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Sirius Black hat mit Liza McLarren Schluss gemacht, lese ich auf dem Stück Pergament, das am Tisch vor mit weiter gereicht wird mit.
Die Nachricht verbreitet sich er ein Lauffeuer und bald gibt es kaum ein anderes Gesprächsthema.
„Dass sie es nicht einmal dabei belassen können, dass Black ein hirnamputierter Vollidiot ist und McLarren eine rücksichtslose Schlampe. Warum müssen sie die ganze Zeit über die beiden reden?", murmelt Lily Evans in Zaubertränke zu niemand bestimmten und hackt ihrem Flubberwurm aggressiv den Kopf ab.
In der Pause bekomme ich eine Eule von Liza, ich solle mich sofort in den Gryffindorgemeinschaftsraum schmuggeln. Ich stehe jetzt also vor dem Portrait der fetten Dame und hoffe, dass bald ein Gryffindor vorbei kommt, der nicht Sirius Black heißt und der mich netterweise herein lässt.
Nach einer Weile kommt tatsächlich Mary MacDonald und ist so freundlich, mir das Portraitloch zu öffnen, nachdem ich ihr mehrmals versprechen musste, das Passwort so schnell wie möglich zu vergessen.
Sanft klopfe ich an die Tür des Mädchenschlafsaals und ein verheultes „Herein!", ertönt aus der geschlossenen Tür. Ich trete ein und schließe die Tür leise hinter mir. Liza sitzt im Schneidersitz auf ihrem Bett mit einer Packung Taschentücher vor sich und einer großen Packung Bertie Bott's Bohnen in allen Geschmacksrichtungen in der Hand.
„Hey", sagt sie mit kratziger Stimme.
„Hey", erwidere ich leise. Dann fängt sie wieder an zu heulen.
„Er ist so ein Arschloch. Ich dachte echt, er wäre besser, als die Gerüchte ihn darstellen, aber ich hab mich sowas von geirrt. Ich hab ihn geliebt, Rosie! Geliebt! Und er hat mein Herz gebrochen." Sie schluchzt dramatisch auf und vergräbt das Gesicht in den Händen. Sofort bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Das ist meine Schuld, dass sie weint. Meine Schuld.
„Warum hat er denn Schluss gemacht?", frage ich zögerlich. Liza schnäuzt sich mit einem lauten Trompeten und nimmt sich eine der Bohnen.
„Er meinte, ich sei zu aufdringlich und dass er keine Lust mehr auf mich hätte. Ich bin ihm zu langweiligen! Das ist das Schlimmste überhaupt was man sagen kann." Nein, das schlimmste ist, wenn er sagt, dass er dich mit deiner besten Freundin betrogen hat, will ich sagen, doch ich halte es zurück.
„Liz, dass tut mir so leid." Ich setze mich neben sie und streichele ihren Rücken.
„Kannst ja nichts dafür", murmelt sie. Doch. Kann ich. Wie konnte er es wagen, so einen banalen Grund als Vorwand zu nehmen Schluss zu machen? Warum weiß er nicht, wie sehr er sie damit verletzt?
„Ich hasse ihn", heult Liza,„ich liebe ihn aber auch. Ich hasse mein Leben."
„Sch", mache ich nur hilflos und streichele ihren Rücken. Plötzlich geht die Tür auf und Lily Evans kommt herein. Sie sieht Liza verächtlich an und macht ein genervtes Geräusch.
„Stell dich nicht so an, McLarren", sagt sie spöttisch,„ist doch deine Schuld, wenn du dich auf ihn einlässt."
„Du hast doch keine Ahnung", schreit Liza hysterisch,„nur weil du dich die ganze Zeit hinter deinem Strebergetue versteckt, bei Slughorn rum schleimst und James abblitzen lässt, weil du denkst, es wäre cool. Halt deine Klappe, wenn du von etwas keine Ahnung hast, du Schlammblut!" Geschockt halte ich die Luft an und warte auf Evans Reaktion. Anscheinend ist es nichts besonderes mehr, dass Liza Evans Schlammblut nennt. In Evans Augen sehe ich den puren Hass.
„So ist es gut, McLarren, lass es raus! Suhl dich in deinem Selbstmitleid, bis du vom Astronomieturm springst. Ein großer Verlust wäre es nicht", ruft Evans wütend und verschwindet. Irritiert sehe ich von der Tür, die Evans eben zu geknallt hat, zu Liza. Ich wusste schon immer, dass sie ein angespanntes Verhältnis zueinander haben, doch dass sie so verfeindet sind, hätte ich nicht gedacht.
„Da hast du es! Ich bin gar nicht so beliebt, wie es aussieht. In Wahrheit habe ich nur so viele Freunde, seit ich mit Sirius zusammen bin. Aber jetzt..." Sie stockt und fängt wieder leise an zu weinen.
„Es tut mir leid, Rosie. Dass ich in den letzten Wochen kaum mit dir gesprochen habe. Ist alles wieder gut?" Wie stellt sie sich das vor? Dass ich ihr, obwohl sie mich im Stich gelassen hat, wieder in die Arme springe? Dass jetzt alles wieder Friede, Freude, Eierkuchen ist? Doch jetzt ist sie in einer schweren Zeit. Wenn ich sie jetzt auch noch verlasse, dann hat sie niemanden mehr und würde einsam und traurig sein. Und das will ich ihr ersparen. Auch, wenn sie mir in den letzten Wochen quasi dasselbe angetan hat.
Also nicke ich und lächele sie an.
„Ja. Alles wieder gut." Sie umarmt mich fest.
„Danke, Rosie. Du bist echt die beste Freundin, die man haben kann."
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Ups, das ist auch wieder recht kurz, sorry! Ich glaube das nächste wird auch nicht länger...
Dafür kommen morgen zwei, okay?

Marie <3

Dreimal Klischee zum Mitnehmen, bitteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt