Kapitel 20

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,,Wieso? Wieso schaust du mich so an?" Leicht schüttelte ich den Kopf in der Hoffnung ein wenig Klarheit in meine Gedanken zu schaffen ,,Hast du es denn immer noch nicht verstanden?", fragte er mich und dieses Mal war er es der kryptisch war. ,,Was habe ich immer noch nicht verstanden?" Lachend warf er den Kopf in den Nacken, während ich an seinem Geisteszustand zu zweifeln begann. Meiner Meinung nach war an unserer Situation nichts, aber auch wirklich überhaupt gar nichts, witzig. ,,Ich verstehe nicht wie Menschen so etwas schreckliches tun können, ich verstehe nicht wie er dir das antun kann. Er ist immerhin dein Vater, er sollte dich vor solchen verrückten beschützen und nicht selbst zu einem solchen Irren zu werden der andere Frauen belästigt.", sagte er voller Wut.

,,Es ist wie es nun mal ist und ich kann es auch nicht ändern, ich kann es nicht verhindern."

,,Du vielleicht nicht, aber ich. Und ich werde es auch, ich werde dich da raus holen, ich verspreche es." Ich bewunderte ihn für seine Entschlossenheit, aber ich war auch nicht töricht genug, um zu glauben oder gar zu hoffen, dass er etwas an meiner Situation ändern könnte. ,,Verspreche niemals etwas, was du am Ende nicht halten kannst, Daniel. Nie."

Ich wollte nicht, dass er sich wegen mir in Schwierigkeiten begab oder das er mir Dinge versprach, die an ein Wunder grenzen würden, falls sie jemals geschehen sollten. ,,Wieso gibst du auf? Wieso wehrst du dich nicht gegen ihn? Kathleen! Du darfst nicht aufhören an das Gute in jedem Menschen zu glauben! Auch wenn dein Vater dir diese Dinge antut, bedeutet das nicht, dass da draußen alle Menschen so sind wie er. Gib nicht auf! Tu's für mich Kathleen. Ich kann dir ein neues Leben schenken, ich kann dir Hoffnung geben, wenn du mich lässt."

Ich warf den Kopf in den Nacken und lachte, ich konnte einfach nicht anders ,,Das klingt wie aus einem dieser schrecklich kitschigen Romane, die meine Mum früher so geliebt hat. Dramatischer konntest du dich jetzt wohl nicht ausdrücken, oder?" Immer noch lachend schüttelte ich den Kopf und blickte zu Daniel herüber, der leicht schmunzelte, aber dann wieder ernst den Kopf schüttelte. ,,Kathleen, versprich es mir! Versprich mir das du nicht aufgibst. Bitte vertrau mir", flehte er .,,Ich weiß nicht ,ob ich das kann, Daniel.-" Kurz stockte ich ,,Aber ich kann es versuchen, für dich." Erleichtert lachte er auf und zog mich fest an seine Brust.

,,Wenn du entlassen wirst, ruf mich an, ich hole dich dann sofort ab, aber jetzt solltest du dich noch ein wenig ausruhen, schlaf etwas." Entsetzt sah ich zu wie er sich umdrehte. ,,Warte! Ich... ich also würdest du...also könntest du...", stotterte ich und blickte verlegen zu ihm herüber und beobachtete wie er sich wieder zu mir umdrehte und lächelnd an mein Bett trat. ,,Du willst mich fragen, ob ich dir einen Abschiedskuss geben kann, nicht wahr?" Peinlich berührt schoss mir das Blut in die Wangen. ,,Ähm also ja... vielleicht..." Lachend beugte er sich zu mir herunter.

,,Wie süß du bist, wenn du verlegen wirst", murmelte er, dann beugte er sich zu mir herunter und küsste mich ganz sanft und vorsichtig auf den Mund. Es war ein süßer und unschuldiger Kuss, ein Kuss der mich nicht fühlen ließ, dass ich ein dreckiges verabscheuungswürdiges Geschöpf war. Daniel ließ mich eigentlich nie so fühlen. Bei ihm fühlte ich mich wie etwas besonderes und vielleicht,aber nur vielleicht war ich das ja für ihn ,, Bis bald also", flüssterte ich und schloss die Augen nachdem er den Raum verlassen hatte. Seelig fiel ich in einen ausnahmsweise ruhigen Schlaf.

Ein Geräusch riss mich aus meinem Schlaf und ließ mich die Augen aufreisen, doch ich sah nichts als Dunkelheit. Mein Blick wanderte zur Tür und traf auf die Silhouette eines Mannes. ,, Na mein Engel? Bereit mit Daddy nach Hause zu gehen?", fragte ER. Vor Schreck stieß ich einen Schrei aus und panische Angst durchflutete mich, ließ mein Herz höher schlagen. Gequält schloss ich meine Augen und stieß abermals einen spitzen Schrei aus, als er mich grob an den Armen packte und mich aus dem Bett zog.

Mit all meiner Kraft versuchte ich mich gegen ihn zu wehren, verzweifelt strampelte ich mit meinen Beinen und schrie. Fast sofort hielt er mir die Hand vor den Mund und erstickte somit mein Geschrei, stumm flossen nun die Tränen über meine Wangen, und ich ließ mich von IHM aus dem Krankenhaus und in sein Auto schleppen.

Die Umwelt zog an meinen Augen und an der Scheibe des Autos vorbei, ohne dass ich es wirklich mitbekam, denn ich versuchte krampfhaft alles auszublenden was mich an IHN erinnern könnte. Ich konzentrierte meine Gedanken ganz allein auf Daniel und dem was er mir gesagt hatte, bevor er gegangen war. Es würde bestimmt noch alles gut werden! Das musste es einfach! Er würde bestimmt kommen, er würde kommen und mich aus den Fängen meines Vaters holen. Ich musste ihm einfach vertrauen.


Broken Heart Rette mich wenn du kannstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt