Kapitel 19- Eine dunkle Vision

538 47 25
                                    

Eis ist jetzt ungefähr so groß wie auf dem Bild oben:)

Gewidmet: Angiwolf

Sally

"Auf die Pfoten fertig los!", hörte ich Blitz rufen, dann sprang ich schnellstmöglich ab. Ich hörte die Stimmen um mich herum, einige feuerten Himmel an aber die meisten mich. Andere feuerten auch uns beide an. Ich landete. Sofort haute ich meine Krallen in ihren Nacken aber nicht zu feste schließlich wollte ich meine Rudelgefährtin ja nicht töten. Trotzdem jaulte sie auf. Ich drückte die leicht bräunliche Löwin zu Boden. Sie wehrte sich mit allen Kräften und schaffte es schließlich mich mit ihren Krallen unter dem Auge zu treffen. Blut sickerte heraus.

Für einen Moment lenkte der Schmerz mich ab. Diesen Moment nutzte Himmel. Sie drückte ihre Pfoten in meinen Bauch so das ich keuchend von ihr ablassen musste. Dann sprang die Jägerlöwin auf mich. Sie rammte ihre Zähne in meine Flanke. Ich jaulte auf. Aus dem Augenwinkel sah ich Blitz' Blick auf mir ruhen. Er sah besorgt aus.

Ich kann doch nicht gegen sie verlieren! Das wäre eine Blamage für mich und Blitz! Und Auch wenn das fies ist hat sie den niedrigsten Rang von allen, nach den Jungen! Ich muss gewinnen!

Deshalb probierte ich es mit einem Trick. Ich keuchte, ließ mich nach hinten fallen und verdrehte leicht die Augen. Himmel schaute triumphierend, ließ von mir ab und gerade als mein Gefährte wehmütig ihren Sieg verkünden wollte sprang ich auf und stürzte mich auf meine Gegnerin. Sie war zu überrascht um sich zu wehren. Ich bohrte meine Krallen in ihre Schultern und biss ihr ins Ohr. Sie schlug verzweifelt nach mir, schaffte es aber nicht meinem Griff zun entkommen. Gerade als ich ihre Flanke bearbeiten wollte schnappte sie nach Luft und keuchte: "Stopp! Du hast gewonnen! Ich gebe auf!" Überrascht ließ ich von ihr ab denn sie schien es ernst zu meinen.

"Da Himmel die Jägerlöwin aufgegeben hat ist Sally die Siegerin!", verkündete Blitz feierlich. Die anderen Löwen brüllten gratulierend. "Gut gekämpft." Himmel trat neben mich und begann ihre Wunden zu lecken. "Danke. Du auch. Ich hoffe ich habe dich nicht allzu sehr verletzt." Mir schoss durch den Kopf das das eingebildet klingen konnte. Deshalb schaute ich sie besorgt an.

"Nein hast du nicht. Es war ja schließlich ein Kampf. Hinterher fragte ich mich wieso ich überhaupt zweite Anführerin werden wollte. Gegen Schlamm und Tornado werde ich sowieso nicht gewinnen und gegen Wind ist es auch unwahrscheinlich." "Das weißt du doch gar nicht! Und außerdem kannst du auch noch Punkte bei Schläue und Loyalität gegenüber dem Rudel holen", warf ich ein. "Stimmt. Aber jetzt lass uns erstmal deinen Sieg feiern!" Sie schleckte mir versöhnlich übers Fell und wir gesellten uns zu den restlichen Löwen.

Eis

Am nächsten Tag wachte ich mit knurrendem Magen auf. Deshalb aß ich nun endlich meine zweite Maus bevor sie noch schlecht wurde.

Jetzt muss ich wieder bis zur Dämmerung warten. Oder soll ich es riskieren und jetzt schon loslaufen? Nein, das ist zu riskant. Am Ende werde ich noch eingefangen, so kurz vorm Ziel!

Um mir die Zeit zu vertreiben und um Kraft zu tanken legte ich mich wieder schlafen.

