Kapitel 2

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Clarkes POV

Mit meiner letzten Kiste aus dem Auto ging ich ein wenig traurig zum Fahrstuhl. Meine Mutter konnte leider nicht länger bleiben und mir beim Auspacken helfen. Nachdem ich also die letzte Kiste nach oben gebracht hatte, wurde es Zeit, sich zu verabschieden. Das Schwerste daran, dass ich hier studieren würde, war die Tatsache, dass ich weit von ihr entfernt war. Ihr wirklich voller Zeitplan jeden Tag ließ es nicht zu, dass sie mich besuchen kommen konnte, also würde ich sie erst in meinen Semesterferien wieder sehen.

Das „Ding" des Fahrstuhls signalisierte mir, dass ich in meinem Stockwerk angekommen war und langsam ging ich zu meinem Zimmer. Ich wollte ein „Auf Wiedersehen" so lange wie möglich hinaus zögern. Als ich bei meiner Wohnung ankam, sprach meine Mutter gerade mit meiner Mitbewohnerin Raven. Wir beide hatten uns schon vorher übers Internet geschrieben, so dass wir uns schon kannten, als wir uns vorher das erste Mal getroffen hatten. Raven war furchtlos, sarkastisch und insgesamt eigentlich das komplette Gegenteil von mir, aber ich war mir sicher, dass wir uns gut verstehen würden.

Gerade stellte ich die Kiste aus meinen Armen auf den Boden, als meine Mutter zu mir kam und mich in eine Umarmung schloss.

„Ich bin so unglaublich stolz auf dich, Clarke. Ich weiß, dass du hier so viel erreichen wirst! Ich werde immer nur einen Anruf entfernt sein, vergiss das bitte nicht."

„Danke Mom!", sagte ich und umarmte sie fest. „Ich werde dich vermissen."

„Es wird ohne dich zu Hause nicht mehr das Selbe sein, aber ich werde das schon hinkriegen. Suche dir nette Freunde und mache viele tolle Erfahrungen, damit du mir davon erzählen kannst. Du musst mich auf dem Laufenden halten, sonst wird mir langweilig, meine Süße."

Ich lachte und löste mich aus ihrer Umarmung.

„Das werde ich, versprochen."

Meine Mutter drehte sich zu Raven und sprach nun zu ihr: „Pass auf meine Tochter auf. Ihr beide müsst gegenseitig auf einander aufpassen!"

„Machen Sie sich keine Sorgen Mrs. Griffin, ich werde gut auf sie aufpassen.", sagte Raven und legte mir einen Arm um die Schultern.

Nach einer weiteren langen Umarmung küsste mir meine Mutter auf die Stirn und verließ dann unser Zimmer. Ich schaute mich um und mir wurde bewusst, wie leer ich mich jetzt schon ohne meine Mutter fühlte. Währenddessen ging Raven zu ihrem Bett und fing an ihre Kisten auszupacken.

„Endlich ist sie weg, Gott sei Dank! Tut mir Leid Clarke, aber ich fühle mich echt nicht wohl, wenn Eltern anwesend sind. Ich weiß nie, wie ich mich da verhalten soll."

Ravens Eltern waren während ihrer Kindheit nie wirklich für sie da gewesen, deshalb musste sie sich damals viel um sich alleine kümmern. Ihre Selbstständigkeit war ziemlich bewundernswert und ich war froh, sie als Mitbewohnerin zu haben.

„Also, ich habe die Lage mal ausgecheckt und habe herausgefunden, dass es heute schon ein paar Erstsemester-Partys veranstaltet werden. Allerdings machen mein Freund Finn und sein Mitbewohner Bellamy eine Party bei sich in der Wohnung, also dachte ich mir, wir können für den Anfang ja einfach mal zu denen rüber gehen, damit du sie kennen lernen kannst! Ich habe Bellamy schon von dir erzählt und er hat gesagt, er freue sich schon darauf dich zu treffen. Uuuuund es werden auch viele andere süße Jungs da sein, sollte Bellamy also nicht deinem Geschmack entsprechen, dann tut es sicher ein anderer."

Die einzige Person, die bis jetzt meinem Geschmack entsprach, war Lexa. Aber das konnte ich Raven nicht so sagen, vor allem weil ich selber überhaupt keine Ahnung hatte, wieso ich so fixiert auf sie war. Ich mochte Mädchen in dem Sinne nicht – zumindest dachte ich nicht, dass ich das tat. Irgendwie war es bei ihr aber anders und ich wollte wirklich heraus finden, was mich an ihr so faszinierte.

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