12. Kapitel

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"Bitte ich brauche einen Rat von einer Frau, die nicht so spießig und verklemmt ist wie die da unten." Sie deutete mit den Finger auf den weißen Fliesenboden. "Meine Familie ist alles andere als verklemmt oder spießig."
"Mag sein. Hilfst du mir jetzt?" Einerseits hatte ich nicht im geringsten Lust Leah Clearwater einen Gefallen zu tun. Ich wusste, dass Bella ein wenig Angst vor ihr hatte und Edward hatte erzählt wie groß Jacobs Verachtung ihr gegenüber war.

Jacob betrat das Zimmer. Er sah verblüfft aus. Kein Wunder seit er gestern vor Bellas offensichtlichen Gefallen an Blut geflüchtet war hatte sich unser Wohnzimmer wieder verändert. Das Krankenbett war weg. Genauso wie die anderen medizinischen Geräte, die die Schläuche hielten an die Bella angesteckt war. Sie saß jetzt wieder gemütlich auf dem Sofa, wie sie es seit zwei Wochen tat. "Rose. Bringst du mir noch eine?" Sie streckte ihren Arme aus um Rosalie die leere Tasse zu reichen. Sie nickte, schenkte Bella ein warmes Lächeln und verschwand in der Küche. Ich sah wie Jacob diese Handlung mit offensichtlichem Abscheu beobachtete. Was er dabei nicht bemerkte, war, dass Bellas Blick sich vor Scharm ein wenig senkte als sie bemerkte was Jacob von ihrer neuen Ernährung hielt. Dabei war es doch gar nicht ihre Schuld. Nein, es war die Schult ihres ungeborenen kleinen Monsters. Ohne groß zu überlegen ging ich schnellen Schrittes auf Jacob zu und griff ihn im Vorbeilaufen am Handgelenk. Ein Teil von mir war überrascht, dass er sich nicht wehrte, ein andere und viel größerer Teil war wütend.

"Was willst du von mir?" Sein Tonfall war nicht wie ich gedacht hatte aufgebracht sondern anklagend. Trotz meiner Verwunderung verließ die wütende Miene nicht mein Gesicht. "Lass diese Blicke!", sagte ich warnend. Ein Comicillostrator hätte in diesem Fall wahrscheinlich ein dickes Fragezeichen in Jacob Blacks Gesicht gemalt. Denn ungefähr so war jetzt sein Gesichtsausdruck. "Was für Blicke!?" "Diese angewiderten Blicke die du Rose oder Bella zuwirfst wenn sie sich anlächeln, lachen oder über das Kind, Bellas Vampirzukunft oder Blut spechen.", schnaubte ich. Ihm schien ein Licht aufzugehen und das Fragezeichen verwandelte sich langsam in ein Ausrufezeichen. "Ist es wirklich so offensichtlich?" "Ja und weißt du wer am meisten unter ihnen leidet? Bella!" Er senkte den Kopf. "Ich hatte keine Ahnung, dass sie es bemerkt." Plötzlich hatte ich Mitleid. Ich wusste, Jacob liebte Bella vergebens und ich fuhr ihn so bewusst an, Bella nicht zu verletzen dabei war das wahrscheinlich das letzte was er wollte. Ich ging einen kleinen Schritt auf ihn zu, zögerte einen Augenblick und schlang dann meine Arme um seinen Rumpf. Um seinen Hals zu umschlungen reichte meine Große nicht im Ansatz aus. Ich spürte wie er sich versteifte, legte dann aber doch die Arme um mich. Dass er die Luft anhielt um nicht meinen Vampirgeruch einatmen zu müssen nahm ich ihm nicht übel. Nach ein paar Sekunden löste ich mich von ihm und lächelte ihn an. "Kommst du wieder mit?" Er, der meine Umarmung wie gewünscht als Einschulung verstand nickte knapp und lief dann nehmen mir her. Und während wir die Treppenstufen bis zur Haustür hinaufstapften, merkte ich plötzlich wie viel lockerer es sich jetzt anfühlte sich in seiner Gegenwart aufzuhalten. Bis jetzt hatte ich nicht einmal gemerkt wie unangenehm es gewesen war aber da die Spannung sich jetzt aufgelöst hatte spürte ich den Unterschied. Ihm schien es ähnlich zu gehen er bewegte sich weniger verkrampft. Seine Bewegungen waren lässiger. Ich beschloss von nun an Jacob Black zu mögen.

Elizabeth Cullen *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt