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JJs POV

"》Es gibt nichts Schöneres, als geliebt zu werden, geliebt um seiner selbst willen oder vielmehr trotz seiner selbst《 - Victor Hugo......Briefen sagen unsagbar viel über Menschen aus. Man kann den Schreibstil analysieren, man kann die Schriftart analysieren, aber man kennt trotz alledem nicht den Menschen dahinter. Man kann ihn erahnen, aber nicht benennen....".

"Bald trennen sich wieder unsere Wege....dabei habe ich dich gerade erst getroffen. Ich kannte die Person auf dem Papier, die den feinen schwarzen Stift ansetzt um mir zu schreiben. Die, deren Stimme mir mit der Zeit immer vertrauter wurde....aber....".

"Man soll dankbar sein, für alles was man erlebt. Dank dir kann ich meinem Alltag entfliehen. Ein Mensch, der mir einst sehr wichtig wahr und auch noch ist, sagte immer 'Die Liebe ist unser wahres Schicksal. Wir finden den Sinn des Lebens nicht allein - wir finden ihn miteinander'. Und es stimmt...".

"Hey JJ! Was liest du da? Neue Nachtlektüre?", lachend und verschlafend drein blickend kam Derek auf mich zu.
"Nein, ich....", ich überlegte kurz ob ich es ihm zeigen konnte und nach kurzem Überlegen gab ich ihm einen Zettel. "Das habe ich im Müll gefunden. Es ist Reids Schrift. Es scheinen Briefe für Elizabeth zu sein. Schau mal!". Ich reichte ihm die anderen zerknitterten Seiten und lehnte mich zurück. Ich hatte schon ein bisschen ein schlechtes Gewissen, dass ich diese Zeilen gelesen hatte, immerhin war es etwas persönliches zwischen den Beiden, aber die Zettel hatten nun mal im Müll gelegen....
"Das klingt kaum nach unserem Baby Boy, nicht wahr? Diese Elizabeth muss es ihm ganz schön angetan haben, dass er sogar versucht eine Art Liebesbrief zu schreiben.", riss Morgan mich aus meinen Gedanken.
"Ja, da hast du recht. Meinst du wir sollten ihn darauf ansprechen? Er scheint wirklich Angst zu haben....".
"Ja, das stimmt. Aber was willst du ihm sagen? Hey Kleiner, wir haben deine Liebesbriefe gefunden und gelesen, mach am Bestens so und so weiter? Ich bitte dich!".
Wissend nickte ich, als eine weitere Stimme hinter uns ertönte. "Was denn für Liebesbriefe?". Ich drehte mich um und sah Rossi und Prentiss im Türrahmen stehen. Innerlich seufzte ich. "Von Reid.  Sie scheinen an Elizabeth zu gehen.". "Also wird es langsam ernst?". "Anscheinend.", fuhr Morgan fort. "In einem Brief hat er sogar Andeutungen zu Maeve gemacht.".
Wir schwiegen. Wenn Reid das Thema Maeve ansprach, war es ihm wirklich Ernst. Außer uns wusste nach wie vor niemand, wer genau Maeve war und was genau geschehen war.
"Was wollt ihr jetzt....", weiter kam Prentiss nicht, denn in genau diesem Moment ging die Tür zum Büro auf und Hotch, Reid und Elizabeth betraten den Raum. Schnell schob ich die Zettel zwischen die Seiten meiner Akte und sah erwartungsvoll zu Hotch.
"Was ist passiert?".
"Wir haben zwei neue Opfer.", verkündete Hotch. Deprimiert senkten alle ihren Blick und er fuhr fort: "Die Vorgehensweise ist fast identisch mit den letzten Morden, aber er wird brutaler. Die Opfer haben starke Fesselspuren, die Materialien werden gerade analysiert und ausgewertet. Dazu kommt, dass beide Körper vollständig mit Blutergüssen und offenen Wunden übersäht sind. Die Leichen wurden so abgelegt, dass sie Händchen halten. Er entwickelt sich weiter und wird brutaler, umso wichtiger ist es, dass wir ab jetzt noch schneller Arbeiten und versuchen diesen Kerl zu schnappen. Eine Spur könnten wir allerdings jetzt schon haben. Reid hat in einem Busch neben den Opfern ein Stück orangenen Stoff gefunden...mit etwas Glück gehört dieser zu unserem Täter und wir finden eine DNA Spur oder ähnliches.  Genau aus dem Grund möchte ich, dass JJ und Morgan jetzt ins Krankenhaus fahren, um unseren Zeugen zu befragen. Prentiss und Reid, ihr fahrt in die Pathologie und ins Labor. Rossi und Elizabeth bleiben hier und helfen mir bei der Koordination vor Ort. Danke.".
Augenblicklich standen Morgan und ich auf, um uns auf den Weg ins Krankenhaus zu machen, und verließen das Büro, aber nicht ohne meine Akte mit zu nehmen.

Unknown POV

Dieser Schachzug war gelungen. Die nächsten Figuren waren gefallen.
Ob Amber und Stefan gelitten hatten? Mit Sicherheit.
Ob diese Tortur mit meinen beiden Agents genauso viel Spaß machen würde? Es sei für die Beiden zu hoffen.
Während ich die Klingen meiner Messer säuberte sah ich mir die Bilder der Beiden an. Meine Recherchen waren nahe zu perfekt gewesen.
Er, der geniale Agent mit dem eidetischen Gedächtnis, der schizophrenen Mutter, der Freundin die beim ersten Treffen getötet wurde. Er, der in der Schule gemobbt und nackt an einen Mast gebunden wurde, er, der immer missverstanden und ignoriert wurde, er, der nie Ernst genommen oder mit eingebunden wurde. All das machte die fast tragische Geschichte perfekt. Fehlte nur noch das zweite Puzzleteil.
Sie.
Sie, die kleine Halbweise aus Salt Lake City. Sie, die anscheinend das schafft, was selten eine Frau vor ihr geschafft hat....dank dem Mitleid. Sie, die immer versucht mutig zu sein und versucht eine Heldin zu werden. Sie, die von einigen schön genannt wird, aber selbst nicht einen Funken davon ausstrahlt. Die Hülle mag schön sein, aber das Innere dieses Monsters passt nicht dazu.
Dieses Paar mit den 'tragischen' Geschichten würde mein nächstes Ziel darstellen. Der Doktor wird wieder eine Frau verlieren, die ihm wichtig ist....und sie? Sie wird lernen was es heißt zu leiden.
Vorsichtig verstaute ich meine Messer und die Bilder in meiner Tasche und stand auf.
Möge die nächste Runde beginnen.


Hallo Zusammen!

Nächstes Kapitel am Start! - endlich!
Viel Spaß beim lesen und lasst mir einen Kommentar, Vote oder eine PN da, damit ich weiß ob euch die Story noch gefällt bzw was ich verbessern könnte :)

Danke und bis demnächst!
Eure Natalie

Unknown Love (~Spencer Reid~)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt