Kapitel 17

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Kathleen PoV

Aus weiter Ferne hörte ich Stimmen zu mir herüber wehen, aber ich schaffte es nicht meine Augen zu öffnen, sie waren wie zugeklebt. ,,Kathleen, wach auf, bitte.", flehte eine Stimme und ich wollte ihrer Forderung nur all zu gern nach kommen. Hauchzart berührte etwas mein Gesicht, und ich schaffte es endlich meine Augen aufzuschlagen. Verwirrt blickte ich mich um und blieb an Daniels Gesicht hängen, der mich erleichtert anlächelte ,,W-was? Wo? Was ist passiert?", fragte ich ihn verwirrt, denn in meinem Kopf herrschte das reinste Chaos, alles war verschwommen und vollkommen verwirrend. Erschrocken stellte ich fest, dass Daniel gequält die Augen schloss, irgendetwas schien ihn zu belasten und das wollte ich nicht, er sollte nicht so leiden.

Langsam hob ich meinen Arm und strich sanft mit meinen Fingern über sein Gesicht. ,,Nicht, bitte es ist alles gut. Daniel schau mich an", flehte ich. Tatsächlich öffnete er die Augen, doch jetzt schien er wütend zu sein, fast schon außer sich ,,Es ist alles gut?", echote er und durchbohrte mich mit seinem Blick ,,Wenn es doch so ist wie du sagst, wieso hast du das dann getan? Wieso hast du versucht dich.. dich... dich umzubringen? Wieso!? Wenn wirklich alles gut wäre, dann hätte ich dich heute nicht beinahe verloren!", schrie er. Also war es doch kein Traum gewesen, ich hätte schwören können, dass es nicht der Realität entsprach, das ich nicht versucht hätte mein Leben zu beenden. Ich wusste nicht, ob ich glücklich darüber sein sollte, das ich noch lebte, oder ob ich nicht viel eher wütend sein sollte, weil er mich gerettet hatte und ich nicht tot war.

Nun war ich es die gequält die Augen schloss. ,,Du verstehst das nicht, ich hatte meine Gründe." Ich wusste, er würde mich verstehen, wenn ich mich ihm anvertrauen würde, aber genauso wusste ich, dass ich das eben nicht tun konnte. Es war zu gefährlich für ihn und seine Schwester, ich konnte sie nicht mit meinen Problemen belasten und selbst wenn es nicht viel zu gefährlich wäre, konnte ich es nicht. Ich fühlte mich dreckig, benutzt und einfach nur scheußlich und hatte Angst, dass sie mich genauso sehen würden, wenn ich ihnen die Wahrheit sagte, dass sie sehen könnten, wie abartig ich doch war. Ich ekelte mich vor mir selbst. ,,Natürlich verstehe ich dich nicht! Du sagst mir ja nicht was los ist! Du sagst nie etwas, ich weiß fast nichts von dir, du schweigst immer! Aber trotzdem...", seine Stimme brach. Was war ich doch für ein Monster, jetzt litt er nur meinetwegen. ,,Aber trotzdem weiß ich, dass du ein wundervoller Mensch bist, Kathleen. Du denkst immer zuerst an die anderen, versuchst es immer allen recht zu machen. Du bist das schönste, netteste und rücksichtsvollste Mädchen das ich kenne und ich verstehe nicht, wie du das nicht sehen kannst!"

Leise keuchte ich auf, schüttelte dann aber lächelnd den Kopf. ,,Was redest du denn da, Daniel wenn ich wirklich, wie du es sagst, rücksichtsvoll wäre, wieso hätte ich dann versuchen sollen mich umzubringen? Vielleicht habe ich es nur getan, weil ich egoistisch bin?" Ich versuchte ihn zu verwirren, wollte ihn dazu bringen etwas schlechtes in mir zu sehen, wollte, dass er auf abstand ging, um ihn zu schützen ,,Glaubst du wirklich, dass ich nicht verstehe was du da versuchst? Denkst du wirklich ich wäre so dumm?" Unschuldig blickte ich ihn an ,,Ach ja? Was tue ich denn?", fragte ich ihn scheinheilig ,,Du versuchst mich auf Abstand zu bringen, auch wenn ich nicht weiß wieso, aber ich denke du wirst schon deine Gründe haben, aber das ändert nichts Kathleen. Du kannst versuchen was du willst, ich werde nicht auf Abstand gehen, ich werde nicht einfach abhauen."

Seufzend vergrub ich mich tiefer ins Kissen ,,Und was auch immer dich dazu gebracht haben mag, dies zu tun... ich glaube nicht, dass du es getan hast, nur weil du egoistisch warst. Mag sein, dass dein Wunsch zu sterben auch eine Rolle gespielt hat, aber ich halte dich nicht für egoistisch, ganz im Gegenteil." Seine Worte quälten mich, denn er hielt so große Stücke von mir, dass es für mich kaum zu ertragen war. Auch wenn er der Meinung war, dass ich ein guter Mensch war und seinen Worten wirklich glauben schenkte, ich tat es nicht, ganz und gar nicht. Wäre ich ein guter Mensch, würde Gott mich nicht so bestraffen, wäre ich ein guter Mensch ,dann hätte ich das gerade eben nicht Gott in die Schuhe geschoben und wäre ich wirklich ein guter Mensch, dann würde ich seine Anwesenheit nicht so sehr genießen wie ich es tat, sondern ihn weg schicken, dorthin wo er vor mir und vor meinem Vater in Sicherheit war.

,,Du solltest gehen, Daniel!", sagte ich und blickte ihm entschlossen in die Augen, doch er schüttelte nur Lachend seinen Kopf ,,Auf gar keinen Fall! Dein Vater kommt gleich und er wollte mich unbedingt kennen lernen, immerhin verdankt er es mir, dass seine Tochter noch am leben ist!" Alles in mir erstarrte, ER würde hier her kommen und ER würde Daniel kennen lernen. NEIN! dachte ich panisch, bemerkte erst viel zu spät, dass ich es auch laut ausgesprochen hatte, oder eher geschrien. ,, Du brauchst dir keine Sorgen machen, Kathleen dein Vater und ich hatten schon die Freude uns kennen zu lernen, wenn auch nur am Telefon", sagte er und wollte mich damit wohl beruhigen, dass er damit genau das Gegenteil erreichte, schien er nicht zu bemerken.


Broken Heart Rette mich wenn du kannstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt