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Fili P.O.V.:

Tage, Wochen vergehen, das Leben hat wieder seinen normalen Lauf genommen. Doch nicht meines. Mein Vater fehlt mir, sogar sehr. Ich versuche es zu überspielen, doch meine Mutter weiß wie ich mich fühle, ihr geht es nicht anders. Auch Cadrina hat schon längst bemerkt, dass mir der Tod meines Vaters zu schaffen macht. Doch wie Onkel Thorin nach dem Begräbnis sagte: „Das Leben geht weiter Fili, wir werden seine Taten in unserem Gedächtnis, unsere Erinnerungen an ihn in unseren Herzen tragen." Und ich werde weiter machen. Ich werde fröhlich sein, denn er hätte es sicher nicht gewollt, wenn ich wegen ihm weinen würde.

„Fili! Kannst du nicht einmal aufhören immer davonzulaufen! Ich weiß, dass du den Unterricht langweilig findest, aber du kannst nicht 24 Stunden am Tag mit Cadrina verbringen!", ruft Balin, der versucht Cadrina und mich einzuholen. „Und wie ich das kann!", schreie ich lachend zurück, nehme meine Freundin an der Hand und laufe mit ihr noch schneller die Gänge entlang. Wir verlassen das große Gebäude und rennen so schnell unsere Beine uns tragen können in den Wald zu unserem Platz. Der Platz besteht im Grunde aus einer versteckten Lichtung im Wald, dort wo auch unser Lieblingsbaum steht, Ein kleiner klarer Bach schlängelt sich quer über die Wiese, das lange weiche Gras streicht um unsere Beine, als wir die Schuhe ausziehen uns barfuß über die Lichtung laufen. Flink hole ich unsere Holzschwerter aus einem Versteck zwischen den Wurzeln eines Baumes. Ich werfe Cadrina eines zu und schon beginnt ein Duell. Lachend schlagen wir die Holzschwerter gegeneinander bis wir aus der Puste sind und uns ins grüne Gras fallen lassen.

„Also so wie ihr gerade aufeinander eingedroschen habt, hätte ein Ork schon längst die Chance gehabt euch zu töten!", ertönt plötzlich eine Stimme. Wir drehen uns in die Richtung aus der die Stimme kam. Und sehen Onkel Thorin an einem Baumstamm lehnen. „Ist gar nicht wahr!", protestiere ich lautstark. „Kein Ork kann es mit uns aufnehmen!", stimmt nun auch Cadrina mit ein. Ein Lächeln stiehlt sich auf die Lippen meines Onkels. „Nun natürlich könnte ich euch zeigen, wie man richtig, tödlich und präzise kämpft, aber da ihr ja angeblich schon Meister im Schwertkampf seid, wird meine Hilfe wohl nicht von Nöten sein." Mit diesen Worten dreht er sich um und will gehen. „Stopp!", rufen Cadrina und ich gleichzeitig. „Zeig uns wie man richtig kämpft! Bitte!", flehe ich meinen Onkel an. „Ihr wollt also wirklich von mir im Schwertkampf unterrichtet werden? Ich sage euch, es wird anstrengend, ich werde euch viel abverlangen", meint Thorin schmunzelnd. Mit entschlossenen Gesichtern und unseren Holzschwertern fest umklammert, stehen wir vor dem in unseren Augen riesigen Zwerg und blicken ihn erwartend an.

„Also gut fangen wir an" Thorin erklärt uns die wichtigsten Grundlagen und Schlagtechniken, dann lässt er uns gegeneinander kämpfen. „Cadrina, stell dich ordentlich hin, sonst fegt dich ein Windstoß um, bevor es ein Ork tut! Fili, halte das Schwert nicht so verkrampft, sonst wirst du schneller entwaffnet, als du ‚Bei Durin' sagen kannst" Diese und viele weitere Anweisungen, Bemerkungen und Befehle folgen und einige Stunden später bin ich so erschöpft, dass ich kaum noch mein Schwert halten kann. Cadrina scheint es ähnlich zu ergehen. Wir beschließen, für heute aufzuhören und machen uns auf den Heimweg. Wir bringen Cadrina noch nach Hause, denn Thorin sagt immer, man sollte junge Mädchen nicht nach Einbruch der Dunkelheit alleine nach Hause gehen lassen. Doch auf halbem Weg zu Cadrinas Haus kommt uns meine Mutter mit Balin im Schlepptau entgegen. Ihr Gesichtsausdruck verheißt nichts Gutes. „Fili, wo warst du?! Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du in deinem Unterricht bleiben sollst? Er wird wichtig für deine Zukunft sein!" Seufzend schüttelt Dis den Kopf, als ich sie mit reuevollen Augen anblicke. Schließlich fasst sie einen Entschluss. „Fili würdest du mir versprechen nicht mehr aus Balins Unterricht wegzulaufen, wenn Cadrina auch Unterricht bei ihm nehmen würde?" Ich horche auf. Cadrina auch im Unterricht? Das würde die langweiligen Stunden viel schneller vergehen lassen! Sofort nicke ich begeistert meiner Mutter zu, auch Cadrina wirkt begeistert.

So ist es beschlossene Sache, dass mich Cadrina ab morgen im Unterricht begleiten wird. Natürlich muss sie alles aufholen, was ich bis jetzt gelernt habe, doch das wird sie sicher schaffen, denn ich habe ihr auch schon einiges erzählt. Wieder zu Hause falle ich todmüde ins Bett und schlafe mit dem Gedanken morgen eine Kameradin im Unterricht zu haben mit einem Lächeln auf den Lippen ein.

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Hallo meine lieben Leser!

Ich hoffe euch gefällt meine Story bis jetzt, ich würde mich riesig Freuen, wenn ihr mir ein Feedback/Kritik dalasst. Falls ihr Verbesserungsvorschläge habt, schreibt sie mir einfach. J

Bis bald ;)


I belong with my love (Fili ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt