Kapitel 4

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Lexas POV

„Ja, das würde ich auch gerne, Lexa" Clarke schaute mich zu erst nur an, dann breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus und sie drehte sich um und verschwand aus meinem Zimmer. Mit unseren Freunden machten wir uns auf den Weg zum Hauptgebäude, wo die Veranstaltung stattfinden sollte. Es würde Ansprachen von ein paar Uniprofessoren geben und man würde uns die Regeln des Campus erklären und was uns in unserem ersten Semester erwartete.

Wir betraten den Raum und suchten uns alle gemeinsam Plätze in einer Reihe. Kurz bevor ich mich auf meinen Stuhl setzte, nahm Clarke meinen Arm und zog mich zu sich ran. Und dann spürte ich ihren Atem, als sie mir in mein Ort flüsterte: „Ich glaube, wir müssen später noch reden." Aufgrund ihrer unmittelbaren Nähe und dem Geruch ihrer Haare konnte ich mich kaum auf das konzentrieren, was sie sagte.

Ich räusperte mich und brachte ein „Ja, hört sich gut an" heraus.

Als ich saß, konnte ich zum erst Mal verarbeiten, was sie gerade gesagt hatte. Meine Gedanken hörten nicht auf in meinem Kopf zu kreisen. Vielleicht konnte sie sich an gestern Nacht erinnern. Was wäre wenn sie mir sagen wollte, dass sie das alles nicht so gemeint hat. Oder mir sagen wollte, dass es alles so gemeint war... In meinem Gehirn spielten sich tausend Szenarien ab. Und diese vielen ‚Vielleichts' und ‚was wäre wenns' machten mich total verrückt. ‚Später' konnte nicht schnell genug kommen und ich wollte, dass dieser Orientierungstag so schnell wie möglich vorüber ging.

Alle Studenten, die auf dem Campus lebten, wurden in Gruppen eingeteilt, um sich kennen zu lernen. Wir wurden nach Gebäude und Stockwerk aufgeteilt, was bedeutete, dass Clarke und ich nicht in einer Gruppe waren. Das wiederum bedeutete, dass wir die Zeit während der Kennenlern-Spiele an zwei verschiedenen Enden des Raums verbrachten. Bei jeder Gelegenheit, die ich bekam, ließ ich meinen Blick durch den großen Raum schweifen und versuchte Clarkes blonde Haare in der Menge zu finden. Immer, wenn ich sie fand, waren ihre blauen Augen schon auf mich gerichtet. Sie suchte mich genauso angestrengt wie ich sie. Ich lächelte ihr zu und schenkte meine Aufmerksamkeit dann wieder meiner Gruppe. Bis zum Ende der Kennenlern-Runde, hatten wir das ganze mindestens alle fünf Minuten widerholt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten wir endlich Mittagspause. Clarke stand bei Raven und einem zweiten Mädchen und sie sahen aus, als würden sie diskutieren, wo sie zum Mittagessen hingehen sollten. Als die drei zusammen das Gebäude verließen, war ich ein wenig enttäuscht, aber ich wollte es mir nicht anmerken lassen, also ging ich meinen eigenen Weg. Alleine zu essen machte mir nichts aus, weil ich es nicht anders gewohnt war. Die meiste Zeit meines Lebens hatte ich alleine oder mit Anya verbracht.

An der Ecke einer Straße nahe der Uni war ein Café, das ich liebte. Ich betrat das Café und bestellte mir ein Sandwich und einen Kaffee vorne an der Theke. Mit meinen Kopfhörern in den Ohren wartete ich neben einer Gruppe anderer Studenten auf meine Bestellung. Plötzlich spürte ich eine Hand, auf meiner Schulter. Ich zuckte zusammen und drehte mich um, nur um Clarke mit einem Grinsen auf dem Gesicht hinter mir zu sehen.

„Tut mir Leid, Lexa! Ich wollte dich nicht erschrecken."

„Nein, hast du nicht, ich hab dich nur nicht kommen sehen." Ich schaute mich um und fragte sie: „Wo sind deine Freunde hin?", weil ich diese nirgends sehen konnte.

„Wir konnten uns nicht entscheiden, was wir essen wollten. Raven wollte Pizza, Octavia hatte Lust Sushi und ich wollte ein Sandwich. Also haben wir uns getrennt und als ich von draußen hier rein geschaut und dich gesehen habe, wusste ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.", erklärte sie mir und ging dann zur Theke um sie auch was zu bestellen.

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