Die Fabrik

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Rachel wusste sofort dass etwas nicht stimmt als sie die Augen aufschlug

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Rachel wusste sofort dass etwas nicht stimmt als sie die Augen aufschlug. Um sie herum war Finsternis. Sie war­tete bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Schemenhaft erkannte sie Umrisse. Lange Ketten hin­gen von der Decke, es roch faulig und irgendwie nach Verwesung. Rachel versuchte aufzustehen. Sie setzte sich auf, was ihrem Kopf nicht gut tat, alles drehte sich. Kurz nahm sie sich Zeit um den Schwindel loszuwerden. Dann stand sie vorsichtig auf.

Wo war sie nur. Suchend schaute sie sich nach einem Ausgang um. Scheinbar war sie in einer Fabrik oder Lager­halle. Die Fenster waren geschwärzt kaum ein Lichtstrahl schaffte es in den Raum zu dringen. Rachel griff nach ihrem Handy, doch es war nicht da. Sie erinnerte sich, es am Morgen eingesteckt zu haben.

Oh mein Gott, wie lange bin ich schon hier, überlegte sie. Sie versuchte die Zahlen auf ihrer Uhr zu entziffern, doch der Sekundenzeiger tickte nicht mehr. Außerdem war das Uhrenglas verkratzt und das Gehäuse an einigen Stellen angeschlagen. Rachel fühlte sich völlig orientierungslos. Trotzdem begann sie vorsichtig einen Fuß vor den anderen zu setzten. Sie hatte Angst auf etwas drauf zutreten, eine Ratte oder sonst etwas Ekliges. Sie hätte al­les für eine Taschenlampe gegeben. Sie kam den Fenstern langsam näher und versuchte etwas zu erkennen. An ei­nem der Fenster hatte die Farbe nicht richtig gedeckt und sie konnte etwas erkennen. Draußen war es nicht völlig dunkel, also musste es früher Abend oder Morgen sein. Da sie keine Sterne oder den Mond sah musste es wohl Morgen sein. Rachel lauschte angestrengt, doch außer einem Rascheln hin und wieder war nichts zu hören. Noch­mal spähte sie hinaus. Sie sah eine große Spule um die eine große Eisenkette lag. Sieht fast aus wie am Hafen, dachte Rachel. Doch es war einfach zu dunkel um mehr zu erkennen. Sie beschloss am Fenster zu warten bis es richtig hell wäre. Doch dann überlegte sie. Was wenn sie eine der Scheiben einschlug. Dann würde sie mehr se­hen. Rachel ging in die Hocke, überwand ihren Ekel mit bloßen Händen den Boden abzusuchen, und taste vor­sichtig. Nach einigem Suchen fand sie eine kleine Stange aus Eisen. Sie war nicht grade dick, noch stabil, doch Rachel hoffte einfach dass sie ausreichen würde. Sie richtete sich wieder auf und zielte mit der Stange auf das Fenster, Dann drehte sie den Kopf weg und schlug zu. Beim ersten Schlag gab die Scheibe keinen Millimeter nach. Nicht einmal ein Kratzer. Also schlug Rachel fester. Das Schlagen auf die Scheibe machte unheimlichen Krach. Doch schließlich, als Rachel schon Zweifel hatte, zerbarst das Glas in tausend kleine Splitter. Sie ließ die Eisenstange fallen. Die vielen Versuche hatten ihre Hand aufgerieben, außerdem hatte sie sich geschnitten. Doch es blutete nicht so stark, sodass es Rachel vorerst ignorierte. Draußen war es jetzt richtig hell. Rachel schaute sich grade um, als sie das Geräusch einer öffnenden Tür hörte. Erschrocken fuhr sie herum und hockte sich wieder hin. Da sie nicht wusste wo sie war, noch wer sie hergebracht hatte geriet sie in Panik.

Was wenn ich entführt wurde oder als Geisel gehalten werde? Rachel schossen viele Gedanken auf einmal durch den Kopf. Panisch sah sie sich nach einem Versteck um. Die zerbrochene Scheibe spendete zwar Licht, aber lange nicht genug um den ganzen Raum zu erhellen.

Plötzlich sah sie den Strahl einer Taschenlampe, der über den Boden huschte. Dann hörte sie Stimmen, mindestens 3 Leute. Rachel hasste die Dunkelheit um sie herum, sie hasste es das sie Angst hatte und sie hasste es das keinen Ausweg gab.

Sie spürte etwas Feuchtes an ihrer Hand. Die Wunde blutete doch stärker als sie vermutet hatte. Ihre ganze Hand war voller Blut. Rachel konnte kein Blut sehen und versuchte ihren Brechreiz zu unterdrücken. Das Licht der Ta­schenlampe kam immer näher.

