Kapitel 2

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Der Unterricht würde erst in 20 Minuten beginnen und kurz überlegten wir, ob es sich lohne, noch eine heiße Schokolade trinken zu gehen, als uns einfiel, dass Sam und ich uns noch beim Direktor vorstellen mussten. Außerdem hatten wir unsere Stundenpläne nicht. Daher verabschiedeten wir uns erst mal von unseren Freunden und machten uns auf den Weg zum Sekretariat, nachdem Emily uns eine detaillierte Wegbeschreibung gegeben hatte.

Der Direktor, Mr. Brightman, erklärte uns einiges zur Schule, teilte uns mit, dass wir an mindestens zwei AGs teilnehmen müssten und gab uns anschließend unsere Stundenpläne. Aufgeregt standen wir vor dem Klassenzimmer, es war inzwischen 8:10 Uhr, der Unterricht hatte also schon begonnen. Weder meine Schwester noch ich trauten uns, zu klopfen, also standen wir weitere fünf Minuten schweigend da, bis ich dann vorsichtig mit meiner, zur Faust geballten, Hand gegen die Tür schlug und sie danach öffnete. Schüchtern betraten wir den Raum und mein Lächeln wurde etwas größer, als ich Emily und James unter den, mir sonst fremden, Schülern entdeckte. Mason war eine Stufe über uns, die Wahrscheinlichkeit mit ihm einen Kurs zu haben daher ungefähr null.

„ Guten Morgen, ihr seid bestimmt, Moment wo habe ich denn die Kursliste, ah hier. Ihr seid nehme ich an Lilian Alexis Marie und Samantha Carrie Lucia Garcia. Ihr könnt euch ja mal kurz der Klasse vorstellen.", sprach uns die Lehrerin an, die anscheinend nicht vorhatte, uns ihren Namen zu verraten. Nachdem ich kurz erzählt hatte, dass ich von allen Alexis genannt wurde, war Sam an der Reihe und zu meiner Überraschung meinte sie, dass sie zwar Samantha hieß, aber als Spitznamen Sam nicht wirklich mochte, da es so sehr an einen Jungennamen erinnerte. Das seltsame daran war, dass wir uns extra den Spitznamen Sam ausgedacht hatten, weil sie ihren Namen viel zu lang und eingebildet fand. Noch über diese Tatsache grübelnd, ließ ich mich neben Emily fallen, die den Jungen an ihrer anderen Seite auf einen anderen freien Platz verbannt hatte. Natürlich musste sie sich daraufhin erst mal eine Standpauke von James anhören.

Der Rest des Tages verlief eigentlich ganz gut. Ich versuchte mich, wie immer in der Schule, relativ unauffällig zu verhalten. Allerdings war es nicht so einfach, da meine Schwester schon am ersten Tag zu einer der beliebtesten Schülerinnen mutiert war. Die Tatsache, dass ich mit dem Captain und dem besten Spieler des Footballteams befreundet war, machte es nicht einfach. Es konnte ja keiner wissen, dass Mason mein Cousin war und James mein bester Freund seit dem Kindergarten. Emily war die einzige von meinen Freunden, die eine normale Schülerin war. Nicht zu beliebt oder auffällig, aber auch nicht unbeliebt oder eine, die gemobbt wird.

Zusammen mit Mason ging ich nach der letzten Stunde nach Hause, wo meine Tante und meine Mum schon warteten. Anna hatte heute Nachmittag eine Ballettaufführung, zu der wir zusammen gehen wollten. Nachdem wir zu Mittag gegessen hatten, ging ich mit meinem Cousin noch eine Runde joggen. Das Wetter war traumhaft und die Wellen perfekt zum Surfen, hing ich meinen Gedanken nach. Auf einmal klammerten sich zwei Arme um meine Taille. Sekunden später verlor ich den Boden unter meinen Füßen. „ Mason, lass das!", kreischte ich quietschend. Er lief geradewegs auf das Meer zu und ich konnte ahnen, was er vorhatte. Ich begann zu zappeln, als hinge mein Leben davon ab. Als die Wellen um meine Beine schlugen, konnte ich einen Aufschrei nicht unterdrücken, allerdings wurde der fast direkt wieder vom Wasser gedämpft, Dieser Idiot hatte mich tatsächlich einfach ins Wasser geworfen. Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen, daher tauchte ich nicht direkt wieder auf. Durch das Surfen konnte ich die Luft relativ lange anhalten, weshalb ich schnell einmal um meinen Cousin herum schwamm, hinter seinem Rücken kurz auftauchte, Luft holte und wieder auf Tauchstation ging. Bevor er mich überhaupt bemerkt hatte, zog ich ihm unter Wasser die Beine weg und er klatschte vorwärts auf dem Wasser auf. Na wenn das nicht mal ein Facepalm war, freute ich mich innerlich. Nachdem wir beide noch eine weitere Stunde im Meer versucht hatten, uns gegenseitig runterzudrücken und mit Wasser zu bespritzen, machten wir uns dann auf den Rückweg.

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