Antonia P.O.V.
Lisa, was machst Du nur mit mir?
In meinem Zimmer angekommen, lege ich Lisa auf mein Bett. Sie atmet zwar regelmäßig, gibt aber sonst kein weiteres Lebenszeichen von sich. Maze kommt gerade zur Tür rein und ich bemerke sofort sein Stocken. Er hat Lisa anscheinend wiedererkannt. ,,Was macht sie hier?" fragt er ohne große Umschweife. ,,Ein paar der Serpents haben sie bewusstlos geprügelt." antworte ich trocken, ohne zu ihm hoch zu sehen. ,,Das sie verprügelt wurde, seh ich! Aber was will sie hier? Warum hast Du sie hergebracht und woher weißt Du, dass es Serpents waren?" will er wissen. ,, Komm mir nicht so dumm, Maze! Ich weiß, dass es Serpents waren, weil ich sie aufgehalten habe, Lisa weiter zu verprügeln. Und ich habe sie nicht ins Krankenhaus gebracht, weil ich keinen Bock hatte, dass die Bullen mir auf die Schliche kommen. Und jetzt hilf ihr, verdammt nochmal!" Endlich geht Maze zu Lisa und checkt alles ab. Nebenbei versucht er über, meine Beweggründe aus mir herauszubekommen. Er stellt immer weiter Fragen, zu denen ich keine Antwort weiß.
Ich weiß doch selbst nicht, warum ich das getan hab. Warum ich Lisa geholfen habe. Vor allem wundert es uns beide, dass ich sie verteidigt hab,obwohl ich sie selbst erst vor kurzem ins Krankenhaus geprügelt habe. Das Ding ist, dass mich, seit ich Lisa verprügelt habe, Schuldgefühle an mir nagen, was noch nie der Fall war. Sie hat irgendetwas an sich, was mich durchdrehen lässt und meinen Beschützerinstinkt einschaltet. Ich will das sie sicher ist und es ihr gut geht usw. Und ich hasse mich dafür. Es ist nicht meine Art! Ich bin doch eigentlich die, die überall Schrecken verbreitet. Bei der alle schon nur beim Klang ihres Namens alle zusammen zucken. Vor der alle Respekt haben. Und die, die sich von niemandem etwas vorschreiben lässt. Und mein Beschützerinstinkt wurde bisher von niemandem angeregt. Und das ist es, was mich so nervt. Ich habe, solange es nicht um meine Gang ging, noch nie jemanden beschützt. Es war immer eher so, dass die Leute vor mir Schutz brauchten. Und dann kommt auf einmal so ein kleines Ding vorbei und wendet mein Denken und Handeln gegen mich selbst. Es ist so unnormal für mich, dass ich jemanden anschaue, in diesem Fall Lisa, und mir Sorgen mache, weil sie so zerbrechlich und unschuldig wirkt. So wie ich einst gewirkt haben muss. Vor dem Ganzen hier. Als meine Familie noch heil war, ich Ballett tanzte und mein großer Bruder noch nicht gestorben war. Es ist inzwischen so viel passiert, was mich verändert und mich kalt gemacht hat. Es regt mich auf, dass Lisa mich anscheinend so sehr an mein altes Ich erinnert, dass mein Beschützerinstinkt eingeschaltet wird. Denn dieser Instinkt bedeutet Gefühle haben beziehungsweise zeigen und ich hasse Gefühle. Gefühle sind so überflüssig und machen schwach. Und Schäche hasse ich ebenfalls.
Nach gut einer viertel Stunde ist Maze fertig mit dem Untersuchen von Lisa und auch damit meine Nerven zu strapazieren. Lisa ist immernoch bewusstlos, hat laut Maze aber keine ernsten Verletzungen, von ca ein duzend Prellungen und Stauchungen abgesehen. Kaum ist er aus meinem Zimmer rausgegangen, schnappe ich mir meinen Schreibtischstuhl und setz mich neben Lisa. Irgendetwas bringt mich dazu, ihre Hand zu nehmen und zu hoffen, dass sie bald ihre wunderschönen Augen aufmacht... Warte, was?! Alter, Lisa macht mich anscheinend echt langsam zur Pussy und das darf nicht passieren. Sofort lasse ich ihre Hand los und gehe ebenfalls aus meinem Zimmer raus. Kurzerhand flüchte ich in den Boxraum, um mich abzureagieren und meine aufkommenden Gefühle in der abgelegensten Ecke meiner selbst einzusperren und zu begraben.
Beim Abreagieren mal wieder bin ich so tief in meinen Gedanken versunken, dass ich erst eine ganze Weile später mitbekomme, dass Jemand in der Tür steht. Ich dreh mich um und entdecke Lisa. ,,Wie lang stehst Du schon da?" fahre ich sie genervt an. Verunsichert zuckt sie zurück und stottert etwas von nur ca drei Minuten. Anscheinend mit etwas mehr Mut meint sie noch, dass sie vor einer Weile in meinem Zimmer aufgewacht sei und die Anderen sie hierher beziehungsweise zu mir geschickt hätten, dass sie aber den Raum nicht sofort gefunden hätte. Ganz ehrlich. Es ist mega süß, wie sie so leicht verängstigt in der Tür steht, mit ihren verwuschelten Haaren, mich mit ihren großen Augen anschaut und nicht weiß, was sie tun soll. Halt! Ich darf so nicht denken! Ich darf sie nicht süß finden! Ich muss wieder kalt werden.
Lisa, du hast dir echt die Falsche gesucht, der du das Leben auf den Kopf stellst...
Moin Leutsen! :3
Hier ist noch ein Kapi aus der Sicht von Toni, da es etwas sinnvoller war, da Lisa ja sowieso erstmal noch bewusstlos war. Wir hoffen natürlich Euch hat das Kapi gefallen^^
Und sorry, dass das Kapi erst so spät war, da wir ja erst versprochen hatten, wieder regelmäßig zu updaten... Nur Stress, Arbeit und Krankheit haben das unmöglich gemacht :/ Wir versuchen natürlich unser versprechen ab jetzt, und diesmal wirklich, einzuhalten. ;)
Wir hoffen wie gesagt, dass Euch das Kapitel und allg die Story bis jetzt gefällt und würden uns sehr über Kommentare und natürlich auch über Votes freuen :D
Euch einen schönen Sonntag und eine schöne kommende Woche:)
Eure C&M
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frozen heart
قصص عامةLisa ist ein typisches Mauerblümchen, wie es jedem sofort in den Sinn kommt. Sie zieht sich nicht auffällig an, sagt nichts in der Schule und wenn man sie irgendwie runter macht, lässt sie es lieber über sich ergehen als sich zu wehren. In ihrer al...