Nach der Schule verabschiedete ich mich von meiner Freundin und ging zu meinem Fahrrad. Ich muss gucken wie ich mein Fahrrad daraus bekommen könnte, da sich dort grade eine Gruppe von Schülern bildete. Ich ging also auf die andere Seite und schloss es von dort aus auf. Einer der Schüler bemerkte das und wollte mir helfen es daraus zu tragen. Naja, er wollte einen auf cool wirken. „Warte ich nehme dein Fahrrad!" - „Schon in Ordnung, ich schaffe das schon." - „Nein nein, ich helfe dir!" Ich drückte mein Fahrrad herunter und sah sein dreckiges Grinsen im Gesicht. „Ich mach das schon.", plötzlich griff jemand von der Seite mein Fahrrad und hob es aus der Lücke. Der Junge vor mir schien zurück zugehen, zwar eingeschnappt, jedoch ging er. Ich sah zur Seite, wo jemand mein Fahrrad abstellte, es war dieser Jack. Ich nahm mein Fahrrad und stieg auf. „Ich heiße Jack, ich habe dich vorhin vor dem Lehrerzimmer schon einmal gesehen." - „Schön. Es wäre nicht nötig gewesen dich vorzustellen. Jeder scheint dich hier zu kennen. Außerdem wäre es nicht nötig gewesen, ich wäre auch alleine mit ihm klar gekommen." Mit diesen Worten ließ ich ihn stehen und fuhr weg.
Als ich mein Fahrrad in die Garage stellte, bemerkte ich dass mein Vater zu Hause war. Früher als sonst, sehr untypisch für ihn. Ich schloss wieder das Garagentor und ging ins Haus. Als ich in den Flur sah, standen dort ein fremdes paar Schuhe, Ballerinas. Ich zog meine Schuhe aus und hängte meine Jacke an den Haken. „Oh du bist schon zu Hause! Ich möchte dir jemanden vorstellen, das ist Anna.", er zeigte auf eine zierliche Frau die ungefähr so groß war wie ich, 1.70m, vielleicht 1.75m. „Hallo ich bin Anna, du musst dann wohl Mira sein nicht wahr?" Ich nickte und sah sie skeptisch an. Wegen dem Beruf konnte sie nicht hinter meinem Vater her sein. Das Aussehen geht einiger Maßen, schien so als ob es beide ernst meinten. „Ich muss noch Hausaufgaben machen, also war nett sie kennen zu lernen." Schnellen Schrittes ließ ich die beiden hinter mir und ging in mein Zimmer. Es erstreckte sich über zwei Etagen, obwohl der obere Bereich eigentlich nur ein ausgebauter Teil vom Dach ist und nur mein Bett dort oben steht. Ich drehte meine Musik auf, nahm mir mein Buch vom Schreibtisch und las Shakespeares Hamlet weiter.
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„Mira! Ich muss dir unbedingt etwas erzählen!" - „Du bist Schwanger." Lucy sah mich verstört an, schüttelte dann aber wieder den Kopf. „Nein, dieser Jack der seit einer Woche auf unserer Schule ist, hat schon über 30 Mädels abblitzen lassen!" - „Ist das jetzt wichtig?" Ich biss in mein Leberwurstbrot und sah sie fragend an, bekam aber nur einen verwirrten Blick zurück. „Wo bleibt Caro eigentlich?" - „Keine Ahnung... Aber sag mal wie kannst du dich nicht für ihn interessieren? Er ist jetzt schon einer der Beliebtesten Typen auf der Schule!" Ich zuckte nur mit den Schultern und drehte mich kurz in die andere Richtung. Mir fielen sofort die königsblauen Augen auf. Jack kam mit einem Kumpel auf uns zu und ich drehte mich wieder um, weil Caro dort stand. „Guten Morgen!" Wir umarmten uns und gingen in Richtung des Baumes wo wir immer standen. Naja, ich ging vielleicht einen Schritt bis ich gegen jemanden prallte. Ich fiel hin und rieb mir die Stirn. „Pass doch auf alter!" Ich sah nach oben in das Gesicht von Jacks Kumpel. Jack hielt mir die Hand hin und lächelte mich schwach an. Mitleid brauchte ich nicht. Ich stand ohne seine Hilfe wieder auf und wir gingen weiter. „Oh mein Gott! Jack wollte dir helfen und du hast ihn einfach ignoriert?" Caro sah mich an als wäre ich ein Alien. Ich klopfte mir kurz den Dreck ab und wir stellen uns wieder an den Baum.
