Kapitel 13

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Lexas POV

„Kann ich wenigstens hier im Auto die Augenbinde abnehmen?", fragte ich, während ich mich an Finns Auto entlang tastete und dann die Beifahrertür fand. Ich setzte mich dahin, wo ich den Sitz vermutete.

„Nicht, bevor wir in der Nähe von unserem Ziel sind. Das soll eine Überraschung sein, schon vergessen?"

„Nein, aber ich würde echt gerne raus schauen. Ich lese die Straßenschilder auch nicht, versprochen!"

Clarke wurde kurz leise und überlegte. Ich dachte schon, dass ich sie überzeugt hatte, aber dann antwortete sie: „Hmmm... Nö, ich glaube, dass ich dir das nicht ermöglichen kann. Aber betrachte doch mal die positive Seite: Du kannst dich ein wenig in Geduld üben."

„Clarke, ich kann dein blödes Grinsen hören! Und ich habe immer noch eigene Hände."

Ich ließ meinen Kopf auf die Lehne fallen und schloss die Augen.

„Oh und das ist auch gut so.", raunte sie mir ins Ohr. Ihr heißer Atmen streifte meine Wange und ihre plötzliche Nähe verursachte ein Schauer, der mir über den Rücken lief.

„Ja, vor allem für dich.", sagte ich.

Clarke musste lachen und ich konnte spüren, wie sie sich zu meinem Bedauern wieder von mir entfernte. Es entstand eine kurze Stille, bis ich sagte: „Clarke, ich kann nicht glauben, dass du gerade einen zweideutigen Witz - und noch dazu einen ziemlich dreckigen, zweideutigen Witz - gemacht hast. Herzlichen Glückwunsch!"

„Gewöhn dich lieber dran , ich weiß, dass du das magst. Und jetzt kümmer dich lieber um die Musik - ach nein, warte. Du siehst ja nichts.", lachte sie und ich musste grinsen. „Das war fies!"

Clarke startete den Motor und erst nach einer Stunde Fahrt, drosselte sie die Geschwindigkeit, bis wir schließlich stehen blieben. Clarke lehnte sich zu mir und gab mir einen Kuss.

„Bist du bereit?"

„Ähm... JA! Ich bin seit zwei Wochen bereit."

Clarke nahm mir die Augenbinde ab und ich schaute mich um. Wir standen am Rand eines leeren Highways, der so Schnurgerade bis zum Horizont führte, dass es so schien, als würde er nie enden. Wir waren umgeben von Feldern, auf denen vereinzelt Bäume standen, die den grauen Feldern einen herbstlich, orangefarbenen Farbtupfer verpassten. Hinter uns konnte man die Skyline von New York im Dunst erahnen.

„Campen wir für ein ganzes Wochenende am Rand einer Landstraße?", fragte ich ironisch.

„Du bist blöder, als ich dachte. Natürlich nicht du Dödel. Wir sind erst bei der Hälfte, aber ich wollte, dass du den Landschaftswechsel siehst. Wir sind offiziell aus New York raus. Willkommen im Hudson Valley, Lexa!" Das Strahlen auf Clarkes Gesicht, ließ mich vergessen, was wir hier gerade taten.

„Wunderschön", stieß ich hervor und war mir dabei nicht sicher, ob ich mich auf Clarke oder die Landschaft bezog.

Clarke fuhr wieder los, nahm aber meine Hand und verschlang unsere Finger ineinander.

„Und ab jetzt wird es sogar immer noch besser."

Auf der restlichen Fahrt redeten wir über alles Mögliche und jedes Mal, wenn mir Clarke etwas von sich erzählte, hatte ich das Gefühl, dass ich sie immer noch ein bisschen besser kennen lernte und verliebte mich dabei jedes Mal wieder ein bisschen mehr in sie.

Nachdem Clarke die Landstraße verlassen hatte, fuhren wir um einen großen See, am Fuße eines Bergs. Am gegenüberliegenden Seeufers erblickte ich ein großes Haus, das hin und wieder durch die Bäume zu erkenne war. Wir parkten das Auto und gingen die große Steintreppe zum Eingang hoch. In der Halle, steuerte Clarke auf die Rezeption zu, wo ein großer Mann schon wartete und ihr freundlich entgegen lächelte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 23, 2020 ⏰

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