from heads unworthy

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Wir schweigen. Er wartet auf eine Reaktion meinerseits, ich spüre wie mein Gehirn rattert und diese Information zu verarbeiten versucht. Auf einen Schlag fühle ich mich wieder wie nüchtern. Ist das möglich? Kann Schock Alkohol aus dem Blut verdrängen bis man auf einmal alles klarer sehen kann und Gedanken fassen kann, auch wenn man nur an eine einzige Sache denken kann und sich daran festklammert?
(er ist nicht trans)
(er ist die bessere version von dir)
(nicht trans)
(er ist das was du sein willst)
Letztendlich schaffe ich es wieder zu sprechen, auch wenn es nur ein leises Flüstern ist. „Was?"
Ich spüre seinen mitleidigen Blick auf mir und so zögernd wie ich vorhin sieht er den Pulli über seinen Kopf, nur dass seiner nicht nass ist.
Er ist schön. Sein Körper ist so, wie ich mir meinen immer vorstelle, obwohl der Spiegel mit immer etwas vollkommen Anderes zeigt.
Nur diesmal nicht.
(du wirst niemals so sein wie er)
(selbst wenn du irgendwann die op machst wirst du für immer die narben tragen)
Mein Blick huscht zu seiner Brust, glatte Haut, narbenlos. Nicht so wie meine es wäre.
„Was ergibt das für einen Sinn?", höre ich Alex sagen, ein weiteres Mal holt er mich aus der Tiefe meiner selbstzerstörerischen Gedanken. In einer anderen Welt hätten wir vielleicht Freunde seinen können.
„Wieso wurdest du als Mädchen geboren, wenn du doch eigentlich ein Junge bist?"
Meine Gedanken verknoten und winden sich, bis sie schließlich an einer Sackgasse ankommen, die mich bitter auflachen lässt.
„Da sieht man doch mal wie viel so ein kleiner Unterschied ausmachen kann. Du lebst meine Traumvorstellung: akzeptiert und geliebt. Deine Erzählungen klingen wie der Himmel. Während ich in meiner persönlichen Hölle gefangen bin."
Verzweifelt lasse ich meinen Kopf sinken. Der Enthusiasmus, den mir der Wein eingeflößt hatte, ist verflogen und ich wünsche ihn mir sehnlichst zurück. Zum ersten Mal hoffe ich, dass die ganze Sache nur ein Traum ist. Dass es diesen anderen Alex gar nicht gibt. Doch auch das würde nichts ändern, nicht seit ich gesehen habe, wie mein Körper sein könnte. Wie er ist. In einer anderen Welt.


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