Rachel ergab sich ihrem Schicksal und blieb einfach dort stehen wo sie war. Jede Minute die sie wartete lies ihr Herz schneller schlagen.

Vielleicht, so redete sie sich ein, waren es ja Menschen die sie retten wollten. Als die Stimmen näher kamen hörte Rachel dass sie männlich waren. Das hatte sie befürchtet. Wahrscheinlich war ihr Schicksal besiegelt.

****

Jake, Alan, Bobbie, Mark und Lucky saßen in einem kleinen Nebenzimmer und spielten Karten als sie ein Klirren hörten.

„Shit, die Kleine hat eins der Fenster eingeschlagen", sagte Lucky und sprang auf. Die anderen Männer erhoben sich ebenfalls, sie nahmen ihre Taschenlampen, und öffneten die alte Tür die in das Innere der alten Fabrik führte, in der sie sich mit der Entführten versteckten.

„Ich wusste das die Mätzchen machen würde, aber du wolltest sie ja nicht fesseln", sagte Bobbie vorwurfsvoll zu Jake.

Jake warf Bobbie nur einen Blick zu und er verstummte, er wusste sich mit Jake anzulegen würde ihm nicht gut bekommen.

Sie betraten die riesige Fabrikhalle und suchten sie gründlich ab. Ab und zu blieben sie stehen um zu lauschen, doch es war kein Laut mehr zu hören.

****

Rachel stand immer noch bei dem Platz am Fenster. Sie hatte ein Taschentuch in ihrer Hosentasche gefunden und presste es an die Wunde in ihrer Hand. Ich bin wirklich ein Feigling, dachte sie. Warum bleibe ich hier stehen wie ein dummer Maulesel, anstatt die Dunkelheit für mich zu nutzen.

„Rachel Sheridan, jetzt reiß dich zusammen", sagte sie laut zu sich selbst.

Sie harrte noch eine Minute aus, um sich Mut zuzusprechen, und bewegte sich dann aus dem Lichtkreis, den das kaputte Fenster warf, hinaus. Sie hielt sich nah an der Wand, um so wenig wie möglich aufzufallen. Im Stillen be­tete sie das ihr keine Spinne auf den Kopf, oder in die Kleider fallen würde. Stück für Stück arbeitete sie sich nach vorne. Sie hatte beinah das Licht der Taschenlampen erreicht als sie mit dem Fuß an etwas stieß. Mit großem Ge­töse fiel es um. Rachel konnte grade noch verhindern dass ihr ein Schrei über die Lippen kam. Die Lichter der Ta­schenlampen wurden auf sie gerichtet wie Scheinwerfer auf einen Bühnendarsteller. Wie ein scheues Reh, verharr­te sie kurz in ihrer Bewegung, nur um dann hakenschlagend loszurennen.

Rachel hatte Glück, sie konnte während die Lampen auf sie zeigten die Tür sehen. Die Männer hatten sie offenge­lassen als sie das Geräusch der brechenden Scheibe hörten. Rachel hatte nun ein Ziel und sie würde alles geben es zu erreichen.

****

„Scheiße sie haut ab", schrie Bobbie und rannte hinter ihr her. Die anderen Männer folgten im kurzen Abstand.

Rachel rannte, strauchelte, fiel, kämpfte sich auf die Füße und rannte weiter. Endlich sah sie die Umrisse der großen Tür. Sie stürzte hinaus, blickte sich suchend nach einem weiteren Ausgang um und sah ein Notausgang-Zeichen. Sie hastete auf die Tür zu und hoffte die ganze Zeit das diese nicht verschlossen war. Doch zu ihrem Glück schnappte sie auf als sich Rachel mit ihrem ganzen Gewicht dagegen fallen ließ. Rachel hatte nicht damit gerech­net und landete erst mal auf ihrem Allerwertesten. Schnell rappelte sie sich auf und erstarrte. Vor ihr tat sich ein riesiger Dschungel auf, dicke, grüne Lianen hingen von Bäumen herab, riesige Farne und andere Kletterpflanzen wuchsen um dicke Baumstämme.

Rachel hörte hinter sich die Männer kommen, sie hatte keine Wahl. Wenn sie leben wollte musste sie in den Dschungel.



Hallo Ihr Lieben!


Hier der erste Teil meiner Geschichte. Viel Spaß beim Lesen. Über Anregungen und Kritik würde ich mich freuen!


Nächster Teil kommt so schnell wie's geht. Versprochen. :-)


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