ich mit gehobenem Kinn und großen Schritten aus der Küche.

Emery und Merida liefen wortlos hinterher bis wir uns in den schwarzen BMW setzten. Eine Weile fuhren wir in der Stille. Plötzlich bog Emery auf einen Landweg ein und blieb stehen.
"Hey! Wir mussten da nach rechts!" sagte ich und gestikulierte mit den Händen.

Emery und Merida warfen sich einen Blick zu.

"Was-war-das?" fragte Merida während sie nach jedem Wort eine Pause machte.

"Was war was?" stellte ich mich dumm. Ich wusste ganz genau was sie meinen.

Sie wussten es auch und schauen mich nun mit dem erzähl-es-wir-wissen-das-was-passiert-ist-Blick.

Ich will in die Stadt also..
Noch einmal atmete ich tief ein.

"Er war vorhin bei mir und hat nach Mehl gefragt." sagte ich.

"Und dann?"

"Nix."

Merida runzelte ihre Stirn, was irgendwie lustig aussah, da es mich an einen Mops erinnert.

"Thalia wir wissen, dass irgendwas passiert ist. Erzähl es einfach! Wir sind deine besten Freunde."

"Na gut... ich hab mich also umgedreht um Mehl zu holen, doch er packte mich am Arm und zog mich zurück. Dann meinte er, dass er gar kein Mehl braucht. Er sagte, dass sein Herz ihm sagte er soll zu mir. Dann hat er sich einfach umgedreht und ist aus dem Haus gerannt!"

Ich bin so froh, dass ich das gerade gesagt habe! Es war als hätte ich zehn Kilo auf meinen Schultern getragen, die jetzt runtergefallen sind.

"Was ist das denn für ein Arschloch?!" sagte Merida laut. "Was soll das?"

Emery reagierte gar nicht. Sie schaute als wäre sie in eine andere Welt eingetaucht. Wahrscheinlicher ist, dass sie einfach nur nachdenkt. Aber warum sollte sie gerade über etwas komplett anderes nachdenken?
Auf einmal klatschte sie sich mit der flachen Hand an die Stirn.

"Holy! Warum bin ich da nicht vorher drauf gekommen?" schrie sie.

Merida schaute sie genauso verwirrt an wie ich.

"Was ist denn?"

Sie starrte uns beide mehrere Sekunden an.
"Mir ist grade ein Youtube Video eingefallen in dem sie gesagt haben, dass man Spliss durch Honigöl reparieren kann. Sorry aber ich habe gerade deine Haare unter die Lupe genommen Thalia."
Jetzt lächelte sie schief.

Merida und ich schüttelten beide lachend den Kopf.

"Na gut, wenn das mit Auden geklärt ist können wir ja shoppen gehen. Ich habe an ein Schulterfreies Kleid gedacht für das Treffen mit Phil..." sie erzählte von ihren Ideen und wir fuhren mit Musik in die Stadt.

Laut und schief sangen wir die Lieder mit und lachten.

Heeeyyooooo was geht bei euch so? Kommentare erwünscht!
LG Evelyn💜

Thalia.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt