Part4

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Antonia POV (selbe Zeit)

Mit brummendem Schädel wache ich genervt auf. Ich bin durch das tägliche Gebrüll bei mir daheim aufgewacht, dass immer anfängt sobald mein Erzeuger aufgewacht ist. Bevor ihr fragt: ja, ich hab gesagt, dass wir im Lager jeder sein Zimmer hat. Das liegt aber daran, dass manche keine Familie mehr hat, manche Probleme mit ihrer Familie und andre manchmal einfach nur zu faul sind, nach Hause zu gehen. Ich bin eine von den letzten zwei Gruppen... Ich schau grad auf mein Handy, um die Uhrzeit zu sehen, als es auf einmal unten laut scheppert. Na toll! Mein allerliebster Vater hat anscheinend mal wieder einen seiner Wutanfälle. Am liebsten würde ich heute gar nicht aufstehen! Aber natürlich wird das nix, denn kaum dreh ich mich wieder um, schreit mein Erzeuger:,,Antonia! Komm sofort runter, du faules Stück Scheiße!" und um seine Worte noch zu unterstreichen, scheppert es nochmal im Erdgeschoss. Lustlos und mental auf das vor mir stehende vorbereitet stehe ich auf. Ich laufe schnell und leise aus meinem Zimmer, die Treppe runter und in die Küche, wo ich meine heulende Mutter und meinen aufgebrachten Erzeuger vorfinde. Als erstes check ich die Lage. Wie gesagt, sitzt meine Mutter zusammengekauert und heulend in der Ecke auf den kalten Fliesen, auf dem Boden liegen massenhaft Scherben und mein Erzeuger steht wie aus dem Nichts vor mir. Er funkelt mich aus blutunterlaufenen Augen an und brüllt:,, Mach das weg du faule Schlampe!" und zeigt dabei auf den Scherbenhaufen. Ich blicke ihm entschlossen entgegen. Von meinem inneren Tumult, der von der Ahnung, was gleich passieren wird, ausgelöst wird, darf er nichts merken. Also blicke ich ihn aus eisigen Augen an. Meine Gefühle sind sowieso immer ganz weit und ganz tief in meinem Inneren eingesperrt und kommen so gut wie nie zum Vorschein! Mit eisiger und gefasster Stimme sage ich gefährlich ruhig: ,,Nein! Das kannst du ruhig selber machen." Das war anscheinend zu viel für ihn. Er setzt zum ersten Schlag an. ,,Du hast zu machen, was ich dir sage, du kleine Schlampe!" brüllt er und schlägt zu. Und das immer und immer wieder bis ich irgendwann am Boden liege. Ich rappel mich auf und renn ,so gut und schnell es mit einem zugeschwollenen Auge geht, wieder hoch in mein Zimmer. Schnell an den Kleiderschrank und umziehen, denk ich nur. Schnell ist das erledigt und ich haste runter um mir meine schwarzen Nike Air und meine schwarze Lederjacke anzuziehen, den Schlüssel für meinen Audi R8 (meine Apprilla steht im Lagerhaus) zu schnappen und raus zu rennen. Ich steige ein und rase die Straßen entlang bis zur Schule. Es ist schon nach 9:30 Uhr und die 3. Stunde hat schon längst angefangen. Aber das ist mir egal! Die können froh sein, dass ich überhaupt zur Schule komme! Und schlechte Noten hab ich auch nicht... Also warum sollte ich da immer kommen?! Jedenfalls parke ich schnell mein Auto und gehe gechillt ins Schulgebäude. Am Schließfach angekommen, nehme ich erstma meine Tasche raus, nehme noch den restlichen Schulkram und stopfe ihn in meine Tasche. Der erste Grund dafür, dass meine Tasche immer in meinem Schließfach ist, ist, dass ich zu faul die immer hin und her zu kutschieren und zweitens ich sowieso nie Hausaufgaben mache geschweige denn lerne. Also gehe ich gechillt zu meinem Klassenzimmer, gehe ohne anzuklopfen rein und lasse mich auf meinen Platz fallen. Dem Vortrag meiner Lehrerin, dass ich schonwieder zu spät wäre und wie ich aussehen würde, höre ich gar nicht erst zu. Ich weiß, dass mein Körper von blauen Flecken übersät, mein rechtes Auge zugeschwollen und meine Lippe aufgeplatzt ist. Aber das ist mir herzlichst egal! Sollen die doch denken von mir, was sie wollen. Durch meinen Ruf in Leipzig denken die doch sowieso eher, dass ich mich mal wieder geprügelt hätte, als das mein Erzeuger mich zusammengeschlagen hätte...
Meine einzige Reaktion auf ihren Vortrag, war ein anfälliges Schnauben und ein ,,ist doch egal". Bevor sie weiter auf mich einreden konnte, schneide ich ihr das Wort ab:,,Lass es einfach und mach mit deinem Unterricht weiter!" Ich schau die alte Schachtel auch noch warnend ein, dreht sie sich , wie erwartet, ängstlich um und macht mit ihrem langweiligen Deutschunterricht weiter.
Nach 2 ebenfalls scheißlangweiligen Mathestunden ist endlich Mittagspause und ich kann eine auf dem Hof rauchen. Also pack ich schnell mein Zeug zusammen, schultere meine Tasche und laufe in Richtung Schulhof. Auf dem Hof ist alles woe immer. Die kleinen Kidiez toben rum und bei den älteren ist die gewöhnliche Gruppenbildung. Ich geh auf unseren Stammplatz am Hofrand, wo eine Mauer und mehrere Bäume stehen, zu. Meine Gang steht bereits dort. Manche rauchen genüsslich eine Zigarette oder einen Joint aber andere schauen mir entgegen und mustern mich kritisch. ,,Hey Leute!" gebe ich müde und gelangweilt von mir. ,,Was ist passiert, Toni?" fragt mich Maze. Maze ist mein bester Freund. Er ist groß muskulös, hat braune Haare und blau-graue Augen. ,,Nichts. Nur ein kleiner Pisser, der dachte, es mit mir aufnehmen zu können..." sagte ich gelangweilt, sag ihn aber warnend an. ,,Hast du ihm wenigstens bewiesen, wer stärker ist?" fragte nun Nancy. ,,Was denkst du denn? Natürlich!" gebe ich gefaket belustigt von mir. Ich setzte mich zu ihr und nehme den Joint, welchen sie mir anbietend hinhält.
Nach dem wir den Joint genüsslich aufgeraucht haben, klingelt auch schon wieder die Schulglocke und wir müssen uns noch durch 2 Stunden Chemie quälen. Wenigstens ein Fach, was relativ interessant ist. Vor allem wenn man in der letzten Reihe beim Experimentieren sitzt und man gaaanz zufällig etwas Wasser in das Reagenzglas kippt, welches ein paar Stückchen Natrium beinhaltet. Wir alle wissen, was dann passiert! Das Klassenzimmer wird geräumt und wir haben eher aus. War vielleicht doch etwas zu viel Natrium in dem Reagenzglas. Jedenfalls laufe ich sofort zu meinem Auto und fahre zum Lagerhaus. Auf Zuhause habe ich sowas von keinen Bock! Nach einer Viertelstunde bin ich am Lagerhaus angekommen und steige aus. Das Lager hat mehrere Kellerebenen. Auf einer Ebene ist unser Sportabteil, wo es alle möglichen Sporträume gibt. Einer ist ein Tanzraum und dorthin gehe ich jetzt. Dort angekommen, schalte ich die Anlage an und lass mich von der Musik leiten. Ich lass all meinen Frust raus. Meinen ganzen Kummer, meinen Stress, meine ganze Wut. Erst nach 5 Liedern merke ich, dass jemand im Türrahmen steht. Es ist Maze. Er kommt auf mich zu und fragt: ,,Er hat es schon wieder getan, oder?" Ja, er weiß Bescheid und er ist der einzige! ,,Und wenn schon!" keife ich ihn an. Ich hasse es, wenn mich jemand so verletzlich sieht und mich auf meinen Kummer wie zum Beispiel meinen Erzeuger anspricht. Dann verschließ ich mich immer, genau wie jetzt. Ich schubse ihn zur Seite und gehe in den Boxraum. Meine Wut ist gestiegen. Nicht auf Maze er kann ja nichts dafür. Aber auf mich! Auf meine Schwäche und darauf, dass ich mich nie gegen meinen ach so tollen Vater wehre. Ich boxe mit voller Kraft auf den Boxsack ein. Obwohl ich eigentlich keine Kraft mehr habe, boxe ich immer und immer weiter. Maze ist mir nachgegangen und versucht die ganze Zeit auf mich einzureden, dass ich mich nicht immer verschließen solle und auch mal Gefühle zulassen solle. Ich kann mich nichtmehr beherrschen. Ich schreie ihn an, dass man duech Gefühle verletzlich wird und ich Verletzlichkeit hasse. Ich fange an auf ihn einzuschlagen. Ich bin blind vor Wut und lasse sie raus. Ich bin nichtmal wütend auf Maze, eher auf mich selbst. Doch das sehe ich nicht. Ich sehe nur meine Wut und die einzige Möglichkeit sie rauszulassen. Maze bekommt meine Arme zu fassen, dreht mich so um, sodass ich mit meinem Rücken an ihn gepresst biin und hält mich eisern fest. Mit meiner ganzen verbliebenen Kraft versuche, ich mich zu wehren und mich zu befreien. Doch keine Chance! Er ist einfach viel stärker als ich. Meine Wut steigt noch mehr und meine inneren Schlösser brechen auf. All meine unterdrückten Gefühle stürmen auf mich ein und ich fange an zu weinen. Die Dämmer sind gebrochen und ich habe gerade keine Kraft mehr gegen die Fluten anzukommen. Ich dreh mich in Maze' Armen um, umklammere ihn und weine. Ich weine und weine. Alle unterdrückten Gefühle der letzten Tage strömen nur so aus mir heraus umd ich kann nichts dagegen machen. Irgendwann muss ich eingeschlafen sein, denn als ich wieder zu mir kommen, liege ich in meinem Zimmer des Lagers und Maze liegt neben mir, die Arme um mich gelegt und schläft. Den Rest der Nacht bleibe ich auch nich hier. Ich lege mich wieder hin und kuschle mich an Maze. Nach gefühlten Stunden schlafe ich durch das regelmäßige Atmen neben mir ein.

Heyooo Leuteee! Hier das 4. Kapi^^
Wir hoffen natürlich, dass es euch gefallen hat und freuen uns über Feedback und Sternchen^^
Euer C&M

frozen heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt