Kapitel 21- Beim Finsterrudel

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Hallo:) Also erstmal das Bild oben hat nichts mit dem Kapitel zu tun, ich habe einfach keins mehr^^ Viel Spaß mit dem Kapitel!

Bevor ich reagieren konnte hatten die zwei Löwen mich mit den Zähnen am Nackenfell gepackt und trugen mich wie ein Junges. "Hey ich bin kein Junges mehr! Ihr könnt mich ruhig runterlassen, ich werde es sowieso nicht schaffen abzuhauen!", krächzte ich. Sonne und Staub sahen kurz zu ihrem "Anführer". Der schüttelte den Kopf und knurrte: "Tragt ihn weiter so."

Wie erbärmlich das aussehen muss!

Zum Glück liefen die Löwen nicht lange. Nach ein paar Minuten blieben sie stehen. Etwas weiter vor mir erblickte ich viele verschiedene Löwen, die einen waren klein aber kräftig, die anderen groß und schlank, manche hatten goldenes Fell und andere wieder bräunliches. Es erinnerte mich an mein altes Rudel und ich verspürte einen Stich. Endlich ließen mich die Löwen runter und schubsten mich nach vorne. Alle starrten mich nun an und die Gespräche verstummten.

"Wer ist das?" "Ein weißer Löwe!" "Was hat er in unserem Revier verloren?" kam es von ihnen. Schließlich stoppten Staub, Sonne, Flimmer und der vierte vor einem Löwen. Er war groß und muskulös und hatte gelb-braunes Fell. Seine Mähne war dunkelbraun. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Er sah Tornado zum verwechseln ähnlich. "Hallo ehrwürdiger Anführer", sagte der hellbraune. "Wir waren gerade auf Patroullie als wir auf diesen jungen Löwen stießen. Er schlief auf einem Baum und ist in unser Territorium eingedrungen. Außerdem hat er auf unserem Revier gejagt." Der Tornado-ähnliche-Löwe musterte mich von oben bist unten.

"Soso", knurrte er schließlich. "Donner, was machen wir jetzt mit ihm?", fragte Flimmer. "Das werde immer noch ich entschieden!", fuhr der Anführer der anscheinend Donner hieß sie an. "Und jetzt verschwindet! Ich möchte mit ihm alleine sprechen!" Gehorsam verzogen die vier sich. Donner sah mich aus seinen dunkelbraunen, nahezu schwarzen Augen an. "Wie heißt du?", donnerte er. "Eis", erwiderte ich mit fester Stimme denn ich hatte beschlossen keine Schwäche vor diesen Löwen zu zeigen. Schwäche war nie gut. "Warum bist du nicht bei deinen Rudelgefährten?", fuhr er fort. "Weil sie mich verstoßen haben", murmelte ich leise. Diese Frage war mir unangenehm. "Warum?" "Wegen meinem weißen Fell." "Hmm", machte der Anführer. "Du bist noch recht jung. Wie hast du überlebt?" "Ich habe mich eben durchgekämpft." Ich wusste selbst nicht was mir den Mut gab, so vor einem fremden Anführer zu sprechen. Diesem schien es auch noch zu gefallen. "Du hast Selbstbewusstsein. Respekt. Aber was mache ich jetzt mit dir?"

"Wie wäre es wenn du mich gegen lässt?", fragte ich vorsichtig. "Ich bin euch eh keine Hilfe und ich verspreche das ich nie wieder euer Territorium betreten werde. Ihr werdet mich nie wieder sehen." Urplötzlich hob Donner seine Pfote und schlug nach mir. Ich duckte mich schnell, aber seine Pranke streifte mich. Blut lief über meine Stirn. "Du hast hier gar nichts zu sagen! Was wir mit dir machen bestimme immer noch ich!" Geschockt über den "Angriff" duckte ich mich unterwürfig. "Nun ja. Du wurdest als Junges verstoßen und hast trotzdem überlebt? Nicht schlecht. Du kannst beruhigt sein, töten werde ich dich nicht. Ich habe eine Idee. Ich werde dich in meinem Rudel- dem Finsterrudel aufnehmen. Du wirst den niedrigsten Rang haben. Wir können junge Löwen gebrauchen. Nimmst du meinen Vorschlag an?"

"Bleibt mir denn eine andere Wahl?", rutschte es mir heraus. Der gelb-braune Löwe sah mich mit verengten Augen an. "Nein" antwortete er schließlich. Dann brüllte er: "Löwen des Finsterudels, ich euer Anführer Donner, befehle euch, euch beim Sandhügel zu versammeln, was auch immer ihr gerade tut!"

Die Löwen gehorchten auf der Stelle. Donner schien keiner verärgern zu wollen. Der Anführer führte mich zu einem kleineren Hügel. Er bestand aus Sand, festem Sand. Der gelb-braune Löwe sprang darauf und befahl mir mich daneben zu stellen. Mir ging das alles zu schnell.

Er will mich jetzt ernsthaft ins Rudel aufnehmen? Ich möchte das nicht! Ich will zurück zu meiner Familie. Andrerseits... Vielleicht leben Mama und Papa ja noch im alten Rudel. Dorthin dürfte ich bestimmt nicht zurück. Vielleicht lebe ich mich ja hier ein. Ich wäre endlich nicht mehr so einsam und würde vielleicht ja Freunde und eine Gefährtin... finden. Nein! unterbrach ich mich selbst.

Mein Leben besteht zwar fast nur noch daraus aber ich muss irgendwie fliehen! Ich muss zurück zu meiner Familie! Außerdem scheint dieses Rudel recht brutal zu sein, zumindest ihr Anführer. Vielleicht schaffe ich es ja ihr Vertrauen zu gewinnen. Das könnte mir nützlich sein...

Schlamm

Ich richtete mich auf und drückte Wind zu Boden. Er wand sich und versuchte meinem Griff zu entkommen, aber ich hatte ihn gut an den Boden festgenagelt. Mein Gegner fauchte und kratzte doch er hatte keine Chance. Plötzlich weiteten sich Winds Augen. Er schnappte nach Luft und rief: "Eis! Eis ist zurück!"

Sofort schellte mein Kopf nach hinten. Ich sah nichts, nur die karge Savanne und ein paar Bäume. Als ich kapierte das Wind mich ausgetrickst hatte war es zu spät. Der Löwe sprang von hinten auf mich und sah mich mit einem belustigten, fast spöttischem Blick an. Wut machte sich in mir breit. "Ohne Tricks schaffst du es ja nicht, was? Du hast ja auch nicht den Hauch einer Ahnung wie sich so etwas anfühlt!", knurrte ich, stemmte mich gegen seine Pfoten und holte mit der Tatze aus. Ich traf meinen Gegner am Ohr. Er jaulte auf doch ich spürte kein bisschen Mitleid. Die Rufe um mich herum nahm ich kaum wahr, ich war nur auf den hellfarbigen Löwen fixiert. Ich entkam seinem Griff und stürzte mich auf ihn. Dann biss ich mich an seiner Flanke fest.
Lautes Wimmern war die Antwort. Ich lockerte meinen Biss ein klein wenig, aber so das er mich nicht abschütteln konnte. Nun bearbeitete ich seine Schulter. Jaulen. Wimmern. "Gibst du auf?", zischte ich. Wind schüttelte zornig den Kopf doch in diesem Moment rief Blitz: "Das reicht! Der Patroullien-Anführer Schlamm hat den Patroullien-Löwe Wind besiegt!" Zufrieden wand ich mich von dem Löwen ab und lief zu meiner Gefährtin.

"Du hast super gekämpft!", schnurrte Schimmer und schmiegte sich an mich. "Danke Liebe", entgegnete ich sanft. "Du wirst den Kampf um den 2. Anführer gewinnen!", sagte sie überzeugt. In dem Moment sah ich wie Tornado gerade Stern eine Klette aus dem Fell entfernte und sich mächtig einschleimte. Ich seufzte. "Vielleicht. Wenn da nicht Tornado wäre..."

Eis

"Hallo Finsterrudel! Ich habe euch zu einer Versammlung gerufen um euch mitzuteilen das unsere Patroullienlöwen Erde, Sand, Staub und Flimmer auf ihrem Streifzug auf diesen weißen Löwen gestoßen sind!", begann Donner. Er deutete auf mich. Das Rudel hörte gebannt zu. "Er ist in unser Territorium eingedrungen und hat auf ihm auch gejagt! Doch er scheint nicht gerade schwach zu sein und wir können solche Löwen gebrauchen. Deshalb haben ich beschlossen ihn aufzunehmen Immerhin musst er als Junges alleine ums Überleben kämpfen!"

Wenn er wüsste das ausgerechnet Menschen mich vor dem Hungertod bewahrt haben...

"Aber genug Gesülze! Der Löwe, er heißt Eis, wird in der Rangordnung der niedrigste sein, selbst unter den Jungen. Allerdings kann er aufsteigen. Er darf eine Gefährtin haben aber sich nicht paaren da es nicht weitere andere Löwen geben soll! Die Versammlung ist beendet!"

Selbst unter den Jungen? Naja ich werde sowieso nicht lange hierbleiben. Oder? Was wenn ich nicht fliehen kann? Werde ich jetzt ein Finsterrudel-Löwe? Ist das mein Schicksal? Wird es so sein?

Mal ein gar nicht so schlechtes Kapitel finde ich^^ Wie hat es euch gefallen?

Juweliii

The Lions of Africa-VerstoßenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt