Disclaimer: Fili und Cadrina sind 24 Jahre alt, Kili ist 12. Das sind aber Zwergenjahre! Da Zwerge ungefähr dreimal so alt wie Menschen werden, entspricht das ca. einem Alter von 8 Jahren bei Fili und Cadrina und 4 Jahren bei Kili.
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Die nächsten Tage verbringe ich durchgehend im Krankenflügel bei Fili. Es geht ihm mit jedem Tag besser und schon bald ist seine Wunde soweit verheilt, dass er wieder in den Alltag entlassen werden kann.
Heute ist der erste Unterrichtstag nach dem Vorfall. Als wir die Bibliothek betreten haben wir ein sehr seltsames Bild vor uns. Balin malt mit Kreide eine gerade Linie auf den Boden und bemerkt uns nicht einmal. Er erschrickt sich dementsprechend, als er zwei kleine Zwerglinge mit schief gelegtem Kopf fragen anschauen. „Meine Güte Kinder, erschreckt mich doch nicht so!", keucht er auf, während er sich theatralisch ans Herz fasst, was uns zum Lachen bringt. „Balin, was wird das wenn es fertig ist?", frage ich noch immer kichernd. „Heute lernen wir wie man seine Würde ausstrahlt. Das ist zwar für Fili wichtiger, aber dir kann das bestimmt nicht schaden." Wieder prusten wir los. „Du bringst uns bei wie man richtig steht?", lacht Fili lauthals. „Wage es nicht mich auszulachen junger Prinz! Die richtige Haltung hat mehr Auswirkungen auf die Leute, als du denkst!", donnert Balin. Während er gesprochen hat, hat er sich aufgerichtet, seine Stimme und seinen Gesichtsausdruck verändert, sodass uns das Lachen augenblicklich vergeht und wir eingeschüchtert auf den Boden schauen. „Seht ihr, was das ausgemacht hat?", will der Zwerg von uns wissen. Schweigend nicken wir. Und so beginnt die witzigste Unterrichtsstunde unseres Lebens.
Wir versuchen verschiedene Gangarten und achten genau auf das Gefühl, die sie uns geben und die Wirkung, die sie erzeugen. Später zwingt unser Lehrer uns mit Büchern auf dem Kopf durch die ganze Bibliothek zu rennen. Am Anfang macht es uns mehr Spaß das Buch dem jeweils anderen vom Kopf zu werfen, aber als Balin meint wir würden einen Wettbewerb starten, wer das Buch länger auf dem Kopf behalten, sind wir todernst bei der Sache. So lange bis Thorin hereinspaziert und uns zum Kampftraining abholen will. Mit zwei lauten dumpfen Geräuschen schlagen die Bücher am Boden auf und wir sind schneller aus der Tür, als die beiden Erwachsenen schauen können.
Wir trainieren jetzt jeden Tag, damit wir schneller den Umgang mit Waffen lernen. Der Unterricht im Schwertkampf ist mittlerweile in den Innenhof des Gebäudes verlegt worden, da es im Wald zu gefährlich wäre. Zu viele Orks schleichen sich in den blauen Bergen herum und niemand weiß wieso. Oder sie wollen es uns nicht sagen. Wir können es kaum erwarten bis Thorin endlich nachgekommen ist und stehen schon völlig bereit und aufgeregt mit unseren Schwertern im Hof. Dieser Anblick lässt Thorin schmunzeln. Dann beginnt auch schon der Unterricht und so viel Spaß mir das Kämpfen auch macht, Thorin ist ein verdammt strenger Lehrer! „Cadrina, du musst dir mehr Zeit nehmen deinen Gegner einzuschätzen! Wenn du seine Strategie nicht erkennst, wird der Kampf ewig dauern und du wirst keine Kraft für weitere Feinde haben! Und Fili, steh nicht einfach so da, du musst in Bewegung bleiben! Oder willst du es deinem Gegner noch leichter machen dich abzuschlachten?" Diese und noch weitere Befehle (oder Verbesserungsvorschläge, wie Thorin sie nennt) prasseln auf uns ein, während wir verbissen versuchen den jeweils anderen zu schlagen. Thorin entlässt uns erst aus dem Training, als wir schon fast unsere Arme nicht mehr heben können.
Ich bin hundemüde. Ich schaffe es zu Hause gerade noch ein paar Bissen zu essen und falle dann wie tot ins Bett und schlafe sofort ein. Am nächsten Morgen werde ich von einem herumschreienden Kili geweckt. „AUFSTEHEN!!!!!", kräht er. „Lass mich in Ruhe", brumme ich. „Aber du hast mir versprochen, dass wir heute Bogenschießen gehen!" Ich verdrehen meine Augen. „Das heißt aber nicht, dass du mich mitten in der Nacht aufwecken musst." „Es ist aber schon später Vormittag", meint der kleine Zwerg kleinlaut. Grummelnd wälze ich mich aus meinem Bett. „Na gut, gib mir fünf Minuten zum Anziehen." Eifrig nickt der Kleine und rennt hinaus.
Wenig später stehen wir wieder im Innenhof mit einer großen Zielscheibe vor uns. Ich erkläre Kili genau was er tun und worauf er achten muss. So wie Thorin es mir beigebracht hat. Nach ein paar Schüssen hat Kili den Dreh langsam raus. Er trifft immer die Zielscheibe und oft einen der inneren Ringe, was nicht schlecht für einen 12-jährigen Zwerg ist. Ich hoffe, dass er nicht einmal besser wird als ich. Aber ich treffe jedes Mal ins Schwarze und das ist ziemlich gut für eine 24-Jährige. Am Nachmittag treffe ich mich dann mit Fili. „Das Training mit Thorin fällt heute aus, weil er bei einer ganz wichtigen Sitzung ist", erklärt mir mein bester Freund. „Um was geht es bei der Sitzung?", frage ich neugierig. Fili zuckt nur die Schultern. Wir haben plötzlich beide denselben Gedanken, grinsen uns an – und rennen dann los zum Versammlungsraum der Zwerge. Vor der Türe versuchen wir so leise wie möglich zu sein und pressen unsere Ohren an das dunkle Holz, um die Gespräche drinnen mitzubekommen.
„Wir sichten jeden Tag Orktruppen rund um unsere Dörfer! Es kann so nicht weitergehen Thorin!" Ich kann die Stimmen nicht zuordnen, nur Thorin erkenne ich. „Ich weiß." „Was wollen die überhaupt hier?", lässt eine andere Stimme verlauten. „Sie spionieren uns offensichtlich aus. Sie wollen wissen, wie viele Zwerge wir zur Verfügung haben, um gegen sie in die Schlacht zu ziehen. Sie wollen sich darauf vorbereiten." Die Zwerge planen eine Schlacht?! „Thorin, ist es denn klug jetzt einen Krieg anzufangen? Wenn sie so viele Orks als Späher zur Verfügung haben, will ich nicht wissen wie viele uns dann in Moria erwarten." Ich erkenne an der Stimme, dass es Balin sein muss, der seine Überlegungen mitteilt. „Wir ziehen gegen die Orks. Keine Wiederrede! Sie haben sich Moria genommen, ein Reich unseres Volkes. Ich werde die heiligen Hallen nicht diesem Dreckspack überlassen!" Thorin klingt sehr aufgebracht. „Wir schicken auch Späher nach Moria, um die Lage auszukundschaften, Außerdem werde ich Raben an alle unsere Völker schicken und sie bitten, uns in diesem Kampf beizustehen. Sie werden kommen und uns helfen. Wir geben Moria nicht kampflos auf! Ich erkläre die Sitzung für beendet."
So schnell wir können machen wir uns aus dem Staub, damit niemand bemerkt, dass wir gelauscht haben. „Glaubst du, dass sie wirklich in den Krieg ziehen?", überlege ich, als wir wenig später auf meinem Bett sitzen. „Ich glaube, dass Onkel Thorin den ganzen Orks so richtig in den Hintern treten wird", kommt die begeisterte Antwort von Fili. „Aber die wichtigere Frage ist: Dürfen wir mitgehen?", fährt er fort. Ich überlege. „Ich glaube, wenn wir uns im Unterricht ganz viel anstrengen, können sie uns fast nicht dalassen. Dann wären wir ihnen eine große Hilfe", vermute ich. Fili beginnt zu strahlen und das lockt mir auch ein Lächeln auf die Lippen.
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Hallo,
ja ich weiß, ich habe seit über 2 Jahren nicht mehr geupdated, bitte killt mich nicht dafür! Ich habe in dieser Zeit irgendwie mal den Bezug zum Mittelerde-Fandom verloren, aber hey! Ich bin wieder back! Ich werde versuchen jetzt wieder regelmäßig neue Kapitel zu veröffentlichen, aber ich kann nichts versprechen.Sorry nochmal, dass ihr so lange auf ein neues Kapitel warten musstet, ich hoffe es kommt nie wieder vor.
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I belong with my love (Fili ff)
FanfictionFili und Cadrina sind seit sie kleine Zwerglinge waren unzertrennlich. Sie verbringen jede freie Minute zusammen und die verschiedensten Erlebnisse und Erfahrungen prägen sie, während sie auf der Suche nach Abenteuern die blauen Berge durchstreifen...