Fortsetzung!

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Hallo liebe Leute!

 Eines Tages habe ich ein paar Kommentare gelesen und plötzlich hatte ich eine Idee. Und hier ist er: Ein Fortsetzungs-Oneshot zur dritten Geschichte. Joline wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen und so richtig zufrieden war ich mit dem Ende nicht. Also habe ich mich an den Laptop gesetzt und plötzlich 1.700 Wörter zu Papier gebracht. Ich hoffe, es gefällt euch! Ich würde mich sehr über Rückmeldung freuen... :)

Marie <3

P.S.: Schaut gerne auch noch mal bei meinen anderen Stories vorbei ("Kriegskinder" und "Der Vorgeschmack des Lebens"), die ihr auf meinem Profil findet. ;)

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„Amelia! Hier!", rufe ich erfreut und winke meiner Tochter, die aus dem Hogwartsexpress steigt.

„Man, Mama", beschwert die sich, als sie bei mir ankommt, „du bist peinlich!" Es sind Herbstferien und meine Tochter verbringt zumindest einen Teil der Zeit bei mir.

„Willkommen zurück!" Glücklich schließe ich sie in meine Arme und drücke sie fest. Ich spüre, dass sie zurückdrückt und muss lächeln. Meine Tochter ist 13 und sehr pubertär. Alles, was ich tue, ist peinlich; in den Ferien schließt sie sich stundenlang ein und schreibt ewig lange Briefe an ihre Freundinnen oder feilt ihre Nägel. Dennoch merke ich, dass sie mich braucht und ich sie.

Das letzte Jahr ist für uns beide hart gewesen. Nachdem Daniel und ich uns immer öfter gestritten haben, mussten wir irgendwann zu dem Schluss kommen, dass es für alle Beteiligten das Beste ist, wenn wir uns trennen. Es waren nicht mal große Themen, über die wir uns stritten. Es waren Lappalien: Wenn ich schon zum fünften Mal allein den Abwasch machte und mich fühlte, als wäre ich zum Hauselfen degradiert, nur, weil ich halbtags arbeitete. Oder wenn ich mal wieder zu oft nachfragte, was er getan hatte und wo er gewesen war und er sich fühlte, als sei ich seine Mutter. Oder wenn wir beide manchmal stichelnde Kommentare abgaben, wenn der jeweils andere etwas nicht hin bekam. Es waren kleine Dinge, die das Eheleben jedoch zur Hölle machen konnten.

Amelia steht zwischen uns und fühlt sich wie ein Streitschlichter in der Grundschule.

Im Juni letzten Jahres hatte Daniel die Schnauze voll. Er packte seine Sachen und zog über Nacht aus. Tagelang habe ich geweint und mir Vorwürfe gemacht. Ich habe mich in die Arbeit vergraben, mich selbst vernachlässigt und meiner Tochter kaum noch geschrieben. Als sie in den Osterferien schließlich nach Hause kam, wohnte sie eine Woche bei mir und eine bei ihrem Vater. Die Woche mit ihr genoss ich und sie half mir, mich wieder aufzubauen und mein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Diese Zeit hat unsere Beziehung zu einander trotz ihrer pubertären Launen gefestigt und gestärkt. Der Abschied, als sie zu ihrem Vater fuhr, war der schwerste, den ich jemals erlebt habe.

Doch nun hat sich alles einigermaßen gefestigt und ich habe wieder in geregeltes Leben.

„Wollen wir dann mal?" Ungeduldig zerrt Amelia mich zum Ausgang und lächelnd folge ich ihr in die Mugglewelt.

Zuhause angekommen, machen wir uns einen schönen, gemütlichen Abend zu zweit und ich lasse sie von ihrer Schulzeit erzählen, nicht ohne ein paar eigene Anekdoten aus meiner Schulzeit einzuwerfen. Als Amelia schließlich auf der Couch einschläft, decke ich sie zu und streiche sanft über ihre Haare. Früher habe ich sie dann immer in ihr Bett getragen, doch mittlerweile ist sie zu schwer dafür.

Plötzlich leuchtet etwas in meinem Augenwinkel und ich schrecke auf.

Ein Patronus, ein leuchtendes Wiesel, ist aufgetaucht und spricht mit der Stimme von Arthur Weasley.

„Morgen, 18 Uhr. Am üblichen Ort." Sofort wusste ich: Ein Ordenstreffen. Nachdem James' und Lilys Sohn Harry Voldemort auferstehen sah, hat Dumbledore den Orden des Phönix wieder gegründet und vor Kurzem bin ich dort eingetreten. Nicht ganz ohne Misstrauen der anderen, denn noch immer schwebt meine Vergangenheit als gefürchtete Todesserin wie ein dunkler Schatten hinter mir. Doch ich bin aufgenommen und engagiere mich um so stärker im Orden. Zumindest nehme ich mir das vor, denn ich war noch nicht lange dort und bin erst bei einem Treffen dabei gewesen. Seufzend stand ich auf. Eigentlich wollte ich den morgigen Abend mit Amelia verbringen, aber das konnte ich wohl knicken. Sie hier allein zu lassen wollte ich aber auch nicht. Also musste ich sie zu Daniel schicken. Er wird sich freuen. Für ihn ist das ein Zeichen dafür, dass ich keine Zeit für Amelia habe. Und die Frage, wer denn jetzt das endgültige Sorgerecht für sie hat, ist immer noch nicht geklärt und bereitet mir schlaflose Nächte.

Dreimal Klischee zum Mitnehmen, bitteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt