18. Kapitel

226 13 1
                                    

"Denkt mal drüber nach. Was könnte Irina auf dieser Lichtung gesehen haben?" Bella saß mit aufgerissenen Augen da. Sie hielt Edwards Hand. Er stand mit der schlafenden Nessi auf dem Arm, neben seiner Frau und sah gespannt auf sie herab. "Jacob in Wolfsgestallt." Beantwortete Emmett ihre Frage. "Das stimmt allerdings kam sie um sich für ihr Verhalten wegen der Werwölfe zu entschuldigen. Was könnte sie noch gesehen haben? Einen Vampir und ein Kind." Erwartungsvoll schaute sie uns an. Und da wurde mir klar worauf sie hinaus wollte. "Irina hat ein Kind gesehen, dass Blut trinkt, schön und blass ist und sich ebenso schnell wie ein Vampir bewegt." Sagte ich eisern. Bella nickte. "Sie muss Renesmee für ein unsterbliches Kind gehalten haben." Flüsterte Esme. "Aber das ist sie nicht." Rief Rose empört und Bella nickte wieder. "Nein ist sie nicht. Sie wurde geboren und ist nur zur Hälfte Vampir." "Aber von weitem besteht kein Zweifel auf ein unsterbliches Kind. Und nachdem was Irina und ihre Schwestern mit unsterblichen Kindern erlebt haben ist es kein Wunder, dass Irina auf direkten Weg zu den Volturi gelaufen ist." Stellte Carlisel fest. Fragend sah ich in die Runde. "Was hatten sie mit unsterblichen Kindern zu tun?" Ich selbst hatte vor einigen Jahren eines dieser Tödlichen Kindern erlebt und mir danach geschworen niemals wieder in Kontakt mit der Art zerstörerisch Kreaturen zu kommen.

Ich beobachtete die beiden vermummten Gestalten genau. Sie gingen mitten auf der verlassenen Straße, hielten sich im schatten der Häuser. Die eine klein, wie ein Kind, die andere schlank und groß. Langsam kam ich aus meinem Versteck und trat Ihnen gegenüber. "Elizabeth. Du bist gekommen." In der wunderschönen Stimme der Frau hörte ich eindeutig Überraschung. Ich antwortete nicht. Das Kind an ihrer Hand sah unsicher zu mir herauf. Wie konnten sie etwas so unschuldiges zerstören wollen? "Kommt mit." Sagte ich jetzt und ohne zu zögern drehte ich mich um und lief vor den beiden Flüchtlingen her. Die hohen Absätze der Frau hallten in der dunklen Gasse wieder. Besorgt sah ich nach oben. Der volle Mond tauchte gerade hinter einer dicken Wolke auf, die ihn bis einigen Sekunden verdeckt hatte und uns somit den Gang im Schatten ermöglicht hatte. Jetzt flutete er die Straße mit hellem Mondlicht. Ich blieb stehen. So konnten wir nicht weiter gehen. Man würde uns entdecken. Ich drehte mich wieder um. Ich wollte den beiden mitteilen was ich beschlossen hatte. Ich konnte es nicht. Es war mir nicht mehr möglich, denn Mund zu öffnen. Ich stand da wie gelähmt. Gebannt von dem Anblick der sich mir bot. Ich wusste, dass beide Vampire waren aber diese unheimlich tiefen, roten Augen bei einem kleinen Kind zu sehen war schockierend. Auf einmal wirkte es nicht mehr unerfahren und niedlich. Das Kind welches vor mir stand, war alles andere als unerfahren im Töten. Auch das hatte ich gewusst. Die Freundschaft zu Rachel war der einzige Grund warum ich mich dazu durchrang weiter zu gehen. "Wir müssen weiter im Schatten gehen. Man darf uns nicht entdecken." Vorderte ich. Rachel nickte. Sie packte ihre geliebte Tochter fester an der winzigen Hand und zog sie dicht an ein Haus heran. Jetzt war ich die Jenige die folgte. Wir waren schon fast am Ende der engen Gasse angekommen als der Mond von einer weiteren Wolke verborgen wurde. "Eva!" Hörte ich Rachel rufen. Die kleine hatte sich ihrer Mutter entrissen. Und knurrte leise als Rachel sie versuchte am Arm zu packen. "Komm her. Wir müssen uns beeilen!" Um einen leisen Ton bemüht, schrie meine Freundin nach dem unsterblichen Kind. Meine Hand schnellte ebenso wie Rachels hervor. Aber anders als sie bekam ich sie zu fassen. In diesem Moment spürte ich das erste und letzte Mal Schwäche. Es war dir Blick der mir den Verstand raubte. Dieser ängstliche Kinderblick. Beinahe flehend sah das kleine Mädchen mit dem ordentlich zurück gestecktem Haar zu mir auf. Wie auf einen unsichtbaren Befehl des Monsters ließ ich es los. Mein größter Fehler. Kaum war es frei stürzte sich das Mädchen auf seine Mutter und rang sie zu Boden. Aufgeschreckt aus meiner Trance flog ich hinterher. Ich riss an dem unsterblichen Kind. Vergeblich es war stärker als ich. Wie konnte ein kleines Wesen wie dieses kleiner als ich sein? Ich wusste es nicht aber es war so und in diesen Moment wurde mir bewusst was Rachel erschaffen hatte. Ein Monster ein Biest in Gestalt eines unschuldigen Kindes. Ich hörte ein Knacken. Oder eher ein Brechen. Keine Sekunde später ließ das Mädchen von Rachel ab und ich konnte sehen was es angerichtet hatte. Ich sah wie Rachels Kopf abgetrennt von ihrem Körper da lag. Offenbar wusste ihre Tochter sehr gut wie man einen Vampir zu streckte brachte den als ich mich umdrehte stand sie da, mit einem brennenden Streichholz in der Hand. Unsicher tastete ich nach meiner Manteltasche und musste feststellen, meine Streichhölzer, die ich dabei hatte um möglichen Volturis die Stirn bieten zu können, waren verschwunden. Oder besser gesagt in ihren Händen.

"Die drei. Tanya, Kate und Irina hatten einst eine Mutter. Sie waren nicht Blutsverwante. Ihre Beziehung war jedoch genau so stark wie die einer leiblichen Familie. Eines Tages fing die Mutter - ich weiß nicht wie sie hieß - an sich anders zu verhalten. Tanya sagte sie hätte sich immer mehr von ihren Töchtern entfernt, war ständig weg ohne zu sagen wo hin sie verschwand. Und eines Nachts kam sie gar nicht nach hause. Die drei Schwestern beschlossen sie zu suchen aber als sie auf dem öffentlichen Marktplatz ihres kleinen Dorfs ankamen, mussten sie etwas schreckliches mit ansehen. Ihre Mutter stand da. Neben einem riesigen Feuer und flehte. Sie flehte nicht um ihr Leben sondern um das ihres Sohnes welcher in den Armen Janes, einer Volturi saß. Auf der andern Seite des Feuers. Jane ignorierte die bettelnde Mutter und warf das Kind in das Feuer. Kaum war das Geschehen fing Tanya's Mutter an zu schreien. Gequält von Janes Blick." Ich hatte schon öfters von diesem Folterblick gehört, dass er einen in den Wahnsinn treiben konnte. Und das alles nur weil ein blondes, fieses Mädchen einen ansah. "So war es den 2 weitere Volturi ein leichtes ihr den Kopf abzuschlagen und danach zu verbrennen." Endete Carlisel. Ich liebte es wenn er so erzählte. So lebhaft als würde man mitten im Geschehen sein. "Die Unwissenheit war es, die Tanya, Kate und Irina rettete." Ich nickte. "Ich hatte keine Ahnung was die drei bereits durchstehen mussten. "Diese Geschichte ist der Grund warum Irina so reagiert hat." "Aber sie irrt sich." Beharrte Rosalie. "Das tut sie, aber Irina ist nicht die, weshalb ich mir Sorgen mache. Die Volturi werden uns angreifen und es werden alle kommen. Alle. Selbst die Ehefrauen haben sie mit sich." Sagte Alice schwach. "Die Ehefrauen? Das kann nicht sein. Sie haben seit etwas 100 Jahren nicht mehr den Turm verlassen." Esme sah verzweifelt aus. "Sie kommen." War das einzige was Alice sagte. Dann stand sie auf und verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer.

Elizabeth Cullen *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt