Spencers POV
Ich wurde durch ein lautes, eintöniges Klingeln geweckt. Es dauerte ein paar Minuten, bis ich realisierte wo ich mich befand und wovon dieses Geräusch kam. Mein Handy klingelte.
"Ja?", sagte ich, nachdem ich das Gespräch entgegen genommen hatte.
"Hallo Spencer, hier spricht Rossi. Tut mir leid, dass ich dich so früh wecken musste, aber wir haben neue Leichen. Hotch will das Agent Mercer und du so schnell wie möglich zum Tatort fahrt. Er erwartet euch da.".
"Neue Leichen?", schockiert riss ich die Augen auf und war mit einem Mal hellwach. "Wir machen uns sofort auf den Weg.".
Bevor ich auflegte, hörte ich nur ein kurzes Brummen von Rossi, was ich als ein 'in Ordnung' deutete. Schnell griff ich nach meiner Tasche mit den Wechselklamotten und zog mich um, wobei ich nochmals über den gestrigen Abend nach dachte.
Ich hatte Elizabeth von meiner Mutter erzählt.
Sie wusste jetzt Bescheid. Und sie hat es einfach so hingenommen....keine komischen Fragen gestellt oder Abstand gesucht. Nein, sie hat es einfach akzeptiert und mich getröstet. Sie hatte nicht versucht mich zu einer Auszeit zu drängen oder dazu, es Hotch zu sagen. Aber was mich am meisten Beschäftigte war die Tatsache, dass ich das Gefühl hatte ihr Vertrauen zu können, dass ich mich wohler fühlte seitdem ich es ihr erzählt hatte und dass...und dass ich mich sehr wohlgefühlt hatte, als sie neben mir gesessen hatte und mich umarmt hatte. So hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt...nicht mehr seit der Sache mit....
Ich vertrieb meine dumpfen Gedanken und versuchte mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Neue Leichen. Hotch erwartet uns. Leise lief ich durch Elizabeth's Wohnung. Erst stellte ich den Kaffee in der Küche an, dann machte ich mich weiter auf den Weg zu Elizabeth's Schlafzimmer. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir halb Vier am Morgen hatten. Der Kaffee musste sehr stark sein um richtig wach zu machen.
Elizabeth lag friedlich schlafend in ihrem Bett. Sachte berührte ich sie an ihrer Schulter und versuchte sie wach zu rütteln. Nach einer Weile hörte ich ein verschlafenes Grummeln und sie drehte sich auf die andere Seite. Verwirrt sah ich sie weiter an und versuchte sie erneut wach zu rütteln, diesmal mit mehr Erfolg.
"Was ist denn?", brummte sie, als sie sich in meine Richtung drehte und sich die Haare aus dem Gesicht schob.
"Hey.", sagte ich leise und räusperte mich. "Rossi hat eben angerufen. Wir müssen los und zu einem Tatort. Hotch erwartet uns.".
Sie blinzelte mehrmals.
"Willst du mir grade ernsthaft erzählen, dass wir neue Leichen haben? Nachts um halb Vier? Seit wann ist dieser Kerl denn so bescheuert?".
"Keine Ahnung....ehm....wir sollten uns aber jetzt schnell fertig machen. Hotch mag es nicht, wenn er lange warten muss."
Verschlafen nickte sie, schlug die Bettdecke zurück und tapste aus dem Zimmer in Richtung Bad. "Gib mir 5 Minuten!".
Mercers POV
'Dieser Irre!', regte ich mich innerlich auf, während ich mir kaltes Wasser ins Gesicht klatschte und anfing mir die Zähne zu putzen. 'Morgens um halb Vier für den Fund von Leichen zu sorgen ist schon echt dreist.'. Ich setzte meine innerliche Schimpftirade fort, bis ich weitestgehend fertig war. Danach schlüpfte ich schnell vom Bad ins Schlafzimmer und bemerkte dabei den Geruch von Kaffee. Spencer hatte sich also schonmal sein Lebenselixier gekocht. Als ich einen Blick in die Küche warf, saß er mit einer dampfenden Tasse am Küchentisch und las ein Buch.
"Fertig.", sagte ich und ging zu meinem Wasserkocher um etwas Tee zu kochen.
"O..okay.", räusperte Spencer sich und als ich mich zu ihm umdrehte, sah ich eine leichte Röte seine Wangen hochklettern. Im nächsten Moment stand er auf und warf dabei aus Versehen seine Tasse um. "Tut...tut mir leid.". Ich fing an zu lachen und griff nach einem Tuch. "Kein Problem. Mach dich fertig, ich mach das hier.".
Er nickte lediglich und verschwand dann in Richtung Bad.
Immer noch grinsend wischte ich den Kaffee auf und ging in mein Schlafzimmer um mich umzuziehen. Ich tauschte meinen Schlafanzug gegen eine Jeans und ein Top. Danach ging ich wieder in die Küche und füllte den restlichen Kaffee und den Tee in Thermobecher. Kurz darauf kam Spencer aus dem Bad und wir machten uns auf den Weg zu Hotch und dem Leichenfundort.
Hotchs POV
Um kurz nach Drei in der Nacht klingelte mein Handy. Ein Deputy war am anderen Ende der Leitung und erzählte mir von einem erneuten Leichenfund. Zwei Personen, eine Männlich und eine Weiblich. Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Schon wieder. Während ich meine Sachen zusammen suchte und mich fertig machte, rief ich Rossi an.
