Tiefe Stille herrscht in meinem Raum. Nur das piepen des EKG-Gerätes piepte. Ich sah auf den grünen Strich der sich immer wieder auf und ab bewegte. Anscheint war ich im Krankenhaus. Diese schlichten weißen Wände, Laken ähnliche decken und nervige zimmergenossen. Warum bin ich eigentlich hier? Ach stimmt, ich hatte wieder versucht zu sterben. Hat wohl nicht geklappt. Ich schloss meine Augen wieder und dachte nach. Da ich nicht schwimmen konnte und es mitten in der Nacht war, wer kann mich gerettet haben? Am liebsten würde ich denjenigen ins Gesicht spucken. Hätte er mich nicht ertrinken lassen können? „Frau Spell? Sind sie wach?", ich erblickte einen älteren Mann in einem weißen Kittel. Scheint der Arzt zu sein. Ich setzte mich auf und merkte erst jetzt dass ich so eine Halskrause umhatte. Der Arzt kam zu mir und nahm sie mir ab. „Wir müssen ein paar Untersuchungen durchführen um zu sehen ob sie noch irgendwelche Verletzungen haben, wollen sie jetzt gleich mitkommen oder erst nachher?" – „Am besten jetzt." Er nickte und verließ den Raum wieder. Ich sah mich im Raum um und erblickte eine Frau neben mir. Sie las grade irgendeine Fashionzeitung. Jedenfalls schien sie nicht mit mir in Kontakt treten zu wollen. Ich sah mich weiter um und mein Blick fiel auf die Blumen neben meinem Bett. Es waren dieselben wie die, die ich von Jack geschenkt bekommen habe. Im nächsten Augenblick kam eine Freundlich Lächelnde Krankenschwester auf mich zu mit einem Rollstuhl. „Wenn sie einmal mitkommen würden Frau Spell. Ihr Besuch schläft grade, da können wir ja schnell los." – „Besuch?" Sie zeigte kurz mit einem Finger auf den kupferfarbig Haarigen Mann der an einem Tisch sitzt. Ich habe ihn nie zuvor gesehen, was er wohl hier macht? Ich setzte mich erst einmal in den Rollstuhl, beziehungsweise fiel. Ich konnte meine Beine zwar spüren, jedoch fühlten sie sich an wie von einem Kleinkind. Ich seufzte und die Krankenschwester konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Sie machte das EKG Gerät an dem Rollstuhl fest und fuhr mit mir in eine ganz andere Etage.
„Wie heißen sie?" – „Mein Name ist Antonia und ihrer?" – „Mira, wissen sie ja schon von den Unterlagen." Sie stimmte mir freudig zu und meinte ich solle versuchen zu lächeln. Ich sehe irgendwie aus als würde ich jemanden gleich umbringen wollen. Vielleicht mich, wäre lukrativ und einfach. Sie fuhr mit mir in eines der Behandlungszimmer und ich musste mich auf eine Liege setzten. Leichter gesagt als getan. Sie nahm mir Blut ab, prüfte meinen Blutdruck, meinen Puls und alles weitere. „Sollen wir eigentlich deinen Vater und seine Frau anrufen?" – „Welche Frau?" Sie sah aus als hätte sie sich grade verplappert und es wäre ihr peinlich. „Heißt seine Frau Anna?" Sie nickte zögernd und stach mir in den Arm um mir eine Infusion zu legen. „Kann es sein das ich im Koma lag?" Wieder nickte sie zögernd. „Der Mann im Zimmer hat mich gerettet oder?" Wieder nur ein nicken. „Wie lange lag ich im Koma?" – „Vier Jahre lang." Bei diesem Gedanken musste ich schlucken. Vier Jahre lang lag ich im Koma?! Das heißt ich bin jetzt 20?! Ich stützte meinen Kopf auf meine Arme und war fassungslos. „Das kann nicht sein..." – „Wir sind jetzt hier fertig. Soll ich sie erstmal wieder aufs Zimmer bringen?" Ich nickte immer noch sprachlos. Es fühlte sich immer noch so an als hätte ich mich in dieser Nacht in den See gestürzt.
Ich sah auf die Uhr und sie zeigte 11.24 Uhr an. Die Krankenschwester hatte mir vorhin geholfen mich umzuziehen. Neben dem Fremden lag eine Tasche mit Frauen Sachen, wir haben einfach diese genommen. Sie waren ja auch schließlich noch sauber. Ich saß nun am Rand meines Bettes und beobachtete den schlafenden Fremden. Meine Zimmergenossin schien vorhin abgeholt worden zu sein von ihrem Mann oder so. Es war recht still im Raum, aber eine angenehme. Ich pustete den Gast immer Mal an, doch das schien ihn nicht zu stören. Seine Haare waren recht lang. Sie hingen natürlich jetzt etwas herunter, reichten trotzdem bis zu seinem Kinn. Die Kleidung fiel recht schlicht aus. Er hatte ein weißes T-Shirt an und eine dünne schwarze Jacke drüber gezogen. Seine Hose war dunkel Blau und er hatte zwei verschieden farbige Schuhe an. Einer war weiß der andere schwarz. Seine Haare waren wie schon erwähnt, kupferfarbend, gingen aber auch leicht ins rote über. Eigentlich war er ganz ansehnlich. Nach einer Weile schlug er dann auch seine Augen auf. Sie hatten eine graue Farbe, mit einem leicht blauen Akzent. „Oh, du bist wach? Hast du gut geschlafen?" Überrascht sah er mich an und wusste wohl nicht ob er träumen tut. „Bist du real?" – „Jap. Live und in Farbe." Erst tat er gähnen, dann beugte er sich leicht vor und sah mich genau an. „Immer noch ironisch, wie in der Schulzeit. Wenigstens hast du dein Humor nicht verloren." – „Schulzeit? Sollte ich dich kennen?" Er schüttelte den Kopf. „Wir gingen in dieselbe Grundschule, also ist es klar dass du mich nicht mehr kennst. Weißt du schon was passiert ist?" Ich schüttelte den Kopf und er seufzte. „Naja, ich hatte gesehen wie ein Mädchen auf dem Steg gestanden hatte, als ich grade mit meinem Hund laufen war und auf einmal bist du dann reingesprungen. Ich bin dann halt gefühlte um den halben See gesprintet um dich zu retten, jedoch warst du bewusstlos als ich dich dann endlich ans Land gezogen hatte." Es blieb eine Weile leise, ich musste erstmal alles verarbeiten. „Irgendwie ist das verdächtig so spät noch mit seinem Hund rauszugehen." Er zuckte nur mit seinen Schultern und sagte: „Habe halt Fehler gemacht und musste meinen Kopf erstmal frei kriegen." Ich musste anfangen zu lachen. „Wir war eigentlich noch einmal dein Name?" Jetzt lachte er leicht. „Diese Frage kommt aber früh. Ich heiße Mika."
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With You It Won't Be Better
RomanceAls Tochter eines Bestatters ist man schon geechtet, als gute Schülerin wird es auch nicht bessers. Als dann noch ein neuer, sofort beliebter Schüler wie Jack an die Schule kommt, der sich versucht um einen zu kümmern, ist jegliche Hoffnung verloren...