7: neuer Freund

51 7 0
                                    

Mir wurde heiß.
Wie? Er hat mich gesehen? Meint er das, an das ich gerade denke oder wovon redet Noah da.
Ich blickte von meinem Teller auf und funkelte ihn ein wenig wütend mit meinen Augen an. Er durchdrang mich ebenfalls mit seinem Blick und wartete ungeduldig auf meine Antwort.

"Was genau willst du mir damit sagen und was sollte ich denn bitte vor haben, Noah??"

schnauzte ich ihn fast an.

Er schnaubte, strich sich über die Nase und schaute auf seinen Teller.

"naja... Da wo du heute Nacht warst, da bin ich jede Nacht. Ich warte jeden Abend darauf, bis die Sicherung raus geht und schleiche mich dort hin. Meine Zimmer Genossen, die beiden Jungs, wissen das ich dort hin geh... Wenn ich zurück komme und unser Klopfzeichen gebe, machen sie mir auf."

Vorsichtig blickte Noah auf und musterte mich. Ich sagte nichts, schaute ihn nur gespannt an, ohne dabei zu blinzeln. Als er genug von unserem Augenkontakt hatte und dabei immer unruhiger wurde, senkte er wieder seinen Kopf, als würde in seinem Teller etwa spannendes "abgehen".

Er fuhr fort.

"Als ich die Tür geöffnet hatte, ging ich hinein und sah dich am Boden liegen... Du hast, ehm, naja... geschlafen. Ich war ziemlich überrascht, wollte dich aber nicht wecken und bin sofort wieder in mein Zimmer. Meine Freunde haben gefragt, wieso ich schon da sei, aber ich habe dich nicht verraten... Dafür wirst du mir vielleicht irgendwann mal danken, wenn du nicht mehr so eiskalt bist. So bist du vielleicht auch nicht... Du hast sozusagen unter Sternen geschlafen... Das, ehm... Ziemlich überraschend...

Er sah wieder auf.

"Hast du was dazu zu sagen???"

"Seit wann? Seit wann bist du Nachts dort und wie hast du diesen Raum gefunden? Wie hast du überhaupt diesen Gang entdeckt, es gibt so viele die endlos sind und ausgerechnet diesen findest du???

Das war wirklich so, ich verstand es nicht, wie man ausgerechnet, genau die Tür findet, die dir den Himmel zeigt...

Wir wurden unterbrochen. Richard kam hinein, um uns die heutigen Aufgaben zu verteilen oder zu sagen, was auch immer. Ich tat einfach immer so als würde es mich nicht interessieren, dass er mich ignorierte.

Richard schaute, wie jedes mal, jeden an. Er blieb komischer weise bei mir stehen, obwohl er mich seit ein paar Monaten immer aus ließ. Nun ja... er blieb nicht direkt bei mir stehen, sondern eher gesagt bei Noah. Stirnrunzelnd und wütend sah er Noah an. Noah, der das nicht aus hielt, schaute schnell auf seine Hände, die er auf seinen Schoß gelegt hatte. Dann schaute Richard mich kurz an und verließ den Saal.

Es sah aus, als würde er Noah gleich auf fressen. Oh Nein!!! Da sitzt ja jemand neben mir... Also gegenüber, aber das war schon zu viel. Vielleicht auch nicht. Noah ist ein netter Junge, der ziemlich süß und liebevoll aus sieht... Aber, ich hatte ihm weh getan. Nicht persönlich, aber seinem Körper. Es hätte auch schlimmer enden können. Ich habe ihn ja los gelassen. -- wegen des Jungen.

"Wir sprechen uns noch Clarke."

Noah stand auf und setzte sich zu seinen Freunden, die mich vorwurfsvoll ansahen. Ich stopfte mir noch ein Stück Essen in meinen Mund, brachte dann mein Tablett weg und verließ den Saal.

Ich glaube ich mag ihn. Ich glaube wirklich ich mag ihn. Verdammt, ich muss die ganze Zeit an Noah denken. Was?! Clarke Anderson mag jemanden. Große Neuigkeiten. Ich schüttelte meinen Kopf und machte mich auf den Weg zu meinem Zimmer.

...

"Psst Clarke."

"Clarke wach endlich auf."

Home With StrangersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt