Kapitel 22

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Vorsichtig öffnete ich meine Augen, doch ER war nicht mehr über mir. Nun stand ER am Fenster und blickte hinaus, und dieses Mal war ER derjenige dem die Angst ins Gesicht geschrieben stand. Außer sich vor Angst und Wut, wie es schien, wirbelt er zu mir herum und schrie ,,Was hast du getan?! Du verdammtes Monster! Wem hast du ES verraten?"

Ich wusste nicht was er meinte, wusste nicht was ich getan haben sollte, dass ihn so wütend machte ,,Was ist los? Vater ich verstehe nicht-", hauchte ich, doch er ließ mich nicht ausreden ,,Du weißt nicht was ich meine? Du willst mir sagen, dass du nichts mit der Polizei vor dem Haus zu tun hast? Du kannst mich nicht für dumm verkaufen!" Kaum hatte er seinen Satz beendet sprang ich auf, rannte an das Fenster und sah mehrere Polizei Wagen in unsere Straße stehen.

Vor unserem Haus tummelten sich die Polizisten, und ich meinte sogar kurz Daniels Haarschopf ausgemacht zu haben. Ich war mir sicher das er die Polizei gerufen hatte, denn nur er konnte es überhaupt getan haben, niemand wusste was mein Vater mir antat, niemand außer er und Ann wussten von meinem Geheimnis ,,Warum? Warum hast du das getan Daniel?", flüsterte ich, während mein Atem die Scheibe beschlug. Doch ich wurde brutal in die Gegenwart zurück gerissen, als mich etwas hart am Kopf traf, und ich mich auf dem Zimmerboden wieder fand ,,Wenn ich schon verhaftet werde, dann kann ich mein Werk jetzt auch noch zu Ende bringen!", schrie er und stürzte sich auf mich.

Wild um mich schlagend versuchte ich mich zu wehren, doch er lachte nur und griff grob nach meinen Händen, und hielt sie mit einer Hand über meinen Kopf fest. Mit der anderen Hand griff ER nach meiner Kehle und würgte mich. Tränen traten mir in die Augen und ich versuchte mich nun immer verzweifelter zu wehren, trat um mich und traf...

ER jaulte auf, und ließ mich los. Sofort rappelte ich mich auf und rannte los, riss die Tür meines Zimmers auf und rannte die Treppe hinunter. Hoffnung machte sich in mir breit als ich die Haustür erblickte und nur noch ein paar Schritte von ihr entfernt stand, ein paar Schritte zu viel. Denn natürlich musste er mich einholen bevor ich überhaupt den Türgriff berührten konnte.

ER riss mich an den Haaren zurück und zog mich mit sich in die Küche. Dort warf er mich gegen den Glastisch der unter meinem Gewicht zusammen brach und in tausenden von kleinen Scherben zersplitterte, die sich in meine Haut bohrten bis es blutete. Ein Schrei entwich mir, doch ich hatte keine Zeit mir um die Splitter in meiner Haut Gedanken zu machen, denn plötzlich spürte ich einen Schmerz der den der Splitter in meinem Körper und alles bisher da gewesene übertrumpfte. Entsetzt blickte ich an mir herunter und entdeckte ein Messer, welches in meinem Körper steckte. Abermals schrie ich auf, dann würde alles dunkel.

Das letzte was ich hörte war die Stimme meines Vaters die vor Hass triefte ,,Schlaf schön mein Engel"

Daniel PoV

,,Nun gehen sie schon rein! Verdammt! Sie hat geschrien! Das haben sie doch gehört!", schrie ich den Polizisten an und raufte mir verzweifelt, einmal kurz durch die Haare. ,,Wir müssen auf die Erlaubnis vom Chef warten Sir! Vorher dürfen wir das Haus nicht betreten, also-" Doch er wurde unterbrochen durch einen dumpfer Aufprall der im Haus zu hören war. Dies schien die Polizisten dann doch endlich dazu zu bewegen das Haus zu stürmen.

Doch ich hielt es nicht mehr aus, die Sorge um Kathleen war viel zu stark ich musste wissen wie es ihr ging uns stürmte den Polizisten hinterher. Im Haus angekommen sah ich die Polizisten allesamt in der Küche stehen, sofort rannte ich zu ihnen, und sah etwas was in meinem schlimmsten Albträumen nicht geschehen wäre.

Dieses Schauspiel sah aus wie aus einem schlechten Horrorfilm entsprungen, denn dort lag sie. Kathleen. Ihr Gesicht war von ihren Haaren verdeckt, welches mit blutgetränkt war. Mit dem Blut das auch auf dem ganzem Boden zu sehen war, mit Kathleen But. Und neben ihr stand ER, und lachte. Lachte und spielte mit dem Blutgetränkten Messer mit dem ER sie erstochen hatte.

Ich stand da, starrte auf sie herunter, und konnte mich nicht bewegen. Alles in mir stand still, überhaupt schien die Zeit still zu stehen. Doch dann endlich, endlich setzten sich die Polizisten in Bewegung und verhafteten ihn. Während sie ihn abführten murmelte er immer die gleichen Worte ,,Sie ist selbst schuld! Sie war nicht mein Kind! Sie ist das Kind des Teufels! Ich habe der Welt einen gefallen getan!"

Doch all dies realisierte ich kaum, bis jemand mich ansprach ,,Endschuldigen Sie? Sind sie der Freund der Kleinen? Wir wollen sie jetzt ins Krankenhaus bringen. Ihr Herzschlag ist zwar schwach aber er ist vorhanden"

,,Sie ist noch am leben?", fragte ich leise und blickte ihn hoffnungsvoll an, der Mann nickte lächelnd. Sofort stahl sich ein Lächeln in mein Gesicht. Und so folgte ich den Krankenwagen bis ins Krankenhaus, aber irgendetwas stimmte nicht, ich wusste nur noch nicht was. Dort angekommen traf ich direkt auf meine Schwester, die zitternd vor dem Eingang auf mich wartete ,,OH Daniel! Das ist ja so schrecklich! Wieso haben wir das nicht verhindern können? Wieso haben wir nichts davon bemerkt?", sagte sie und drückte sich fest an mich, klammerte sich an ich wie eine ertrinkende. ,,SchSch! Ann Süße lass uns lieber erst einmal rein gehen, es bringt doch nichts wenn wir hier Wurzeln schlagen." Sie nickte ,,Du hast recht. Daniel glaubst du... sie wird es schaffen?", fragte sie leise und blickte mich ängstlich an. Ich verstand ihre Angst, denn Kathleen war der erste Mensch den sie an sich heran gelassen hatte. Genauso wie sie der erste Mensch war den ich an mich heran gelassen hatte. Wir durften sie nicht verlieren ,, Ann! Über eine andere Möglichkeit darfst du gar nicht erst nachdenken! Hörst du?"

Schrie ich, panische Angst hatte von mir besitzt ergriffen und hielt mich fest in seinem Griff.

Als wir ihr Zimmer betraten hörte man nichts als das stätige Piepen des Gerätes das uns zeigte das ihr Herz noch schlug ,,Mister und Misses Snow ihr derzeitiger Zustand ist kritisch es kommt nun alles auf die heutige Nacht an, wenn sie die übersteht dann ist sie über den Berg. Hoffen wir also das die junge Lady es schafft." Dann war der Arzt auch schon wieder verschwunden.

Das ticken der Uhr machte mich wahnsinnig. Alles machte mich wahnsinnig. Wir saßen gerade mal zwei Stunden an ihrem Bett, aber mir kam es so vor als wären es Stunden, wenn nicht sogar Tage.

Doch dann ganz plötzlich begann die Maschine die Kathleens Herzschlag anzeigte, wie verrückt an zu piepen. Dies war der Moment, vor dem ich mich insgeheim immer gefürchtet hatte.

,,Daniel!" Hörte ich Ann schreien. Ich sah wie sie zitterte, sah ihre Verzweiflung und ihre Panische Angst, die auch die meinige war.

Das Piepen veränderte sich und würde zu einem langgezogenen kreischendem Ton, aber von Kathleens Herzschlag war nun nichts mehr zu hören.

,,NEIN!" Hörte ich jemanden schreien, erst wusste ich nicht wer es war, der da schrie als hätte ihm jemand das Herz heraus gerissen, doch dann bemerkte ich, dass ich es war der so schrie.


Broken Heart Rette mich wenn du kannstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt