Kapitel 11

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Weißt du,
meine Mutter war eine herzensgute Person. Du magst mir vielleicht nicht glauben, und dennoch gab es dieses Zeit. Die Zeit wo sie nicht verdorben war. Die Zeit wo man ein Lächeln auf ihrem Gesicht sah. Ja selbst ihre Liebe konnte man spüren. Es waren warme Zeiten, und sie waren glücklich. Sie war glücklich.
Doch dies liegt schon weit im Vergangenen. Die Zeit hat sie verändert. Ihre Freundlichkeit wurde zu Neid. Ihre Geduld wurde zu Wut. Und ihre Liebe zu bitterem Hass. Alles das was mal gewesen war hatte sich verändert, und sie konnte damit nicht leben. Manchmal wünsche ich mir diese Zeit. Wo ich Trost fand. Und wo ich nicht den Hass spüren musste. Nenn mich ruhig, einen Menschen, der der Vergangenheit nachtrauert. Doch ich sehe nur zurück. Irgendwann drehe ich mich um und blicke nach vorn. Und ich wünschte, dass würde meine Mutter auch.
Aber ich wünsche mir kein Mitleid von dir. Damit komme ich zurecht. Du hast genug Sorgen nicht war?

In der gesamten Schule herrschte ein unangenehmes Schweigen. Etwas Bedrückenes lag auf allem und jeder wusste auch wieso. Die schockierende Nachricht war rund gegangen und schlussendlich hatte sie jeder empfangen.
《Schüler tot》, 《Schüler explodiert》
《Schrecklicher Unfall in Necropole Nr.3》 und immer so weiter bis es schließlich zerrissen wurde von den Medien und, 《Unfall oder Mord?》, war noch einer der harmlosesten Titel. Zahlreiche Reporter hatten sich vor dem Eingang der Schule versammelt, was dem Druck und der Trauer der Verbliebenen entsetzlich erhöhte. Man konnte sehen wie sie litten, dennoch nahm der Ansturm kein Ende. Und das schon einen Tag nach dem Vorfall.
Als Saiwa die Klasse betrat wurde es still. Unangenehm still. Falls zuvor Gemurmel herrschte, so verstummte es mit ihrem Eintreten. Sie konnte die Blicke ihrer Mitschüler, die sich in ihren Rücken bohrten, förmlich spüren als sie sich zu ihrem Platz begab. Wie kleine Eisplitter drangen sie in ihre Haut. Aber auch nachdem sie sich hingesetzt hatte, blieb es so bis die Lehrerin eintrat. Ms Kumura lies ihren Blick über die Klasse schweifen. 24 verwirrte und verängstigte Schüler saßen auf ihren Plätzen und verarbeiteten den Vorfall auf ihre ganz eigene Art und Weise. Sie begann sich zu räuspern um dann mit sanfter Stimme anfangen zu sprechen.
"Diese Situation ist keine leichte. Jeder geht damit anders um und nicht jeder mag es leicht überwinden können. Am schwersten ist es für die Hinterbliebenen. Ich bitte euch, euch um die Last die auf ihnen liegt zu kümmern. Die Medien verschlimmern es auch nur, so bitte vermeidet bitte Kontakt mit diesen."
Sie ließ eine Pause.
"Aber ich sorge mich auch um euch. Wenn ihr Hilfe braucht, ich bitte euch inständig sprecht mit mir. Auch wenn ihr jemanden sieht, der Hilfe braucht, bitte helft demjenigen."
Ein paar der Schüler nickten, einige weitere starrten weiterhin auf ihren Tisch oder nach draußen. Schlussendlich hob eine Schülerin die Hand. Ms Kumura nickte dieser zu
"Wo ist Fellis, geht es ihr gut?"
Wieder nickte Ms Kumura
"Ja es geht ihr soweit gut. Sie wird in ein paar Tagen zu uns stoßen.
Als dann wieder Stille herrschte begann sie wieder ihre Stimme zu erheben."
"Wir haben außerdem ein neues Gesicht hier in der Klasse.", sagte sie versuchsweise aufheiternd. Ein paar begannen sich umzudrehen. Auch Saiwa drehte sich um. Während Ms Kumura ihn vorstellte, musterte Saiwa ihn. Der Junge saß in der hinteren Ecke. 3 Tische von ihr entfernt. Er war ihr bei Betreten gar nicht aufgefallen. Er hatte diese Art an sich mit den Schatten zu verschmelzen, was wie gerade erklärt wurde, durch seine Fähigkeit diese kontrollieren zu können auch noch bestärkt wurde. Ms Kumura erklärte unter anderem auch, dass er nun der Gruppe von ihr angehören würde und sie auf gute Zusammenarbeit hoffe. Sie lächelte, wahrscheinlich um die restlichen Schüler aufzuheitern, dennoch sah Saiwa, dass es eher gekünstelt war. Es war nicht diese schlechte Art von gekünstelt. Sie lächelte einfach obwohl es ihr wahrscheinlich selber nicht gut ging. Schlussendlich endete die Stunde, und sämtliche Schülern hatten wieder Mut gefasst. Saiwa stand auf und ging geradewegs auf Ren zu.
"Hi"
"Hi", kam zurück. Er war sichtlich verwundert.
Eigentlich hatte sie anfangen wollen die Fragen zu st.llen wurde aber von ihm unterbrochen.
"Wo warst du gestern?"
Du hast das mitbekommen, huh?
"Ich habe mir einen Ort gesucht wo ich in Ruhe sein kann."
Er sah sie zweifelnd an. Erst jetzt viel ihr wirklich auf, wie sehr seine rote Strähne in den sonst schwarzen Haaren auffiel. Sie nickte dieser zu.
"Wieso ist das so?"
Er sah weg, er mochte wohl dieses ansehen und weggucken. Sie regte es eher auf.
"Ich weiß es nicht. "
Dabei beließ er es. Es regte sie langsam echt auf, wieso wusste er nichts, und wieso hatte sie das Gefühl sie wäre ihm schon mal begegnet.
"Willst du es ihnen nicht sagen?"
Ms Kumura hatte der Klasse über die Sache nichts gesagt.
"Jetzt nicht", sagte er.
"Und unserer Gruppe?"
Plötzlich legte er die Hände auf ihre Schulter und sah ihr fest in die Augen. Gemischte Gefühle spiegelten sich wieder. Angst und Wut waren ein Teil von dem.
"Hör mal, es wäre besser wenn du es nicht sagst!" Sie wollte zurückweichen, seine Hände verstärkten jedoch den Druck und hinderte sie so daran. Sein Gesicht kam näher an ihres und seine Augen suchten festen Blick Kontakt. Mit einer Stimme die nur noch so leise war wie ein Flüstern fuhr er fort.
"Ich habe dir das Leben gerettet. Ich verlange auch nicht viel, nur erzähl ihnen nichts."
Er meinte es ernst. Langsam entfernte er sich wieder und bemühte sich seine Sachen zusammenzuräumen. Sie stolperte leicht verwirrt zu ihrem.

Sport. Es gab wirklich nur eine Sache die schlimmer war als Sport. Und das war Inkompetenz. Jetzt hatten sie Sport bei einer inkompetenten Lehrerin. Besser gesagt. Hätten nun Sport bei dieser, aber die hatte sich den Arm gebrochen und musste vertreten werden. Jetzt saßen sie zusammen in den Gruppen und regten sich über noch inkompetenteren Vertretungslehrer auf. Der hatte natürlich verstanden, dass die Gruppen gegen einander kämpfen sollen. Also hieß sie und Liam gegen die anderen Teams. Im Moment musste sie sich aber zurückhalten um nicht den Lehrer auf grausamste Weise zu töten und auch Liam sah nicht gerade glücklich aus. Der Rest sah ihnen einfach zu und grinste. Besonders Moku schien über den Fakt erheitert zu sein und Ren zeigte mir einen Daumen hoch und grinste einfach schadenfroh. Sie zeigte ihm den Mittelfinger. Laissa hatte sich wie immer über irgendein technisches Gerät gebeugt während Nori daneben saß und lächelte. Ich lächelte zurück. Es war wahrscheinlich eine gute Abwechslung für ihn. Dann legte ihr Liam eine Hand auf den Rücken und drängte sie zum gehen. Sie warf dem Lehrer einen mörderischen Blick zu und ging zum Kampfplatz. Sie hasste einfach Inkompetenz.

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