Gewidmet: inka13dieerste
Die nächste Zeit verging rasend schnell und Glitzer hatte sich nun schon auf die Suche nach einem Versteck gemacht, um ihre Jungen auf die Welt zu bringen. Ich war ziemlich gespannt wie viele es waren,wie sie aussahen und ob ich mich mit ihnen anfreunden würde, auch wenn sie mindestens vier Monate jünger sein würden als ich. Vor allem Thonder schien das jedoch überhaupt nicht zu interessieren. Er war nach wie vor wütend auf mich, dabei wusste ich nicht einmal genau wieso.
Seit dem letzten Mal war ich jedoch nur noch einmal mit meiner Mutter jagen üben gewesen und konnte es dementsprechend auch nicht so gut. Mit meinen Geschwistern hatte Schimmer auch nur einmal gejagt, da sie zur Zeit viel zu tun hatte. Glitzer war eine gute Freundin von Mama weshalb sie sie während der Tragzeit immer unterstützt hatte. Dann kam auch noch das Jagen fürs Rudel dazu.
Ich lief herum, um zu schauen, ob ich mich nützlich machen konnte. Dabei bemerkte ich Thonder, der mir wie zur Zeit nur noch, böse Blicke zuwarf. Und wie immer fragte ich mich:Was soll das?
Thonder
Ich starrte meinen Wurfbruder mit einem unfreundlichen Blick an. Ehrlich gesagt wusste ich selber nicht, warum ich das tat. Aber irgendwas hatte er an sich, was für mich bedrohlich wirkte. Der Hauptgrund war natürlich Eis' Fell. Doch irgendwie beschlich mich auch das Gefühl, das unsere Eltern ihn mehr mochten als mich und Light und ihn bevorzugten.
Eigentlich hast du kein Recht so zu denken! Er ist dein Bruder! Außerdem kann er nichts für sein sonderbares Fell! meldete sich das schlechte Gewissen in mir.
Das stimmte schon... Trotzdem schaffte ich es nicht richtig, ihn zu mögen. Und was wäre wenn es irgendwann mal ein Problem mit Eis gäbe? Wenn man ihm bedrohen oder sogar angreifen und töten wollte? Würdest du ihn verteidigen? Würdest Du ihn beschützen?
Unwohl schüttelte ich den Gedanken ab. Beschämt merkte ich, dass ich wirklich nicht wüsste was ich machen würde...
Eis
Ich wandte mich von Thonder ab, der mich noch immer anstarrte. Nur das sein Blick jetzt irgendwie anders aussah. Weicher...
Erneut spürte ich Blicke auf meinem Rücken. Ich drehte mich um und erkannte die stechenden, grünen Augen von Tornado. Entnervt rief ich ihm zu: "Was soll das? Habe ich irgendetwas auf meinem Pelz kleben, oder warum müsst ihr mich alle immer so anglotzen, als wäre ich ein goldenes Zebra? Könnt ihr das nicht einmal lassen, vor allem du Tornado? Das nervt!" "Pass auf was du sagst, Kleiner. So redet man nicht mit dem stellvertretenden Anführer", brummte dieser gelassen, was mich nur noch wütender machte."Ich bin nicht klein!", fauchte ich. "Und so viel größer und stärker kannst du gar nicht sein, oder warum habe ich dich noch nie jagen sehen? Du liegst doch nur immer faul auf dem Boden und kommandierst die anderen herum!" Ich wusste, dass dieser Streit nichts brachte aber ich war es so leid, immer nur von allen missachtet und heruntergestuft wurde nur weil mein Fell weiß war! "Was erlaubst du dir eigentlich?", knurrte der große Löwe, jetzt ebenfalls gereizt. "Ich bin ein Männchen! Männchen jagen nicht für das Rudel! Und wenn du dich für so stark hältst, können wir ja gerne gegeneinander kämpfen." Er trat bedrohlich nah an mich heran
Was für ein Feigling! Er traut sich wohl nur gegen Junge zu kämpfen! Gegen meinen Vater zum Beispiel, hätte er keine Chance!
Wie aus dem nichts tauchte Light plötzlich neben mir auf. "Hört auf! Das bringt doch nichts! Und Tornado, du willst doch nicht wirklich gegen Eis kämpfen? Das wäre ziemlich feige von dir! Aber dir würde das ja ähnlich sehen..."Ein warmes Glücksgefühl durchströmte mich. Light hat mich gerade wirklich verteidigt! Ich dachte immer, dass sie mich nicht mögen würde!
"Ich bin nicht feige!", brüllte Tornado plötzlich mit vor Wut blitzenden Augen und ehe ich mich versah, stürzte er sich auf meine Schwester. Mir stockte der Atem. Light jaulte auf, als der zweite Anführer seine Zähne in ihren Nacken rammte. "Lass das!", knurrte ich und wollte mich schon auf ihn stürzen, als auch schon Blitz und Schlamm herbeirannten. Unser Anführer riss Tornado von meiner Schwester herunter und mein Vater eilte ihr sofort zu Hilfe. Light blutete da wo der zweite Anführer sie gebissen hatte und sie keuchte und röchelte. "Bist du total verrückt geworden? Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?", fauchte Blitz jetzt aufgebracht Tornado zu.
Tornado
Mist! Ich hätte mich zurückhalten sollen. Es war doch klar, dass mich jemand sehen würde! Warum musste ich dieses freche Junge auch angreifen? Was soll ich jetzt antworten? Da kam mir eine Idee. Sie war zwar riskant, aber würde ich die Wahrheit sagen, könnte mich das meinen Rang als stellvertretender Anführer kosten. Und dann würde ausgerechnet Schlamm, der Vater von diesen unnützen Jungen mein Nachfolger werden. Nein, das durfte nicht passieren!
Ich senkte den Kopf und antwortete unterwürfig: " Es tut mir sehr leid Blitz. Aber es war nicht nur meine Schuld. Ich habe vorhin mitbekommen, wie Eis mit Light geredet hat. Er sagte, dass sie mich angreifen soll oder das er sonst einen Weg finden wird, sie aus dem Rudel zu werfen. Es ist also mal wieder alles die Schuld von diesem..." Ich zeigte mit der Pfote auf Eis. "Jungen", beendete ich meinen Satz. Ich sah, wie Eis empört nach Luft schnappte.
"Das stimmt überhaupt nicht!", rief er wütend. "Tornado und ich haben uns nur ein bisschen gestritten und als Light mich dann verteidigt hat, hat er sich auf sie gestützt!" "Das ist wahr! Eis hat mir nicht gedroht", bekräftigte Light, röchelnd aber ebenfalls wütend. Blitz schaute misstrauisch von einem zum anderen und knurrte dann: "Schlamm, was sagst du dazu?" Mein Vater erwiderte mit blitzenden Augen: "Ich habe zwar nicht mitgekriegt, wie das ganze passiert ist, aber ich weiß eins: Weder würde Eis Light drohen, noch würde Light ohne guten Grund jemanden angreifen!"
Unser Anführer sah nachdenklich in die Runde. Dann schweifte sein Blick über das restliche Rudel und als er Thonder entdeckte, hellte sich sein Blick auf.
"Thonder hat es doch bestimmt gesehen! Er stand ja fast nebendran. Fragen wir ihn!", schlug er vor. Da kam mir eine noch bessere Idee. "Ich hole ihn", rief ich und lief los. Als ich bei Thonder ankam, zischte ich leise: " Wenn Blitz dich jetzt fragt, was du beobachtet hast, wirst du sagen, dass Light sich auf mich gestürzt hat und das das alles Eis' Idee war, oder ich schlitze dir die Kehle auf!" Das würde zwar selbst ich nicht machen, aber ich wollte ihn ja nur einschüchtern. Ängstlich sah er zu mir. Thonder schien mit sich selbst zu kämpfen. "O... Okay ich werde lügen", murmelte er schließlich nach einer Zeit leise. Zufrieden hauchte ich: "Das ist die richtige Entscheidung! Und jetzt komm!" Wir liefen zurück zu den anderen. "Ich habe gerade mit Thonder gesprochen und ihm die Lage erzählt", erklärte ich. Unser Anführer nickte und musterte das Junge freundlich. "Und, was hast du dazu zu sagen?"
Sofort murmelte er: "Es stimmt leider. Ich habe vorhin mitgekriegt, wie Eis Light bedroht hat. Es war nicht Tornados' Schuld." Thonder senkte den Blick. "Das kann nicht sein!", rief Schlamm entsetzt und Light fauchte unter Husten: "Du elender Lügner! Wie kannst du das nur machen?" "Ruhe jetzt!", brüllte Blitz. "Thonder wird wohl kaum lügen wenn es um seine Geschwister geht! Eis, vor allem für dich wird das Konsequenzen haben!"
Man sah dem weißen Löwen an, wie verletzt und betroffen er war. Dann flüsterte er: "Warum verachtet ihr mich so?" Damit lief er mit hängendem Kopf davon. Nachdenkliche Stille breitete sich aus. Ich jedoch war zufrieden.
Eis
Ich kauerte mich ins hohe Gras. Die Sonne schien mir mitten ins Gesicht. Ich hasse dieses Leben hier! Warum glaubt mir nie jemand? Warum hassen mich alle? Das ist so ungerecht!
Vor allem aber, beschäftigte mich eine Frage:Warum hat Thonder das getan?
Böser Tornado und böser Thonder, ich weiß! Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen! Ich freue mich über Verbesserungsvorschläge und votes:)
LG Juwelherz
DU LIEST GERADE
The Lions of Africa-Verstoßen
FantasyDer kleine Löwe Eis wird in einem Rudel, in der Savanne Afrikas geboren. Doch er ist anders als alle anderen: Sein Fell ist schneeweiß. Schon seit seiner Geburt misstrauen seine Gefährten ihm aufgrund seines Fells, selbst sein Bruder will nicht viel...