Kapitel 11

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Daniel PoV

Als ich sie den Schulflur entlang laufen sah, wusste ich sofort das ihr etwas geschehen sein musste, wie sie sich da an die Wand klammerte und versuchte nicht umzukippen konnte nicht gesund sein. Gerade als ich mich entschlossen hatte zu ihr zu gehen, sah ich wie sie über ihre Füße stolperte und drohte zu fallen, schnell rannte ich zu ihr und schlang meine Arme um ihre Taille. Unauffällig sog ich ihren unbeschreiblichen Duft ein, der mich berauschte, gleichzeitig jedoch auch meine Kehle in Flammen setzte. Ich bemerkte jedoch schnell, dass sie nicht ganz bei sich war, und nur unsinniges Zeug von sich gab, und wie sie da an der Wand lehnte, ihr Gesicht leichenblass, die Haare wirr, überkam mich der Instinkt, sie beschützen zu müssen.

Ich wusste, dass sie es so nicht heil nach Hause schaffen würde und beschloss sie nach Hause zu bringen, nicht nur weil sie meine Hilfe ganz offensichtlich brauchte, sondern auch weil ich sie noch etwas länger bei mir haben wollte. Und mich überkam mal wieder der Gedanke was auf einmal mit mir los war, ich verstand mich selbst nicht mehr. Wie es natürlich nicht anders zu erwarten war wehrte sie sich mit Händen und Füßen und wollte um jeden Preis verhindern das ich sie nach Hause brachte, und ich verstand einfach nicht wieso. Was konnte so schlimm sein, dass sie nicht wollte, dass ich sie nach Hause brachte? Als wir es dann doch endlich zu ihr nach Hause geschafft hatten, und ich sie bald wieder freigeben musste, überkam mich das Gefühl der Leere, fasst sofort vermisste ich schmerzlich ihren Geruch und ihre Nähe, dabei stand sie nur ein paar Schritte von mir entfernt. Doch dann blieb sie auf einmal stehen und drehte sich entsetzt zu mir um ,,Woher wusstest du wo ich wohne?", brachte sie krächzend heraus, und es kam mir so vor als würde sie keine Luft mehr bekommen.

Als ich begriff was sie sagte, blieb ich wie erstarrt stehen und fragte mich wie dumm ich sein konnte, ich wusste ganz genau, dass sie Angst davor hatte, dass jemand wusste wo sie wohnte und da musste ich so dumm sein und sie einfach nach Hause bringen, wo ich doch eigentlich gar nicht wissen durfte wo sie denn nun wohnte. Wie aus weiter ferne hörte ich sie nach mir rufen, doch ich war immer noch in meinen eigenen verworrenen Gedanken gefangen, als ich dann endlich wieder einigermaßen klar im Kopf war zuckte ich kurz erschrocken zusammen als ich hörte wie sie mich wütend anschrie ,,Danke das du mich nach Hause gebracht hast, und jetzt tu uns beiden einen gefallen und verschwinde, ich habe es ernst gemeint als ich sagte, dass ich dich nicht ausstehen kann."Dann viel die Tür mit krachen ins Schloss, und ich stand überrumpelt davor und starrte verwirrt die verschlossenen Tür an.

Dann hörte ich sie schluchzen ,,Es tut mir so Leid", flüsterte sie immer und immer wieder ,,So unendlich Leid, aber es ist besser für dich "Und ich stand nur da und wusste nicht was ich tun sollte, wusste nicht was ihr Leid tat und wusste nicht weshalb sie weinte. Lange stand ich noch vor ihrer Tür und hörte ihren gleichmäßigen Atem und ihrem ruhigen Herzschlag zu, irgendwann war sie vor Erschöpfung, nehme ich mal an, eingeschlafen. ,,Was machst du denn hier?!", hörte ich eine mir sehr bekannte Stimme fragen ,,Geraldine! Du hast mich erschreckt!", sagte ich und wirbelte zu ihr herum, nahm sie in den Arm und wuschelte kurz durch ihr Haar. ,,Als ich sagte du sollst auf sie acht geben, meinte ich nicht das du sie stalken sollst, das weißt du schon. Außerdem, seit wann kann man einen Vampir erschrecken?", ratterte sie in ihrem Tempo herunter.

,,Was machst du überhaupt für ein Gesicht? Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen.", entnervt verdrehte ich die Augen, auch wenn ich sie vermisst hatte, ihr ständiges Gerede machte mich wahnsinnig. ,,Geraldine es geht um Kathleen", fing ich an, doch sofort musste mich meine geliebte Schwester unterbrechen ,,Was ist mit ihr? Geht's ihr gut? Ist ihr was passiert? Nun sag schon!", kreischte sie ,,Geraldine! Geraldine! Ihr ist nichts passiert, oder doch... um ehrlich zu sein weiß ich es nicht. Sie wollte es mir nicht sagen und-"

,,Wie bitte? Du meinst du weißt es nicht? Wolltest du nicht auf sie aufpassen?", schrie sie und meine Geduld war langsam am ende.

,,Verdammt Geraldine! Tut mir Leid aber auch ich muss hin und wieder die Stadt verlassen, wie du ja weißt. Und da ich keinen Massenmord begehen wollte musste ich meine nicht Menschlichen Bedürfnisse befriedigen", keifte ich und fuhr mir ärgerlich durch die Haare. ,,Ist ja gut! Noch mal langsam, was ist denn eigentlich geschehen seitdem ich weg war?", fragte sie nun etwas ruhiger, und ich begann ihr alles bis zum heutigem Tag zu erzählen. Als ich geendet hatte, blieb sie eine ganze weile still. ,,Sie verheimlicht uns etwas Daniel, ich weiß nicht was es ist, aber ich weiß, dass sie mehr als nur ein wenig Angst hat. Und was auch immer ihre solche Angs macht, wir beide werden es herausfinden! Bist du dabei?!", fragte sie, eine für mich unnötige Frage ,,Immer", sagte ich und das würde sich auch niemals ändern, denn was auch immer dieses Mädchen mit mir angestellt hatte, ich wollte sie um jeden Preis beschützen.


Broken Heart Rette mich wenn du kannstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt