Ihr wollt mich doch veralBÄRn

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Nachdem dieser Moment, der jedes Fangirlherz zum leuchten bringt, vorüber war, machte Gandalf den Vorschlag, uns vom Carrock herunter zu begeben.
Wie genau er sich das aber vorstellte, war mir ein Rätsel, schließlich ragte der Fels fast senkrecht in den Himmel und die Abhänge waren dementsprechend steil.

Gut, Alex und Jack könnten fliegen. Ich könnte es auch versuchen, würde aber wahrscheinlich vom Wind an die Felswand geweht und zermatscht worden. (Vorausgesetzt ich stürzte vorher nicht ab. Dann wäre ich zwar auch unten, aber eben tot. Am Boden zerstört, hehe.)

Meine Flügel waren übrigens immer noch da. Sie rührten sich nicht großartig, außer eben, wenn ich meine Schultern bewegte.
Aber wegen ihrer Größe behinderten sie mich trotz ihrer entspannten Stellung beim Gehen.

'Ob ich die auch wieder verschwinden lassen kann? Bei Gabriel und den anderen Engeln in Supernatural sieht man sie ja auch nicht.'

Dann wunderte ich mich, ob ich Gabe irgendwie kontaktieren konnte. Vielleicht mit einem Gebet?

Aber ich wurde von Gandalf aus meinen Gedanken gerissen, denn er hatte einen kleinen Pfad nach unten gefunden. Und dann war da noch Alex, die meine Flügel offenbar entweder zu sehr oder überhaupt nicht mochte, denn sie spielte die ganze Zeit mit den Federn herum.

Als sie ausversehen eine herausrupfte, löste das einen Reflex aus: Die Flügel breiteten sich blitzschnell aus. Alex wurde von einem getroffen und von der Plattform geworfen.

Jack und ich lachten nur schadenfroh, als sie wenige Sekunden später schmollend und brennend wieder nach oben geflogen kam.

"Das kommt davon.", grinste ich, zuckte mit den Schultern und ging dem Rest der Gemeinschaft hinterher.

Als wir schon ca. eine halbe Stunde gelaufen waren und der Weg ein wenig breiter wurde, ließ sich Gandalf etwas zurückfallen, bis er neben mir lief.

"Nein, tut mir leid, ich weiß nicht, was zum Teufel vorhin passiert ist. Obwohl es unglaublich ist - also im positiven Sinne - und ich mich deshalb nicht beschweren werde.", meinte ich, bevor der Zauberer überhaupt anfangen konnte zu sprechen.

"Das ist es in der Tat.", stimmte er mir zu. "Aber es wäre wohl von Vorteil, wenn du deine Kräfte und Flügel so schnell wie möglich zu kontrollieren verstehst. Alex macht ja schon gute Fortschritte."

Ich hatte ernsthaft keine Ahnung, was ich dazu sagen sollte. Immerhin hatte Gandalf recht, aber er gab mir das Gefühl, dass ich nicht alles gab.
(Tat ich ja auch nicht wirklich. Da fiel mir wieder ein, dass Gabe mir den Auftrag gegeben hatte, jeden Abend zu meditieren. Ich hatte es kein einziges mal versucht. Ups. Zu meiner Verteidigung: Die letzten Tage waren ziemlich stressig gewesen.)

Wir liefen schweigsam weiter. Also 'wir', wie in 'Gandalf, die Gemeinschaft und ich'.
Alex und Jack zählten nicht dazu, weil sie die ganze Zeit schreckliche Witze rissen und vor lachen fast den Berg herunterfielen.

Etwas später waren wir endlich unten angekommen. Hier war es ziemlich dicht bewaldet, sodass wir guten Sichtschutz hatten.
Wir machten eine Pause, in der Bilbo auf einen kleineren Felsen geschickt wurde, um nach den Orks Ausschau zu halten.

Als er wiederkam, berichtete er von einem riesengroßen Bären - Beorn, na toll - und dass die Orks ziemlich dicht an uns dran waren.

Gandalf erzählte etwas von einem Haus in der Nähe, wo wir uns verstecken könnten.

"Wessen Haus? Freund oder Feind?", fragte Thorin.
"...Weder noch.", antwortete Gandalf. "Er wird uns helfen, oder... uns umbringen."

'Na das sind doch mal gute Aussichten.'

Der Hobbit ◇ Sowas von deine Schuld!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt