15. So wichtig für mich

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Herr Bergmann
Die Türklingel riss mich aus dem Halbschlaf. Langsam quälte ich mich vom Sofa auf und ließ ein "Komme schon!" vernehmen. Wer auch immer mich besuchen kam. Während ich mir einen Weg durch das Chaos meines Wohnzimmers bahnte, warf ich einen kurzen Blick auf mein Handy. Samstag, 27. März. Ich musste wohl gestern irgendwie eingepennt sein, aber eigentlich war mir das bisher noch nie passiert. Gähnend tapste ich durch den mehr oder weniger aufgeräumten Flur und öffnete die Tür. Vor mir stand ein strahlender und verdammt süßer Palle und winkte mir entgegen.
"Hey!", grinste er mich an. "Hab ich dich aufgeweckt?"
Perplex suchte ich in meinem verschlafenen Kopf nach einer Antwort, während ich ihn in die Wohnung ließ und die Tür hinter mir schloss.
"Ja, nein... das heißt, eigentlich hab ich-" Weiter kam ich nicht, da sich schon Patricks Lippen auf meine gelegt hatten und mir einen Kuss auf den Mund drückten. Bevor ich ihn erwidern konnte, hatte er sich bereits wieder von mir gelöst und legte die Hand an meine Wange.
"Du bist unglaublich niedlich wenn du verschlafen bist."
Ich lächelte leicht. "Lass uns ins Wohnzimmer gehen, da ist es ein bisschen gemütlicher", schlug ich vor und führte ihn sogleich zu besagtem Raum, während mein Freund sich an meinem Arm festhielt.
"Wow, was machst du nur hier, damit es so aussieht?", fragte Palle lachend, als wir im Türrahmen standen.
"Leben", gab ich zurück und drückte meinen Geliebten sanft in Richtung Couch, auf die ich ihn auch gleich schubste.
"Hey!", beschwerte er sich kichernd als ich mich auf seine Hüfte setzte und seine Hände festhielt. Ich hatte noch nicht wirklich viel Kraft, weswegen er sich locker hätte befreien können, aber dadurch, dass er es nicht tat, ging ich davon aus, dass es ihm irgendwie gefiel.
"Warum bist du eigentlich hier?", fragte ich ihn, während ich mit dem Gesicht näher an seines ging und damit seinen Kopf leicht zur Seite drückte, um mich mit meinen Lippen seinem Hals zu nähern.
"Ach, ich hab dich vermisst, also dachte ich, ich schau mal vorbei. Zum Glück hab ich deine Wohnung recht schnell gefunden. Meine Mum denkt übrigens, ich bin bei-" Das letzte Wort war nicht mehr zu verstehen, es ging in einem leichten Keuchen unter, als ich kurz in seinen Hals biss. So eine Reaktion hatte ich nicht erwartet. Habe ich da etwa eine Schwachstelle entdeckt? Lächelnd löste ich mich von ihm.
"Was wolltest du sagen?", fragte ich unschuldig. Patricks Augen funkelten belustigt, als er antwortete: "Ich hab ihr gesagt, dass ich heute bei Smurf-" Wieder unterbrach er selbst seine Worte, diesmal mit einem fast schon Stöhnen, weil ich gerade nicht nur gebissen, sondern auch gesaugt hatte und mit meiner Zunge jetzt über den Kussfleck leckte, den ich ihm so eben verpasst hatte.
"Das.. ist unfair!", beklagte er sich, doch ich konnte ein Grinsen aus seiner Stimme heraushören.
"Als würde es dir nicht gefallen", schnurrte ich und begann erneut, mit den Lippen an seinem Hals herumzuzupfen.

Osaft
"Daaaadileinchen, auufstehen!" Grinsend zog ich meinem noch schlafenden besten Freund die Decke weg. Murrend hob er seine Arme und schlug damit ziellos in meine Richtung. Ich lachte und setzte mich neben ihn, worauf er sich demonstrativ von mir wegdrehte, was mir erneut ein Grinsen entlockte.
"Sei doch nicht so gemein, Dado-Schätzchen", beklagte ich mich spielerisch und wuschelte ihm durch die Haare. Als Reaktion kam nur ein Knurren.
"Aww, ist da wer ein Morgenmuffel?", neckte ich ihn.
"Wie spät ist es überhaupt?", brummte Maudado verschlafen, das reichte wohl als Antwort.
"Halb acht!"
"WAS?!" Er saß ruckartig kerzengerade im Bett und blickte mich entgeistert an. "Warum weckst du mich mitten in der Nacht?!"
Mein Grinsen wurde noch breiter, mir aber dann auch sofort wieder aus dem Gesicht gewischt, indem ich von meinem plötzlich sehr hellwachen Freund ein Kissen auf den Kopf bekam.
"Hey", lachte ich und hob die Arme schützend vors Gesicht, was mir im Nachhinein auch nichts mehr brachte, aber ich wollte für einen weiteren grausamen Anschlag gewappnet sein.
"Das war für's Aufwecken", grinste Dado mich verschmitzt an. Zum ersten Mal heute fiel mir auf, wie niedlich er mit verstrubbelten Haaren und verschlafenen Augen aussah. Das war allerdings noch lange kein Grund, ihn zu verschonen! Blitzschnell griff ich nach meinem Kissen und zog es ihm über den Kopf.
"Fu hinterhältiges Monschter!", nuschelte er durch den Stoff und streckte seine Arme aus, um mich von ihm wegzudrücken. Dies gelang ihm auch, ich fiel nach hinten um und blieb lachend auf dem Bett liegen. Dado stimmte in mein Lachen ein und warf sich neben mich. Einige Zeit blieben wir einfach so nebeneinander, starrten die Decke an und hingen unseren Gedanken nach.
Ich war so glücklich! Dado war das, wovon ich erst bemerkt hatte, dass er mir in meinem bisherigen Leben gefehlt hatte, als ich ihn traf. Und jetzt war ich um so froher, ihn an meiner Seite zu haben. Ein Leben ohne ihn konnte und wollte ich mir gar nicht mehr vorstellen! Manchmal hielt ich Dado wirklich für so etwas wie meine bessere Hälfte. Wir waren uns einfach so ähnlich! Ob wir uns ein Gehirn teilten? Ich begann zu reden und er vollendete meine Sätze und andersherum. Wir hatten denselben schrägen Humor und gleichzeitig die selbe Vorstellung von einer besseren Welt. Unglaublich, wie wichtig doch Maudado mir innerhalb einiger Wochen geworden war. Wie auch immer er das geschafft hatte, war mir egal, wenn er nur für immer bei mir blieb!

Zombey
Schön langsam wurde es mir zu blöd, das Arschloch zu sein. Nicht einmal dadurch schenkte mir Manu etwas von seiner ach so wertvollen Aufmerksamkeit! Zudem hatte ich für den Mist, den ich in der Schule abgezogen hatte, schon zwei Verweise kassiert (ein Wunder, dass ich nicht gleich inhaftiert wurde, bei dem Drama, das Bergmann abzog). Ich durfte mir jetzt nichts mehr erlauben. Denn wenn ich von der Schule fliegen würde und Manu nicht mehr täglich sehen könnte, würde die Freundschaft endgültig zerbrechen. Gab es überhaupt noch etwas zum Zerbrechen? War nicht sowieso schon alles kaputt?
Ob ich mich bei ihm Entschuldigen sollte? Ja, das sollte ich wohl... aber das ließ mein Stolz nicht zu und außerdem hatte ich die Ausrede, dass ich mit Manu persönlich reden müsste, was jetzt, am Wochenende, quasi unmöglich war. Und Manu mochte es nicht gerne, besucht zu werden, lieber kam er selbst bei jemandem vorbei, auf den er gerade Lust hatte. Was zur Zeit vermutlich jeder war, außer mir.
Seufzend griff ich nach meinem Handy. Ich würde ihm jetzt wenigstens schreiben.

Hey :3 ich kann euch beruhigen, wenn in der Geschichte das Wochenende vorbei ist, gibt es endlich Stexpert und Kedos begibt sich in Action! :D
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen ^.^

Sophiedado

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