Ich stand im hohen Gras, mitten in der warmen Sonne. Mitten in der Savanne. Um mich herum Löwen. 'Moment mal! Das sind nicht irgendwelche Löwen! Da sind Pfütze und Glitzer! Und... und da ist meine Familie!' Überglücklich sprang ich auf sie zu. "Eis", flüsterte meine Mutter und rieb mit feuchten Augen ihren Kopf an meinen. "Ich habe euch so vermisst!" Meine Stimme klang wie die eines Jungen. Jetzt traten auch Schlamm und meine Geschwister zu mir. Alle schleckten mich ab und riefen immer wieder: "Wie hast du überlebt? Wir haben uns solche Sorgen gemacht! Wir lieben dich, Eis." "Ich euch auch!", fiepte ich. Plötzlich fiel mir eine schwarze Löwin auf. Sie war ungefähr in meinem Alter und sah ziemlich niedlich aus. Ich wollte meine Eltern fragen wer sie war. Doch dazu kam ich nicht. Ich hörte einen Schrei. Erschrocken drehten wir uns um. Und was ich da sah schnürte mir die Kehle zu. Ein Junges mit sandfarbenen Fell lag mit aufgeschlitzter Kehle am Boden. Es sah Glitzer, Blume und auch Pfütze sehr ähnlich, wahrscheinlich war es ein Junges aus Glitzers zweitem Wurf. Denn sie kauerte sich mit schmerzerfülltem Gesicht neben es. Doch das Löwenbaby war schon tot. Und da sah ich es: Hinter uns reihten sich immer mehr Löwen mit spitzen Zähnen und scharfen Krallen auf. Ganz vorne stand ein kräftiger Löwe mit Blut an den Pfoten. Er hatte Glitzers Junge ermordet. Der Mörder hatte gold-braunes Fell und grüne Augen. Ein heftiger Schreck fuhr durch jeden Winkel meines Körpers. Dieser Löwe war zweifellos Tornado.

Ich riss meine Augen auf. Mein Atem ging unregelmäßig und mein Nackenhaare hatte sich aufgestellt. Ich konnte mich nicht daran erinnern je schon einmal so schlimm geträumt zu haben.

Der Anfang war wunderschön. Meine Familie, Glitzer und ihre Familie und diese schöne schwarze Löwin. Und dann das tote Junge. Ermordet von Tornado! Aber warum hat er das Junge getötet? Wer waren die Löwen hinter ihm? Wind, Sally, Himmel, Stern und die anderen? Aber sie würden bei so etwas doch niemals einfach so zusehen! Und vor allem: Wo war Blitz?

Ich hatte so unglaublich viele Fragen die mir keiner beantworten konnte. Aus irgendeinem Grund glaubte ich nicht daran das es nur ein Traum war. Es war eine Vision. Ich schüttelte mich.

Ich muss hier raus! Ich muss frische Luft schnappen! Oder nein es dämmert schon! Ich kann gleich meinen Weg fortsetzen!

Tatsächlich ging die Sonne schon unter, es war zwar noch etwas hell aber nicht sehr. Ich schlüpfte aus dem Krachmacherbau raus und atmete tief ein. Die frische Luft tat mir tatsächlich gut. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte lief ich auf leisen Poften über die Hartwege. Zuerst lief ich nur aber nach und nach wurde ich immer schneller, schließlich rannte ich. Es tat gut mal alle Energie rauszulassen.

Ich lief fast die ganze Nacht lang durch. Kurz vor Sonnenaufgang schlüpfte ich in einen alten, sehr, sehr hohen Bau. Ich kletterte dort etwas nach oben und starrte durch die Löcher in dem Bau.

Die Savanne ist ganz nah! Wenn nichts dazwischen kommt habe ich sie morgen erreicht. In meinem Traum hat meine Familie ein neues Rudel gegründet. Wenn das Wirklichkeit wird könnte ich wieder zurück zu ihnen! Aber bitte großes Löwenrudel, lass Glitzer nicht noch ein Junges verlieren! Es darf nicht von Tornado getötet werden!

Ich schob die dunklen Gedanken beiseite und dachte nur noch daran wie ich morgen endlich wieder da war wo ich hingehörte: In die Savanne.

1082 Wörter:/ Etwas kurz, ich werde versuchen das nächste länger zu schreiben. Was glaubt ihr? Wird Eis' Vision war oder war das nur ein Traum? Und glaubt ihr das Eis es schon "morgen" in die Wüste zurück schafft oder passiert noch etwas? Schreibt es in die kommis und votet fleißig;)♡ Und danke für unglaubliche 263 votes!!!

LG Juwelherz

The Lions of Africa-VerstoßenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt