Kapitel 12- Wo bin ich hier?

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Gewidmet: YT-Ratte

Schimmer

"Guten Morgen Schimmer", sagte Himmel schüchtern. Ich fauchte sie nur an und sie verzog sich schnell. Wie ich sie doch alle hasste! Ja, abgesehen von meiner und Glitzers Familie verachtete ich alle im Rudel nur noch. Selbst Blitz zeigte ich keine große Unterwürfigkeit mehr. Sie hatten zugesehen wie mein Sohn verstoßen wurde! Als wäre das nicht genug hatten sie sich auch noch auf Tornados Seite geschlagen! Das würde ich ihnen nicht verzeihen. Niemandem! Doch als ich an Eis dachte verwandelte sich meine Wut schlagartig in Angst und Traurigkeit. Der Sandsturm letztens kam ziemlich überraschend, man konnte ihm kaum wittern. An ihn hatten wir ausgerechnet Gold verloren. Durch die Kugel war sie sowieso schon sehr geschwächt, der Sturm hatte ihr endgültiges Ende bedeutet.

Warum sind es immer die, die mir am meisten bedeuten? Hätte es nicht Wind sein können? Oder Stern? Sie ist eh schon recht alt. Ich habe doch gerade erst mein Junges verloren.

Und das machte mir am meisten Angst. Wenn Eis nicht schon längst von Hyänen, Krachmachern oder anderen Löwen getötet wurde, war er jetzt tot? Hatte er sich noch rechtzeitig vor dem Sturm retten können? Wir hatten uns ins hohe Gras gerettet, Light, Thonder und Blume wurden in die Grube die wir für verletzte gegraben hatten geschickt.

Erneut kroch Wut in mir auf.

Es war ja klar das Blitz Tornado mehr glaubt und vertraut! Aber wie sich andere dabei fühlen ist ja egal. Hauptsache das verdammte Rudel ist zufrieden!

Tiefer Hass erfüllte mich. Was mache ich eigentlich noch hier? Ich sollte mit meiner Familie und ein paar anderen Löwen ein neues Rudel gründen.

Ja, vielleicht wäre das wirklich das beste...

Eis

Meine Augenlieder öffneten sich langsam. Ich fühlte mich irgendwie so seltsam. So benommen. Meine Umgebung nahm ich kaum wahr und trotzdem fragte ich mich: Was ist das hier? Wurde ich getötet? Ist das das große Löwenrudel? Aber wo sind die ganzen Löwen? Nein, wo ich mich auch befand, bei unseren Ahnen war ich nicht. Das bedeutet ich bin nicht tot. Das ist doch eigentlich gut. Oder? Ich schüttelte mich um meine Benommenheit so wegkzuriegen. Und es schien zu helfen. Endlich nahm ich meine Umgebung wahr.

Ich lag in einem großen grauen... Kasten(?) Außen waren Stäbe befestigt aber zwischendrin waren Löcher sodass man durchgucken konnte. Es roch metallisch.

Wo bin ich hier? Und wie bin ich hierhergekommen?

Die Krachmacher! Sie hatten auf mich geschossen und dann hatte ich nichts mehr gespürt. Hatten sie mich in der Zeit hier hergebracht? So musste es sein. Anscheinend war ich nicht gestorben weil sie mich nur betäubt hatten. Ich sah durch die Ritzen hindurch. Draußen schien viel los zu sein. Krachmacher liefen herum und knurrten sich irgendetwas zu. Wobei es mich eher an das hässlich Bellen der Hyänen erinnerte. Mein Fell sträubte sich unwillkürlich. Was sollte ich hier? Ich schaute weiter. Es standen mehrere Krachmacherbaue hier. Eins war wahrscheinlich der Hauptbau.

Aber es schaute irgendwie nicht so aus wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Pa hatte erzählt das Krachmacherbaue oder auch Höhlen genannt groß und fest waren. Außerdem hatten sie oben eine eckige Abdeckung. Das hier sah anders aus. Nicht so fest, als könnte man es ganz leicht zerstören. Unten waren irgendwelche Stangen befestigt und nach oben ragte eine Spitze. Ich hörte verschiedene Geräusche und drehte deshalb meinen Kopf zur Seite. Ein oder zwei Löwenlängen neben mir stand ebenfalls ein grauer, metallischer Kasten mit denselben Gitterstäben außen. Doch das war's auch schon mit der Ähnlichkeit. Denn innendrin befand sich ein Tier das das komplette Gegenteil von einem Löwen war.

