Kapitel 6

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Ich wusste noch nie ob ich dich als Kämpfer oder Denker beschreiben sollte. Irgendwie passte beides und auch wieder nicht. Und immer wenn mich jemand danach fragte lachte ich. Ein Lachen würde dich am besten beschreiben. Aber du sagtest immer, du sähest dich als Wolke. Ich habe damals gelacht, aber nun verstehe ich. Frei bist du geflogen auf dem großen blauem Meer, dass sich dort hoch oben, Himmel nennt . Und ich würde mit dir sein. Auf dir würde ich liegen. Mit dir fliegen. Und so würden wir unter der Sonne sein. Ihre Strahlen würden uns wärmen , uns kraft spenden. Und wenn der Regen kam würden wir höher als jeder Tropfen sein. Ich und du. Eine Wolke aus puren Weiß. Aber nur du wusstest um deine Vergänglichkeit. Mein Gewissen war frei davon. Ach hättest du nur was gesagt, dann hätte ich dein Verschwinden bemerkt. Immer mehr löstest du dich auf, und auch mein Bemühen dir zu helfen, half nicht. Ich hasste dich dafür, dass du dich so sahst. Denn:
Eine Wolke würde nie lange währen. Irgendwann würde sie verregnen. Und ich würde dann mit dir weinen

6.45
Sie gähnte schon wieder. Sie war zwar vom geistlichen nicht wirklich müde, aber ihr Körper meinte, dass sie es war. Und jetzt gähnte sie jede 20 Sekunden. Da war sie zum Glück aber nicht die einzige.
Während sie so durch die Runde blickte, sah sie eine Paar verschlafen blickende Gesichter.
Sie saßen gerade in ihren Gruppen zusammen um eine Aufgabe zu bearbeiten. In Sport.
Sie hatte sich die erste Stunde eher bewegter vorgestellt. Aber nun saßen sie zusammen und mussten eine Kampf Abfolge zusammenstellen. "Ohne dass jemand verletzt wird.
War ja auch klar.
"Und wer will vorstellen", meinte Moku um die Stille zu brechen.
"Vorstellen, ne das ist nichts für mich", sagte Laissa auf der Stelle.
"Nahkampf oder Fernkampf? "
"Kommt drauf an, Nori, wer vorstellt."
"Ich machs, also brauchen wir noch einen Nahkämpfer, wie wärs mit dir Moku? "
"Nein ich mach lieber die Planung."
"Ach komm schon wird bestimmt witzig"
"Nein!"
"Fellis? "
Ein Kopfschütteln.
Heilloses Durcheinander war ausgebrochen und jeder sprach irgendwie durcheinander. Gequassel über allen Maßen. Liam hatte sich freiwillig gemeldet. Also brauchten sie noch einen Nahkämpfer. Mit Fellis wäre es unfair. Sie war sehr viel stärker. Laissa war eher der Fernkämpfer. Moku hatte sich für die Planung entschieden. Alle guckten sie und Nori. Er schüttelte den Kopf
"Ich bin eher für den Fernkampf."
"Fernkampf bei Teleportation?"
"Ja das geht, Laissa! "
"Das klingt für mich eher wie eine lahme Ausrede."
Weil ihr das Gezanke so langsam auf die Nerven ging, hob sie ihre Hand.
"Ich machs."
"Aber du bist doch Lichtmanipulator. "
"Ja das stimmt."
"Und die sind doch eher Fernkämpfer. "
"Sie sind beides", erwiderte sie leicht genervt zu Moku
Zwar waren sie das, aber es stimmte das sie eher den Fernkampf vorzogen, jedoch hätten sie auch Chancen im Nahkampf.
"Eine gefährliche Mischung", lenkte er ein und wandte sich wieder Liam zu.
"Also machst du da mit", fragte er den grinsenden Jungen.
"Klar, es wird mir eine Ehre sein, My Lady." Er blickte zu mir und sein katzenartiges Grinsen wurde breiter. Sie drehte sich weg.
Dann sagte Moku schließlich, das sie sich in der Mitte aufstellen sollten um dort die kampffolge durchzuführen. Sie begann sich aufzusetzen und dorthin zu laufen. Liam folgte ihr auf schritt und tritt. Ok, dann wie wollt ihr anfangen, fragte Moku an uns gewandt und darauf folgte erstmals eine lange Diskussion.

Völlig ausgelaugt lies sie sich auf den Stuhl fallen. 2 stunden hatten sie über der Abfolge gebrütet. Ausprobiert und unnütze Dinge wieder gestrichen. Defense defense, attack defense attack, attack und immer so weiter. Irgendwann hatte sie aufgehört mitzureden und hatte nur stumpf die Dinge ausgeführt.
Liam hatte das Tempo gnadenlos durchgehalten und dazu auch noch Sprüche losgelassen. Seine Ausdauer war sehr bewundernswert. Selbst als er sie zum letzten Mal angegriffen hatte waren seine Bewegungen nicht minder schnell gewesen und wäre sie nicht ausgewichen hätte er sie bestimmt verletzt. Vorsicht kannte der wohl nicht.
Müde sank ihr Kopf auf dem Tisch. Sie lies ihn eine Weile dort. Auch als ihr Lehrer den Raum betrat hob sie ihn nicht. Am liebsten wäre sie jetzt eingeschlafen. Nur für ein Paar Minuten schloss sie die Augen. Im Halbschlaf kriegte sie alles teilweise, aber auch wiederum überhaupt nichts mit. Eigentlich hatte sie nicht vor gehabt denn Kopf zu heben, aber das Räuspern des Lehrers erfüllte seinen Zweck viel zu gut. Schnell schoss ihr Kopf wieder in die Höhe.
"Wenn Saiwa ihr Nickerchen beendet hat, würde sie dann bitte meine Frage beantworten." Sie wurde rot. Sehr, sehr rot. Sie stand auf
"Ja, ähm Sir ich habe leider die Frage nicht mitbekommen. "
Leicht gehässig antwortete ihr der Bio-Lehrer langsam und ziehend
"Ich hatte gefragt wieso der normale Mensch nach Neutransmutation nicht solche Kräfte entwickeln kann wie die ersten Metamächtigen. Warum waren sie so stark und ihr", er betonte das ihr sehr," ihr nicht." Er war also einer der Leute die immer noch nicht mit den Tatsachen klarkommen. Klar war es gefährlich Superkräfte zu haben, aber dachte er das wüsste sie nicht.
Sie überlegte kurz. Dass war nicht schwer. Sie waren nicht so stark, weil die Mutation gehemmt worden war, die ersten waren daran fast gestorben, so höllisch waren die Schmerzen gewesen.
Nachdem sie dies ihrem Lehrer mitgeteilt hatte, nickte er nicht mehr so freudig und sie setzte sich wieder.
Gerade nochmal gerettet. Sie hätte keine Lust auf einen endlosen Vortrag und am besten auch noch einen Aufsatz. Darauf wirklich nicht.
Die ersten Metamächtigen waren korrumpiert.
Das wurde allen nach den ersten Kämpfen klar. Naja die meistens. Die übrigen waren zwar die Gefeierten, die Helden, dennoch ließen sie sich die übrigen nur Online blicken. Interviews, Reportagen und so Zeug kam von ihnen.
Und dennoch sind sie nie auf den Straßen zu Blicken.
Anstatt sich auf das nie Auftreten der ersten Metamächtigen zu konzentrieren zwang sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf den beginn der Bio Stunde. Eigentlich mochte sie Bio, aber bei den Lehrer war die daraus erfolgende Differenz so um die 0 rum.
Sie seufzte und schon wieder waren ihre Gedanken vom Unterricht abgekommen. Gerade schwafelte der Lehrer vom Anbeginn der Forschung und der Entdeckung des Genes aber das sie erstmal die Natur verstehen müssten um mit dem Stoff zurechtkommen zu können. Eingebildeter Sack.
Und da war auch schon wieder der nach schlafenden Schülern spähende Blick seinerseits. Dieser Fiesling hatte es sich zur Aufgabe gemacht Schüler zu quälen, da würde es auch nicht schaden wenn sie ihren Frust ein wenig an ihm, oder spezifischer ausgedrückt an seinen Unterlagen ausließ.
Ein kleiner, kompensierter Lichtstrahl hatte gerade sein Ziel gefunden
Sie würde sich auf seinen erstaunten und zugleich verärgerten Blick freuen, wenn er bemerken würde, dass sein Tab überhaupt nicht mehr anginge. Ein durchgeschmorter Akku wäre da vielleicht nicht so hilfreich. Ein selbstgefälliges Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
Hehehe.
Ihr Lachen schwand aber alsbald und ein nachdenklicher Ausdruck begann sich auf ihrem Gesicht niederzulassen.
Sie hatte überhaupt noch nicht über das Problem von Fellis nachgedacht. Sollte sie überhaupt helfen. Der Antwort immer noch unklar, drehte sie sich unauffällig zu den beiden hinter ihr um. Sie wirkten ruhig und auf Fellis Gesicht hatte sich eine ungesunde Blässe breitgemacht. Doch, sie würde helfen. Aber wie? Fragen konnte sie nicht .
Vielleicht würde sie Nachforschungen anstellen. Aber wo? Oder sie würde eine passende Situation abwarten und Fellis dann danach fragen. Nein, diese würde sie wohl abschütteln und garnicht mit ihr sprechen. Aner was könnte sie tun?
Ein Klingeln unterbrach ihre Gedankengänge.
Sie fuhr erschrocken hoch.
"Was??"
Saiwa hatte gar nicht gemerkt, das sich Ende der Stunde genähert hatte. War irgendetwas wichtiges gesagt worden. Verwirrt schaute sie sich um. Jedoch hatte keiner ihr hektisches Verhalten bemerkt. Kaum merklich atmete sie auf, dann bemerkte sie ein heftiges Kramen hinter sich. Sie gerade noch wie Fellis irgendetwas einpackte und damit schnell den Raum verließ. Sie musste hinter her. Schnellstmöglich.
Stalker geworden, check.
Hastig verließ sie den Raum so agierend als hätte sie etwas verloren, dann aber als keiner mehr ihr nachstarrte, folgte sie unauffällig Fellis, die mit schnellen Schritten den Gang entlang eilte.
Wohin wollte sie? Dann als sie sich vergewissert hatte, dass ihr keiner aus dem Klassenraum gefolgt worden war, begann sie selbst die Verfolgung der Fellis. Hier bot sich vielleicht die perfekte Lage um etwas herauszufinden.

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