Ich wurde von allen Seiten angestarrt nur weil meine Freunde grade davon redeten wie ich Jack ignorierte. Nervig. „Wieso interessierst du dich eigentlich nicht für ihn? Er sieht doch gut aus und scheint nett zu sein." - „Weil er höchstwahrscheinlich wie die anderen alle sein wird! Nervig, arrogant, eingebildet, bildungsresistent und er würde durch die Vorurteile über mich eh nur schlecht denken. Reicht das nicht aus?" Meine Freunde schwiegen nur peinlich berührt vor sich hin und sahen hinter mich. „Was ist los? Seit ihr geschockt von meiner Antwort oder was?" - „Eigentlich bin ich schon etwas nervig, bin aber keinesfalls Arrogant oder eingebildet, mein Noten durchschnitt ist 2,1 und ich viele Vorurteile gehört, aber keinem Glauben geschenkt. Bin ich immer noch wie die anderen?" Ich drehte mich um und musste etwas hoch sehen. Jack stand mit einem leicht bedrückten Blick vor mir und hatte seine Hände in der Hosentasche. Ich merkte nur wie es klingelte und meine Freundinnen schnell flüchteten. Miese Verräter. „Was ist? Sehe ich den wirklich von Anfang an wie ein Arschloch aus?" - „Ja." Er seufzte und sah auf den Boden. „Da scheint man nichts machen zu können. Warum versuchst du nicht wenigsten mit mir klar zukommen?" - „Würdest du noch versuchen mit anderen klar zukommen, wenn du dein ganzes Leben lang als Monster bezeichnet wirst? Dir ein Amoklauf zugetraut wird, von einer vermeintlich "besten Freundin"?" - „Natürlich nicht, aber was habe ich dir getan? Du kennst mich nicht einmal und hasst mich schon! Ich möchte dir doch nur helfen!" - „Helfen? In dem du Aufmerksamkeit auf mich ziehst und mich mehr ins schlechte Licht rücken willst? Mitleid brauche ich nicht. Danke." - „Als würde ich dir Mitleid schenken. Ist es denn falsch das ich mich für dich interessiere?!" Wir schrieen uns mittlerweile schon an, zum Glück war niemand mehr auf dem Pausenhof. „Es ist falsch! Merkst du den nicht das ich nichts mit dir zu tun haben will?!" - „Also eilst du weiter in deinem langweiligen Trott leben oder was?!" - „Ja, weil er mir besser gefällt als du und deine ganze beschissene Welt!!!" Er schwieg. Er antwortete nichts mehr auf das was ich sagte. Ich wollte grade gehen, als meine Augen anfingen zu tränen. Fang jetzt bloß nicht an zu weinen! Dachte ich mir. Ich drehte mich in Richtung Fahrradständer und schloss mein Fahrrad auf. „Was machst du jetzt?!" - „Ich fahre nach Hause!" Er hielt mich an meinem Handgelenk fest, doch ich entriss meinen Arm wieder. „Fass mich nicht an!", entgegnete ich nur und zog mein Fahrrad aus dem Ständer. Er hielt nun mein Fahrrad fest sodass ich nicht los konnte. „Lass mich verdammt nochmal gehen!" Ich erschrak als ich plötzlich seine Hand auf meiner Wange wieder fand. Er wischte mir eine herunter kullernde Träne weg. Er sah mich mit einem verzweifelten Gesicht an, ich blieb einfach nur erstarrt stehen. Ich schlug seine Hand weg, stieg auf mein Fahrrad und fuhr nach Hause...
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With You It Won't Be Better
RomanceAls Tochter eines Bestatters ist man schon geechtet, als gute Schülerin wird es auch nicht bessers. Als dann noch ein neuer, sofort beliebter Schüler wie Jack an die Schule kommt, der sich versucht um einen zu kümmern, ist jegliche Hoffnung verloren...