Doch er lächelt mich nur herzlich an und zuckt kurz mit den Schultern.
„Meine Freunde haben mich ohne zu zögern akzeptiert und mich so behandelt wie vorher auch, das hat mich echt erleichtert.
(nachdem du dich geoutet hast hattest du keine freunde mehr)
Meine Mutter war zwar erst ziemlich überrascht und auch offensichtlich nicht sonderlich begeistert, wahrscheinlich wollte sie lieber ein ganz...'normales' Kind, aber sie hat sich dran gewöhnt und dafür bin ich echt dankbar. Ohne ihre Unterstützung wäre es um einiges schwieriger gewesen.
(sie verleugnet dich sie hasst dich sie will dich nicht)
Nur meine Großeltern akzeptieren es kein bisschen, aber ich liebe Luka einfach und stehe dazu, dass ich schwul bin." Er lächelt immer noch.
Ich wünschte, es wäre bei mir so einfach gewesen.
„Das ist echt toll", bringe ich hervor und merke trotzdem, wie meine Stimme stockt, sie hört sich kratzig an. Tränen drängen sich schon wieder gegen meine Augen, bitten um Befreiung.
(du beneidest ihn)
(sei still)
„Und wie war es bei dir?", fragt er mich neugierig mit einem aufrichtigen Blick, dem ich jedoch ausweiche.
„Ach, lass uns da doch wann anders drüber reden."
Ich merke, wie er meine Geste versteht, zögert kurz, doch steht letztendlich auf und verlässt den Raum. Kaum, dass die Tür hinter ihm zugefallen ist, tropft es von meinem Kinn. Hastig schnappe ich nach der Weinflasche, die immer noch zur Hälfte gefüllt neben meinem Bett steht und verschwinde auf den Balkon, um zu trinken.
Der Himmel ist grau und von noch graueren Wolken überzogen. Wie ist das Wetter wohl auf seiner Seite? Geht er jetzt hinunter zu seiner Mutter, die ihn bedingungslos liebt und seiner kleinen Schwester, die ihn wie jeden Tag darum bittet, dass er endlich mal seinen Freund nach Hause bringt, damit sie ihn auch kennen lernen kann? Denn wenn ihr Bruder ihn mag, muss er etwas Besonderes sein.
Meine Gedanken drehen sich wirr im Kreis und werden langsam vom Alkohol verlangsamt, den ich trinke, während ich den Bäumen dabei zusehe, wie sie sich im Wind wiegen. Es ist ein kalter April, der Wind benetzt mein Gesicht mit einem dünnen Schleier aus Regentropfen, doch es ist mir egal.
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mirrors
Paranormal,,Du bist ich", sage ich in Richtung Spiegel und sehe ihn letztendlich richtig an. Seine Haare sind wie meine, sein Shirt, seine Jeans, sogar die unterschiedlichen Socken, weil ich heute Morgen verschlafen und panisch irgendetwas aus meinem Schrank...