Kapitel 17- Im Krachmacherort

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Gewidmet: @_story_girl Ich weiß nicht wie lange ich so gerannt war aber irgendwann blieb ich total außer Atem stehen, nur um festzustellen das der Ort wo ich mich gerade befand alles war, nur keine Savanne. Kein Sand, keine Bäume und erst recht keine anderen Tiere. Stattdessen standen hier überall...

Krachmacherbaue! Ich bin im Krachmacherort! Hasenkot!

Die Krachmacher würden das Bewusstsein verlieren wenn sie mich hier sehen würden! Oder sie würden mit gleich töten! Kaum hatte ich dies gedacht lief ein Krachmacherweibchen mit ihrem Gefährten um die Ecke. Als sie mich sah weiteten sich ihre Augen und sie begann laut zu kreischen. Erschrocken fauchte ich, was sie nur noch mehr dazu antrieb ihre Angst zu zeigen. Schnell ergriff ich die Flucht.

Ich muss hier weg, ich muss hier weg! Ich darf keine Aufmerksamkeit erregen. Dann werde ich gefangen, zurück in den Zirkus wie Fresh es genannt hat gebracht und dort werde ich gleich getötet! Dann waren alle meine Bemühungen zu überleben umsonst!

Wie kam man hier raus, zurück in die Savanne? Zurück in mein Zuhause? Ein beißender Gestank stieg mir in die Nase und sofort war mir klar das dieser von den vielen Luftverpestern kam die hier rumrasten. Der nächste Krachmacher sah mich, diesmal ein Männchen. Es zuckte heftig zusammen und entfernte sich dann langsam und mit gesenktem Blick von mir. Dabei holte er irgendetwas aus seinem Fell und hielt es an sein Ohr.

Was macht er denn jetzt? Als ob ich jemandem etwas tun würde...

Trotzdem erregte ich immer mehr Aufmerksamkeit. Ich muss mir ein Versteck suchen! Ich rannte wieder los so weit wie möglich weg von den ganzen Krachmachern und Luftverpestern. Und das Glück war endlich mal auf meiner Seite. In dieser Ecke schien es verlassener zu sein und sah dementsprechend auch so aus. Die Luftverpester standen still da, die Baue waren zerfallen und es stank, aber diesmal nicht nach Luftveprestern. Vorsichtig näherte ich mich einem verlassenen Bau. Er war ziemlich kaputt aber noch betretbar. Leise schlich ich durch ein Loch hinein. Drinnen war es recht kühl aber auch düster. Der Boden fühlte sich um einiges weicher an als der, der harten, unbequemen Hartwege.

Erschöpft legte ich mich auf den weichen Boden. Es tat gut sich einfach mal ausruhen zu können. Doch mit der Ruhe kamen auch die Gedanken die ich verdrängt hatte wieder. Ich dachte an das Krachmacherweibchen. Warum hatte sie mich freigelassen? Das würde ihr bestimmt eine Menge Ärger einbringen doch trotzdem hatte sie es getan. Sie hatte Gefühle. Und obwohl sie die jüngste von ihnen war, war sie schlauer als alle Krachmacher dort zusammen. Dann dachte ich an Fresh. Er hatte gewollt das ich gehe, er hatte darauf bestanden. Nur damit ich nicht starb. Dabei wusste ich genau wie schwer ihm das gefallen war.

Und plötzlich wanderten meine Gedanken zu meiner Familie. Wie wütend meine Mutter wurde als Tornado schon so früh mit mir trainiert hatte. Wie mein Vater gegen Blitz kämpfen wollte damit ich nicht verstoßen wurde. Sie alle wollten mich beschützen und ich brachte ihnen allen nur Ärger ein.

Nur wegen diesem büffelpelzigen, hasenkötigem weißen Fell!

Jetzt hör auf, ermahnte ich mich selbst. Ich konnte es noch so verfluchen, davon würde es auch nicht sandfarben oder gelb-braun werden. Überhaupt brachte dieses ganze Gejammer nichts.

Ich bin zu sensibel. Ich muss mich ändern wenn ich überleben will. Falls ich je wieder zu meiner Familie zurückkehren sollte kann ich vielleicht wieder so sein wie ich bin aber jetzt geht das nicht. Jetzt muss ich stark sein.

Mit diesem Gedanken schloss ich meine Augen.