"David. Wir haben neue Leichen. Ruf bitte die Anderen an. Reid und Mercer sollen zum Tatort kommen. Du und die Anderen fahrt ins Präsidium und versucht irgendetwas zu finden, was wir übersehen haben könnten. Wir treffen uns dann dort.".
Als ich gegen kurz nach halb Vier am Fundort ankam, war von Reid und Mercer noch keine Spur zu sehen, also beschloss, mir die Leichen schon einmal ohne sie an zu sehen.
"Hallo Officer!", grüßte ich einen Beamten, der am Absperrband stand um den Tatort abzusichern. "Hat jemand die Leichen berührt?".
"Noch nicht, Sir.", antwortete er. "Die Gerichtsmediziner sind noch nicht eingetroffen. Die Spurensicherung ist dabei, die Gegend nach Spuren von Autoreifen, Schritten oder ähnlichem abzusuchen.".
Ich nickte und duckte mich unter dem Band durch um mir die Opfer genauer anzusehen. Mittlerweile hatten wir fast Vier Uhr und es fehlte immer noch jede Spur von den anderen Beiden.
Gerade als ich mir die Verletzungen genauer ansah, hörte ich hinter mir ein lautes 'Guten Morgen' und ich sah Reid und Mercer bei dem Officer stehen, mit dem ich kurz zuvor noch gesprochen hatte.
"Zwei Opfer. Selbe Vorgehensweise wie bei den letzten Malen. Diesmal sind allerdings mehr Fesselspuren zu erkennen. Er wird brutaler. Er scheint vorsichtiger zu werden, was den Ablageort erklärt.".
"Guten Morgen Agent Hotchner.", sagte Mercer freundlich und drückte mir einen Thermobecher in die Hand. "Etwas Kaffee für die Nerven.".Ich nickte dankend und deutete hinter die Absperrung auf eine kleine Gruppe Büsche. "Die Leichen liegen hinter den Büschen. Beide nebeneinander und die Hand des jeweils Anderen haltend."."Sie halten Händchen?", fragend zog Mercer eine Augenbraue hoch und sah wieder in Richtung der Büsche. "Er entwickelt sich weiter."."Wer hat die Leichen gefunden?", warf Reid ein und sah sich suchend nach einem möglichen Zeugen um. "Der Zeuge ist schon auf dem Weg ins Krankenhaus. Er war hier mit seinem Hund unterwegs, als er die Füße hinter dem Busch hervorragen sah. Ich schicke gleich JJ und Morgan hin. Kommt mit.". Schweigend gingen wir in Richtung der Leichen."Agent Mercer. Wenn es ihnen zu viel wird sagen sie Bescheid und gehen, ja?". Verwirrt sah sie mich an, nickte aber. Ich wusste wieso ich das sagte. Die Leichen waren übel zugerichtet und bei einer Polizistin, die im Normalfall nur mit Entführungsakten arbeitete, waren Leichen eine ganz neue und auch nicht gerade einfache Stufe.
Wie erwartet hörte ich sie laut nach Luft schnappen, als wir freie Sicht auf die Leichen hatten. Ein Blick in ihre Richtung verriet mir, dass sie kalkweiß geworden war.
"Das...das ist ja scheußlich.".
Und sie hatte recht.
An den Handgelenken und Fußgelenken sah man klare Fesselspuren von unterschiedliche Materialien und unterschiedliche Stärken. Zudem waren beide Körper mit Blutergüssen übersät und hier und da klaffte eine offene Wunde, wie Schnitte durch ein Messer. Die Gesichter der Beiden waren geschwollen und voller Dreck und man sah deutlich, dass einige der Wunden noch frisch waren, als sie hier abgelegt wurden.
Reid ging neben dem Mann in die Hocke und sah sich einige der Verletzungen genauer an. "Wenn der Dreck ab ist, können wir mehr erkennen.".
Wie auf ein Stichwort tauchte hinter uns der Gerichtsmediziner mit seinem Assistenten auf um die Leichen zu untersuchen und schließlich mit zu nehmen.
"Wir können hier nichts mehr tun.", sagte ich, "wir sollten zurück fahren und den Anderen helfen.".
Reid nickte und machte Anstalten mir zu folgen, aber als er einen Blick auf Mercer warf, blieb er stehen. "Elizabeth? Komm.". Sie zuckte leicht zusammen und nickte schließlich wie gelähmt. "Ich komme.".
Ich beobachtete wie Reid ihr den Arm anbot um sie in Richtung Auto zu begleiten, als auch er abrupt stehen blieb.
"Hotch!".
Er deutete auf einen kleinen orangenen Fleck in einem der Büsche."Hier hängt ein Stück Stoff. Es muss von dem Täter sein, die Opfer tragen keine orangene Kleidung.".
Schnell winkte ich einen Mitarbeiter der Spurensicherung herbei, damit er das Stoffstück ins Labor schicken konnte.
Vielleicht hatten wir jetzt endlich den Hauch einer Spur.
Hallo zusammen!Ja, ich lebe noch und jaaaa, auch ich lasse mal wieder was von mir hören. :)
Ich bitte euch, mir vielleicht mal eine Nachricht zu schreiben, einen Kommentar ö.ä. damit ich weiß, wie euch die Story gefällt!
Verbesserungsvorschläge und Wünsche nehme ich gerne entgegen!!!! :)
Danke für eure Unterstützung und bis bald!
Eure Natalie
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Unknown Love (~Spencer Reid~)
De TodoEine kleine Story über das bekannte und beliebte BAU Team.