Obwohl der Wecker klingelt, bleibe ich liegen. Mein Kopf fühlt sich an, als würde jemand unzählige Messer hindurch stechen, doch ich weiß, dass es nicht der Alkohol ist. So viel hatte ich dann doch nicht getrunken. Mein ganzer Körper tut weh. Kann Trauer weh tun?
(wieso bist du überhaupt traurig dafür gibt es keinen grund hör auf traurig zu sein lass das es tut weh)
Ich beschließe, dass mich in der Schule niemand vermissen wird.
(dich würde auch niemand vermissen wenn du nie wieder hingehen würdest)
(shh sei still)
Als ich die Augen wieder öffne, scheint mir die Nachmittagssonne mitten ins Gesicht.
„Alex. Alex, bist du da?"
Einen Moment lang denke ich nicht darüber nach. Doch plötzlich drängen sich alle Erinnerungen an gestern wieder in meinen Kopf. Nach diesem Traum hatte ich nicht damit gerechnet, dass er wiederkommen würde. Ich dachte, alles wäre nur Imagination gewesen. Und er hätte niemals so existiert.
„Alex. Rede mit mir, wenn du da bist", seine Stimme erinnert mich wieder an seine Existenz.
(ich mag die art wie er meinen namen sagt)
„Warte", höre ich mich selbst sagen und werfe mir schnell mehr zum Anziehen über. Sollte ich mich nicht vor meinem eigenen Spiegelbild nicht wegen meinem Körper schämen müssen? Es wirkt wie ein einprogrammiertes Gefühl, das ich einfach nicht ablegen kann.
Und dann sehe ich wieder mein eigenes Gesicht im Spiegel, nur dass es eigentlich sein ist. Unseres? Wie auch immer.
Ich frage nicht, wieso er gestern einfach verschwunden ist. Ich will es nicht wissen.
„Im Spiegel im Flur war nichts", berichte ich, froh darüber, das Gespräch vom gestrigen Abend fortzusetzen.
„So dumm und verrückt es auch wirkt, ich denke, dass jeder Spiegel zu einer anderen Dimension führt, und alle unterscheiden sich nur in einer Kleinigkeit. Der Spiegel im Flur ist normal, also ist entweder dieser hier etwas Besonderes, oder - was ich denke - jeder ist ein einzelnes Portal."
Ich kann die Aufregung in meiner Stimme hören, die Dunkelheit, die mich letzte Nacht sie sehr in die Tiefe gezogen und mir den Atem geraubt hat, scheint restlos verschwunden, wenn auch nur für einen Moment. Trotzdem komme ich mir etwas dumm dabei vor, meine Idee laut auszusprechen, es klingt einfach viel bescheuerter als zuvor in meinem Kopf. „Schon seltsam, mit seinem eigenen Spiegelbild zu reden", sage ich und wir lachen beide.
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mirrors
Paranormal,,Du bist ich", sage ich in Richtung Spiegel und sehe ihn letztendlich richtig an. Seine Haare sind wie meine, sein Shirt, seine Jeans, sogar die unterschiedlichen Socken, weil ich heute Morgen verschlafen und panisch irgendetwas aus meinem Schrank...