Als ich wieder aufwachte war es schon oder eben noch mitten in der Nacht. Das konnte ich einerseits spüren und andrerseits auch durch das Loch in dem Bau sehen. Mein Magen begann heftig zu knurren.

Du kannst gleich wieder verschwinden, Hunger! Andrerseits... es ist mitten in der Nacht. Die Krachmacher werden jetzt höchstwahrscheinlich schlafen. Außerdem sehen sie in der Dunkelheit nicht viel. Es wäre also ein guter Zeitpunkt um zun jagen. Vielleicht gibt es ja auch in dem Krachmacherort etwas Beute.

Kurzerhand beschloss ich es zu versuchen. Ich meine, was hatte ich schon zu verlieren außer vielleicht ein bisschen Kraft? Ich hatte ja jetzt einen einigermaßen guten Unterschlupf. Ich schlüpfte durch das Loch hinaus in die Dunkelheit. Die Luft war, wie meistens in der Nacht, angenehm frisch. Ein kühler Wind wehte und keiner bemerkte mich, ein Löwen"junges" das durch die Dunkelheit schlich. Ich spitze die Ohren und schnupperte ein bisschen in der Luft. Allerdings konnte ich abgesehen von dem Luftverpester und irgendwelchen anderen Gestänken nichts riechen. Nicht den Hauch einer Beute. Aber das war klar.

Einfach nicht aufgeben, in ein paar Tagen werde ich bestimmt schon hier raus gefunden haben und bin wieder in meiner Heimat.

Ohne Ahnung woher meine plötzliche Stimmungsschwankung kam lief ich zuversichtlich weiter. Hier fährt ein Luftverpester, in der Ferne höre ich jemanden laufen, ich spüre den Wind und hier höre ich das tippeln einer Maus...

Moment mal! Eine Maus!? Ja, tatsächlich ich kann sie riechen und hören!

Freudig folgte ich dem Geruch und sah sie kurze Zeit später schon: Eine fette Maus die aufgeregt an etwas Essensresten von Krachmachern knabberte. Sie sah sich immer wieder vorsichtig um als würde sie ahnen das sie jemand beobachtete. Doch ich hatte mich hinter einem still stehenden Luftverpester versteckt und so konnte die Maus mich weder sehen, noch, aufgrund des günstiges Windes wittern. Schließlich schien sich das Tierchen etwas zu entspannen und wurde unaufmerksamer.

Gut für mich...

Langsam und vorsichtig begann ich mich anzuschleichen bis ich nah genug war. Meine Schnurrhaare zitterten vor Aufregung, dann sprang ich ab. Die Maus hatte keine Chance, ein letzter entsetzter Blick dann landete ich auch schon auf ihr. Keine 5 Sekunden später war sie tot.

Zufrieden erinnerte ich mich an Ma's Worte: "Ein Biss genügt und das Tier ist tot. So ist es dir die Beute kurz und schmerzlos und sie muss nicht leiden." Ja, diese Maus musste wirklich nicht leiden. Auf einmal wurde mir es erst richtig klar: Ich hatte eine Maus gefangen! Das erste mal in meinem Leben! Und das ganz alleine! Fröhlich lief ich weiter denn ich wollte noch etwas fangen. Und ich hatte Glück. Eine Maus erwischte ich noch. Von vier gesehen Mäusen waren zwei entwischt aber ich war ja auch noch "Anfänger." Hochzufrieden trabte ich zurück in meinen Unterschlupf. Dort aß ich die eine Maus, die andere wollte ich mir aufheben. Sie schmeckte köstlich, sie war noch warm.

Viel besser als all den Fraß den ich im Zirkus bekommen habe.

Mit dem wohligen Gefühl halbwegs satt zu sein legte ich mich wieder hin und schlief kurze Zeit später ein.

Ein schriller Schrei ließ mich aufschrecken. Wild sah ich mich um.

Ohoh!

Dort wo das Loch in dem Krachmacherbau war standen zwei Krachmacher, ein Weibchen und ein Männchen. Sie zeigten erschrocken auf mich. Da bemerkte ich den großen Stein den das Männchen nun in der Hand hielt...

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Krachmacherort= Stadt

Krachmacherbau= Haus/ Hochhaus/ Hütte...

Hartwege= gepflasterte Straße

The Lions of Africa-VerstoßenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt