Kapitel 7

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Daniel PoV

Gedanken verloren lief ich zu unserem Auto und setzte mich hinein, irgendetwas stimmte nicht mir ihr. Irgendetwas musste ihr zugestoßen sein, man war nicht einfach so ohne Grund unendlich traurig und verzweifelt. Als ich ihr vorhin in die Augen gesehen hatte war da nichts gewesen, kein Leuchten nicht einmal ein schwaches Funkeln als wäre sie tot und nur ihr Körper wandelte noch auf Erden. Mein Hals begann wieder zu brennen als ich mich an den köstlichen Geruch ihres Blutes erinnerte, sie roch so süßlich, ihr Blut hatte meine Sinne vollkommen benebelt. Moment!... Ihr Blut? War sie vielleicht verletzt gewesen? Nein ich hatte keine Wunde gesehen. Plötzlich traf es mich wie ein Blitz, verletzte dieses dumme Mädchen sich etwa selbst? Nein das konnte nicht sein ich hatte mir den Duft ihres köstlichen Blutes ganz bestimmt nur eingebildet. Neben mir ging die Autotür auf und eine gutgelaunte Geraldine stieg in meinen Wagen. ,,Hallo!", trällerte sie mit ihrer Singsang Stimme die mir gehörig auf die nerven ging. ,,Kannst du dir das vorstellen?", fragte sie mich und in meinen Kopf bildete sich ein riesen großes Fragezeichen, offensichtlich hatte man mir meine Verwirrung angesehen, denn Geraldine plapperte auf der Stelle wieder los und versuchte mir zu erklären was ich mir so unbedingt vorstellen sollte.

Als sie mir jedoch erzählte das Kathleen und sie sich mal treffen wollten, kam mir das wie ein geschmackloser Scherz vor. Immerhin hatte ich Kathleen doch gerade noch gesehen und sie sah nicht so aus als ob sie sich auf irgendetwas freuen würde. Doch so wie Geraldine es beschrieb klang es fast so als wäre sie fast vor Glück gestorben. Ich schüttelte den Kopf und unterbrach meine vorlaute Schwester damit ,verwirrt starrte sie mich an ,,Was ist?", fragte sie vorsichtig. Gestresst fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare und seufzte ,,Naja sie lief mir gerade über den Weg, aber ich weiß nicht, sie sah überhaupt nicht gut aus. Eher so als würde sie etwas schreckliches Erwarten und noch dazu..." Ich verstummte und fuhr aus der Parklücke ,,Was ist los Daniel?" Sie klang ein wenig ängstlich ,,Ich weiß es nicht, vielleicht habe ich es mir ja doch nur eingebildet." ,,Daniel!", kreischte sie und griff nach meinen Arm ,,Was ist los! Sag schon!" flehte sie. Ich blickte sie an ,,Sie hat ... ich habe ihr Blut gerochen, Geraldine."

Entsetzt keuchte sie auf ,,War sie verletzt? Daniel sag schon!" Ich verneinte dies mit einen Kopfschütteln ,,Aber wie? ...bist du sicher?" das war zu viel, abrupt bremste ich ab und blickte sie wütend an ,,Nein verdammt ich bin mir überhaupt nicht sicher! Verflucht.. was hat das alles zu bedeuten, sie ist doch nur ein kleines Menschlein! Wieso geht sie mir nicht aus dem Kopf?" Verzweifelt raufte ich mir die Haare. Ich verstand mich selbst nicht mehr, noch nie hatte ich mich für jemand anderen als meine eigene Familie interessiert. Warum also? Warum machte ich mir sorgen um sie, obwohl ich sie eigentlich kaum kannte. Es musste an ihrem merkwürdigen Verhalten liegen, an diesen toten Augen und dieser leisen und emotionslosen Stimme, anders konnte ich mir das einfach nicht erklären. Geraldine neben mir warf mir einen merkwürdigen Blick zu und ich sah deutlich wie sie ein Lächeln unterdrücke ,,Was gibt's da zu Lächeln?", fragte ich sie genervt, sie kicherte leise sagte aber nichts mehr.

Dann schien ihr ein Gedanke zu kommen ,,Duuuuu Daniel?" Genervt verdrehte ich die Augen ,,Sag schon was du willst." Ich kannte meine Schwester nur zu gut und immer wenn sie diesen Ton anschlug wollte sie irgendetwas von mir ,,Wegen Kathleen, ich mache mir wirklich sorgen um sie. Könntest du vielleicht auf sie acht geben, weil ich ja diese Woche nicht in der Stadt bin. Ich muss eindeutig mehr auf meine Ernährung achten du weißt schon." Ich nickte und hielt vor unserem Haus. Sofort war sie ausgestiegen und rannte in übermenschlicher Geschwindigkeit davon.

,,Willst du nicht herein kommen mein Sohn?", fragte die sanfte Stimme meines Vaters, leise antwortete ich ihm, da ich ja wusste das er mich hören konnte. ,,Ich muss erst noch etwas erledigen." Damit drehte ich mich um und nahm Kathleens Spur auf, die mich direkt an ein kleines und sehr abgeschiedenes Haus brachte. Wie merkwürdig, warum wohnte ihre Familie so weit weg von jeglichem Trubel der Stadt?

Das war doch etwas merkwürdig allerdings war Kathleen ja schon immer auf ihre Weise anders als normale jugendliche in ihrem Alter. Ich atmete kurz ein, und bereute es sofort. Es roch stark nach Alkohol und Zigaretten und da war auch noch ein anderer Duft, es war der gleiche den ich vorhin bei Kathleen gerochen hatte als ich dachte das ich es mir nur eingebildet hätte. Doch nun war ich mir da nicht mehr so sicher, denn hier roch es noch viel stärker nach Blut, nach ihrem Blut. Ich schüttelte den Kopf, was redete ich mir denn da lächerliches ein? Kein normaler Mensch würde so etwas tun, sie hatte sich ganz bestimmt nur geschnitten oder war gefallen oder so etwas ähnliches. Plötzlich ging ihre Haustür auf und sie trat heraus, sie hatte ein leichtes Lächeln im Gesicht was mich unwillkürlich auch zum Lächeln brachte.

Ich wusste nicht wieso aber ihr Lächeln war ansteckend, sie sollte öfter Lächeln. Ich seufzte leise als sie an mir vorbei ging und mir ihr süßlicher Duft entgegen wehte, ich musste schlucken und schloss kurz die Augen. Gott wie konnte man nur so gut riechen? Was dachte ich hier eigentlich? Ich schüttelte über mich selbst den Kopf, wo zum Geier kam der Gedanke denn jetzt her? Als ich meine Augen wieder öffnete war sie schon um die nächste Straßenecke verschwunden, schnell folgte ich ihr. Ich runzelte die Stirn als sie mit einer Rose in der Hand zielstrebig auf einen Friedhof zu ging und fragte mich wen sie wohl verloren hatte. Ich schlich hinter einen Baum in ihrer Nähe und beobachtete sie, wie sie die Rose sanft auf das Grab legte, doch dann geschah etwas womit ich keinesfalls gerechnet hatte. Sie sank urplötzlich auf die Knie und fing bitterlich an zu weinen. Ihre Arme umschlungen ihren Körper während sie vor und zurück schaukelte. Ich bemerkte gar nicht wie sich mein Körper wie von selbst zu ihr bewegte, erst als ich direkt hinter ihr stand und mein Arm auf ihrer Schulter lag registrierte ich was ich hier eigentlich tat. Entsetzt wich ich wieder zurück, drehte mich um und rannte in unmenschlicher Geschwindigkeit davon.


Broken Heart Rette mich wenn du kannstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt