Tornado
Zeit: Die selbe wie bei Nachts Plan
Wir trafen im Lager ein. Mit einem knappen Nicken verabschiedete ich mich von Wind und Stern. Ich wollte Blitz von den neuen Erkenntnissen über die vermissten Löwen berichten. Der Anführer lag neben seiner Gefährtin Sally und putzte sich mit ihr.
"Hallo", brummte ich. "Könnte ich dich kurz sprechen, Blitz?" Dieser nickte nach einem Moment. Er entschuldigte sich bei seiner Gefährtin und lief mit mir etwas abseits. "Worum geht's?", wollte der gold-braune Löwe wissen. "Ich war mit Wind und Stern auf Patroullie. Dort haben wir Schlamm, Schimmer und ihren Sohn Thonder getroffen", begann ich.
Blitz riss die Augen auf. "Und weiter?", verlangte er zu wissen.
"Nun ja. Sie waren ebenfalls auf Patroullie. Das heißt, sie haben, wie ich schon vermutete, ein neues Rudel gegründet."
Der Anführer blickte mich einige Augenblicke mit einem undefinierbaren Blick an. "Bist du dir da ganz sicher?", fragte er schließlich. Ich nickte. "Ja, ich bin mir ganz sicher." Mein Gegenüber schwieg eine Weile. Dann sagte er:
"Das sind schlechte Neuigkeiten. Aber sie werden ihre Gründe gehabt haben. Möge das große Löwenrudel mit ihnen sein."
Diesmal war ich es, der die Augen ungläubig aufriss. "Willst du es etwa einfach so dabei belassen?", rutschte es mir heraus. Der gold-braune Löwe nickte. "Was sollte ich denn tun? Es war ihre Entscheidung. Wir können dies nicht beeinflussen."
"Aber sie sind Verräter! Sie haben das Rudel einfach mitten in der Nacht verlassen. Wir müssen doch etwas tun!", knurrte ich nun. Blitz' Blick ruhte auf mir. "Deine Treue zum Rudel ehrt dich, Tornado. Und du hast Recht, es war nicht richtig von Schlamm und den anderen das Rudel einfach so zu verlassen. Aber das können wir nicht mehr ändern. Ich werde gleich ein Rudeltreffen einberufen. Sally wird jetzt den Platz von Schlamm einnehmen."
Wut machte sich in meinem Bauch breit. Was war Blitz nur für ein Anführer?! Er war viel zu verweichlicht! "Nun gut", brummte ich mit zusammengebissenen Zähnen. Ich neigte den Kopf und ging. Es wurde Zeit, dass jemand anderes den Platz von Blitz einnahm. Jemand wie ich.
Eis
~2 Monde später
Ich rannte so schnell ich konnte. Ich tat das jetzt schon eine Weile. Meine Lunge schrie nach Luft, doch ich rannte weiter. Das Zebra vor mir war erstaunlich flink. Alleine würde ich es wohl nie erwischen. Trotzdem merkte ich, wie die Beute langsam müde wurde. Das gab mir Kraft und ich stürmte weiter. "Wir müssen es einkreisen!", keuchte Nacht die neben mir war.
Ich nickte. "Ich versuche es einzuholen", sagte ich. Ich wurde langsam müde, aber wir hatten schon länger nichts mehr gefressen. Deshalb mussten wir dieses Zebra erwischen. Ich preschte nach vorn. Es dauerte eine Weile, doch schließlich war ich mit dem panischen Beutetier auf einer Höhe. Bevor es vor mir wegstürmen konnte, sprang ich auf das schwarz-weiße Geschöpf.
Ich rammte meine Zähne in die Flanke des Tieres. Dieses gab einen erschrockenen und schmerzerfüllten Laut von sich und stürzte zu Boden. In dem Moment kam Nacht angesprungen. Sie haute schnell ihre Zähne in die Kehle des Zebras. Es zuckte noch einmal und erschlaffte dann.
Erfreut blickten wir uns an. "Wir haben es geschafft! Unsere erste große Beute. Und das zu zweit!", freute sich Nacht. Ich nickte zufrieden. "Das wird uns eine Weile satt machen." "Das können wir deinem Rudel gleich als Geschenk mitbringen", scherzte die schwarze Löwin. "Ja. Wenn wir es je finden", warf ich ein. "Ach komm. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir bald da sind. Wir haben es schon so weit geschafft, wir werden jetzt nicht aufgeben!", rief sie.
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The Lions of Africa-Verstoßen
FantasyDer kleine Löwe Eis wird in einem Rudel, in der Savanne Afrikas geboren. Doch er ist anders als alle anderen: Sein Fell ist schneeweiß. Schon seit seiner Geburt misstrauen seine Gefährten ihm aufgrund seines Fells, selbst sein Bruder will nicht viel...