Das Tier in dem um einiges größeren Käfig war im Gegensatz zu mir riesig. Es sah aus als hätte es kein Fell, nur Haut, graue Haut. Seine Nase war sehr, sehr lang. Nein, keine Nase sondern ein Rüssel! Das ist ein Langrüssel! Auch diese kannte ich von den Erzählungen meiner Eltern. Ihr Fleisch sollte köstlich sein und nicht selten versuchten Löwen sie gemeinsam zu töten. Doch auch ein Löwe konnte sein Leben bei dem Tritt eines Langrüssels lassen. Deshalb war die Jagd auf sie nicht ungefährlich.

Mein Blick schweifte weiter und bleib an einem Tier hängen das um einiges größer war als ein Löwe aber nicht so groß wie ein Langrüssel. Es hatte bräunliches Fell und auf dem Rücken zwei Höcker. Wie diese Tiere hießen wusste ich nicht. Dann war da noch ein großes, bräunliches Tier mit spitzen Zähnen, welches sich sogar auf die Hinterpfoten stellte, ein Tiger und noch viele andere. Ich konnte es nicht fassen.

Was ist das für ein Ort an dem sie Tiere aus aller Welt gefangen halten?

Mein Fell sträubte sich zum zweiten Mal. Wie ich diese Krachmacher doch verachtete. Aber ich wollte wissen warum sie das taten. Es musste einem Grund haben. 'Nichts passiert ohne Grund' hatte Mama mal gesagt. Ach Ma. Ich wünschte du könntest jetzt bei mir sein. Mir entfuhr ein leises wimmern. Ich muss hier raus! Ich hasste es in etwas gefangen zu sein, wenn man nicht flüchten konnte. Ich begann zu knurren und zu fauchen, stoppte aber sofort wieder.

Du wirst nur Aufmerksamkeit erregen. Sie lassen dich sowieso nicht frei. Sonst hätten sie dich wohl kaum eingefangen!

Ich musste meiner inneren Stimme recht geben. Seufzend rollte ich mich zusammen und schlief wider erwarten nach kurzer Zeit ein.

Ich saugte gierig an Ma's Zitzen um an die göttliche Milch zu gelangen. Meine Geschwister drängten mich weg, auch sie wollten saugen. Ich versuchte wieder an eine der Zitzen zu gelangen aber es gelang mir nicht. Ich fiepte und wimmerte. Da bemerkte es Ma. Sie schob meine Geschwister sanft weg und ließ mich trinken. Nachdem ich satt war kuschelte ich mich an sie. In der warmen Sommersonne schleckte sie mich ab und noch nie hatte ich mich so geborgen gefühlt.

Die letzten Fetzen meines Traums verschwanden. Sie schienen erst in der Luft zu schweben und sich dann endgültig aufzulösen. Nein, es war kein Traum. Es war meine schicksalsvolle Vergangenheit. "Beim heiligen großen Löwenrudel, da haben die Krachmacher ja einem gutem Fang gemacht. Ein junger Löwe dessen Fell so Weiß wie der uns unbekannte Schnee ist", hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah einen Löwen! Er hatte gelbliches Fell und eine braune Mähne.

"Oh. Hallo. Ich habe dich vorhin noch gar nicht bemerkt. Aber was ist Schnee?", redete ich erleichtert hier einen meiner Art zu treffen drauflos. Der Löwe der vielleicht 3 Jahre älter war als ich brummte: "Spielt keine große Rolle. Ist halt so weißes Zeugs was vom Himmel herunterkommt. Ach und kalt ist er auch." "Weißes, kaltes Zeug das vom Himmel runterkommt?", fragte ich skeptisch. "Ja. Ist aber auch egal. Ich heiße Fresh. Und du?" "Eis", murmelte ich nur. "Sag mal was machen die Krachmacher hier mit uns?" Bevor Fresh mir antworten konnte kam ein großes, schlankes Krachmachermännchen auf mich zu. Ich drängte mich in die hinterste Ecke des Kasten aber es half nichts. Der Krachmacher bleib vor "mir" stehen und öffnete die Tür.

Eis ist nicht tot!:):) Das habt ihr wahrscheinlich schon vermutet aber egal;) Das Kapitel war nicht das spannendste aber naja^^ Ich hoffe ihr habt alles verstanden was ich in Eis' Sicht geschrieben habe aber zur Sicherheit liste ich es nochmal auf:

Langrüssel= Elefant

Tier mit zwei Höckern= Kamel

bräunliche Tier mit spitzen Zähnen = Braunbär

Grauer Kasten mit Stäben außen= Käfig

Gesamter Ort wo Eis sich befindet= Zirkus

Krachmacherbau/Höhle mit Spitze= Zirkuszelt

Krachmacherbau/ Höhle= Haus von Menschen

Ich hoffe das war's:) Über votes kommis und auch Verbesserungsvorschläge würde ich mich freuen!

LG Juwelherz

The Lions of Africa-VerstoßenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt