15 - Von einer doofen Jo und einem doofen Cliffhanger

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FRAUENPOWER – ZWEI KANIDATINNNEN IM KAMPF UM DAS AMT DES ZAUBEREIMINISTERS

JETZT DER EXKLUSIVE VERGLEICH: MILLICENT BAGNOLD ODER VERONICA FINLEY?

Verärgert schlage ich den „Tagespropheten" zu und schleudere ihn in die Richtung, wo ich den Mülleimer vermute.

„Leichte Aggressionsprobleme?", fragt James, während er sein besonderes Sportler-Müsli, das er jeden Abend isst, in sich hineinschaufelt. Ich sehe ihn nur genervt an.

„Die vom „Tagespropheten" können doch echt gar nichts", brumme ich, „sensationsgeile Klatschtanten."

„Apropos Klatschtanten", mischt Marlene sich ein, die gerade hereinkommt, „Rita Johnson aus unserer Stufe früher - sie hat ja diesen Steven Kimmkorn geheiratet, gleich nach ihrem Abschluss, bescheuert, nicht? – arbeitet jetzt auch da. Sie soll sogar ziemlich angesehen sein."

„Ach wirklich? Unglaublich", murmele ich, obwohl mich diese Rita Johnson nicht das geringste interessiert.

„Ja, nicht wahr?", plappert Marlene und kommt richtig in Fahrt, „und Liza Walker aus Hufflepuff arbeitet in einer Muggle-Kneipe, ich hab sie neulich gesehen und-"

„Ich muss trainieren", unterbricht James sie und ich bin ihm dankbar. So unterhaltsam es manchmal auch ist Marlenes Redeschwällen zu zuhören, im Moment nervt es mich einfach nur.

Während Marlene weiter von Liza Walker erzählt, schalte ich mein Gehör auf Durchzug und sehe aus dem Fenster in den dunklen Garten des Potter-Anwesens. Wie lang wird es wohl dauern, bis die Klatschreporter hier aufkreuzen und mich über meine Mutter ausfragen? Es wundert mich, dass sie nicht schon längst da sind. Was würde ich ihnen sagen? Ich könnte meine Herkunft verleugnen und sagen, dass die Joline Finley, die sie sehen wollen, nebenan wohnt. Ich könnte sie mit einem Fluch belegen und sie beleidigen, doch das würde gleich am nächsten Tag in der Zeitung stehen. Wenn es soweit ist, könnte ich meiner Mutter einen Brief schreiben und sie fragen, was ich denen sagen soll. Damit sie nicht schlecht da steht. Andererseits könnte ich auch ihr Bild in der Öffentlichkeit so beeinflussen, dass sie nicht gewählt wird. Ich denke nämlich nicht, dass sie als Ministerin besonders kompetent wäre.

Irgendwann schnipst Marlene vor meinem Gesicht herum.

„Hallo? Jo? Hörst du mir überhaupt zu?"

„Nein. Marlene, du nervst. Kannst du nicht ein mal die Klappe halten?", erwidere ich patzig und stehe auf. Marlene sieht mich fassungslos an.

„Was-"

„Ich geh hoch", unterbreche ich sie und stapfe hoch in Sirius' und mein Zimmer.

Oben lege ich mich ins Bett und lese irgendein Buch, das mich überhaupt nicht interessiert, um mich abzulenken. Der Orden des Phönix, meine Mutter, Sirius und einfach alles stresst mich gerade total. Mit meinen Freunden kann ich auch nicht reden, weil ich meinen Stress an ihnen auslasse und sie alle gerade nicht so gut auf mich zu sprechen sind. Nach ein paar Minuten oder Stunden kommt Sirius rein und legt sich neben mich.

„Hey", sagt er.

„Hey."

„Wie war dein Tag?"

„Hm", mache ich nur und lege das Buch weg. Sirius legt einen Arm um meine Taille und küsst mich fordernd. Er will Sex, ganz klar. Genervt schiebe ich ihn weg und setze mich auf.

„Jetzt nicht", weise ich ihn einsilbig zurück. Er seufzt nur genervt und lässt sich wieder aufs Bett fallen.

„Was ist los mit dir?"

Dreimal Klischee zum Mitnehmen, bitteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt