Kapitel 1

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"Ich heiße Yoon Jeong Han"-

Ich weitete etwas meine Augen, ehe ich leicht lächelte. Er schien irgendwie wirklich sehr erfreut und das brachte auch in mir ziemlich viel Freude auf.

Solche ungeplanten Treffen konnte ich eigentlich weniger leiden, da sie auf irgendeiner Ebene immer sehr unangenehm waren. Meistens entstand ab einem bestimmten Moment eine Stille, welche ich nicht leiden konnte, aber gerade eben... 

Es fühlte sich fast schon an als würden wir und schon länger kennen. Es war locker, nichts gespielt und kein Schweigen. Irgendwie mochte ich den Jungen vor mir.

Er schien einen wirklich ehrlichen und freundlichen Charakter zu haben und schlecht sah er ja auch nicht aus.

Was denke ich da nur wieder...

"Also ich müsste jetzt los... Ich hoffe man sieht sich irgendwann wieder, Marisa"

Sein warmes Lächeln, welches er mir entgegen strahlte, brachte mich ebenfalls dazu ihm ein freundliches Lächeln zu schenken.

Gerade als er in sein Auto steigen wollte, fand ich meine Stimme wieder.

"Ich würde mich wirklich sehr freuen dich wieder zu sehen und dich besser kennen zu lernen, Jeonghan"

Ich lächelte noch immer dem dunkelhaarigen entgegen und winkte ihm zum Abschluss fröhlich zu. Er nickte leicht, ehe er die Tür schloss und davon fuhr. Ich dagegen stand noch immer da wie angewurzelt und umklammerte meine Brieftasche.

Ein leises seufzen fuhr über meine Lippen, ehe ich etwas verträumt in die Richtung starrte in der das Auto verschwand.

Irgendwie mochte ich Jeonghan.

Er war so natürlich, es schien nichts gespielt, sondern eher so als würde alles was er gesagt hat von Herzen kommen. Es konnte natürlich sein, das ich gerade ziemlich viel in ihn hinein interpretierte...

Doch was soll ich sagen?

Er hat es mir wirklich angetan...

Ich presste meine Augenlider etwas aufeinander, ehe ich mich guten Gewissens umdrehte.

Yoon Jeong Han

Ein leichtes Grinsen prangte meine Lippen, ehe ich zurück in mein Haus ging.

In dieser Nacht konnte ich keinen Schlaf finden-

Ständig drehten sich meine Gedanken um den geheimnisvollen Fremden Namens Yoon Jeong Han.

-

Mittlerweile waren 3 Wochen vergangen. Jeonghan hatte ich seit her nicht mehr getroffen. Es war fast so als wäre er vom Erdboden verschwunden. Aber auch ich hatte mich ziemlich zurück gezogen.
Nicht aus Kummer, eher aus dem Aspekt heraus, dass meine Chefin mir verdammt viel Arbeit aufgebrummt hatte und ich, als mickrige Angestellte untersten Ranges, zu kuschen hatte.

Heute allerdings war seit langem mein freier Tag und diesen wollte ich nutzen!
"Viel" habe ich im voraus geplant, denn seit dem ich vor 2 Monaten in Süd- Korea angekommen war, blieb mir wenig Zeit für mich selbst. Ich traf mich mit keinen Arbeitskollegen und auch der Fernseher war aus.
Aber heute sollte es anders sein.
Heute wollte ich ausschlafen, faulenzen und später noch etwas einkaufen gehen-

Halt einfach nur relaxen.

Und so genoss ich meinen freien Tag.
Ich schlief lange und surfte stundenlang im Internet, chattete größtenteils mit meinen alten Schulfreunden aus England und hörte Musik. Doch meine Süßigkeiten Ration neigte sich dem Ende zu und so musste ich, wie erwartet, am Abend nochmal raus.

Hätte ich natürlich gewusst, was auf einen kleinen Abend Spaziergang alles passieren könnte, hätte ich Pfefferspray, ein Taschenmesser und einen Baseballschläger mitgenommen um mich im Ernstfall zu verteidigen.

War nur Spaß.

Das spannendste was mir in meinem Bezirk passieren konnte waren höchstens zwei Katzen während des Akts der Liebe.

Mit meinen Händen in den Taschen meines eigentlich viel zu großen Hoodies war ich nun also auf dem Weg zum 24- Stunden Supermarkt, der eigentlich fast um die Ecke lag. Da es sowieso schon dunkel war, glichen die schmalen Seitenstraßen einer Geisterstadt und ich musste schlussendlich zugeben, dass ich doch etwas angespannt war. Ich mochte Dunkelheit einfach nicht.

Nachdem ich meine Einkäufe erledigt hatte, wollte ich meinen PC- Marathon eigentlich nur noch fortsetzen-

Doch dann hallte plötzlich ein lautes Gekreische durch die Straßen, welches wohl von irgendwelchen Mädchen ausgingen. Schulter zuckend ging ich weiter. Ich wollte mich nicht weiter stören lassen. War ja schließlich nicht mein Problem. Doch ein kräftiger Griff um mein Handgelenk, welcher mich in eine Seitengasse zog, ließ mich sichtlich zusammen zucken.

Wo ist mein Pfefferspray von dem ich gerade noch scherzte?

"Psst, beweg dich nicht!"-

A different kind of loverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt