25. Kapitel

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"Liz das kannst du nicht vergleichen." "Doch! Ich habe mir geschworen von sowas fern zu bleiben und das werde ich auch einhalten. Das war ein dummer Ausrutscher, der sich nie wieder wiederholen wird." Jacob warf den Kopf in den Nacken. "Liz. Er war nicht wie Liam. Du hast selbst gesagt, du magst ihn." "Na und? Vielleicht mag ich ihn ja aber das heißt nicht, dass ich den gleichen Fehler wie damals machen werde. Du würdest das genauso sehen, wenn du wirklich erlebt hättest, was ich erlebt habe." "Liz nur weil, Alexander, oder wie der hieß, nicht gut war und dir das Herz gebrochen hat, bedeutet das noch lange nicht, dass Liam das auch tun wird." Ich sah auf den Boden und nickte resigniert. Natürlich wusste ihäch, dass Jacob Recht hatte und, dass Liam ein guter Kerl war aber ich hatte im Thema Liebe keine guten Erfahrungen. "Ich glaub ich hab einfach Angst." Flüsterte ich. Er war jetzt still bis ich nach oben sah um zu sehen ob er mich überhaupt gehört hatte. Ohne ein Wort drückte er mich an sich. "Ich weiß. Lass dir Zeit."

"Bitte Liz, wir müssen reden." Liam ging hinter mir her. Er folgte mir bis zu meiner Zimmertür, die ich ihm vor der Nase zuknallte. Ich wollte Liam nicht verletzten aber ich brauchte ein wenig Zeit. Zeit zum Nachdenken. Seit gestern ging ich ihm aus dem Weg. Nur Jacob erzählte ich von dem jüngsten Geschehnissen in der Hoffnung, er würde mich verstehen. Am liebsten wäre ich einfach für ein paar Tage verschwunden aber seit gestern hatte es angefangen zu schneien und laut Alice, würde  die Volturi kommen wenn der Schnee liegen blieb. Das Riseko, nicht rechtzeitig da zu sein, wollte ich also nicht eingehen.
Ich beobachtete gerade aus meinem Fenster wie Bella mit Jacob und Renesmee in ihrem Auto wegfuhr. Wahrscheinlich zu Charlie. Von unten hörte ich wie Liam sich an Edward wandte. "Weißt du warum." "Ja." "Kannst dus mir bitte erklären. Sie lässt nicht mit sich reden." "Nein sie braucht nur etwas Zeit." Für diesen Satz war ich Edward unglaublich dankbar. Und vielleicht könnte ich jetzt mit einem weniger schlechtem Gewissen, den Tag wo anders verbringen. Vielleicht konnte ich ja ein paar Weihnachtsgeschenke kaufen. Ich flitzte schnell zum anderen Ende des Raumes um zu sehen, ob in meiner Jackentasche noch etwas Geld zu finden war und ich hatte Glück. Das Restgeld von Leahs und meiner Tour durch die Stadt, war immer noch drin. Und auch nicht zu knapp. Die Cullens hatten ihr Geld meist in Bündeln und ich hatte mir letztens einfach zwei Gegriffen. Ich nahm meine Jacke und streifte sie über dann öffnete ich das Fenster und hockte mich auf den Sims. Mit einem gezielten Sprung konnte ich auf den nächsten Baum gelangen und von da an unbemerkt das Gelände verlassen.

Jeden Laden in Forks durchstöberte  ich und fand am Ende eine schlichte aber doch edelwirkende Uhr, für Edward, einen blauen Schal, für Bella, der im Kontrast mit ihren Augen wunderschön aussehen würde und ein Buch voller Gedichte, für Nessi. Bella hatte mir erzählt wie sehr ihre Tochter Gedichte mochte. Bei Jacob und Rosalies wurde es dann um deutliches Schwerer und von Emmett brauchte ich erst gar nicht anfangen. Ich hatte bisher so wenig mit ihm zu tun gehabt, dass keine Ahnung hatte, was ihn außer Football noch interessierte. Ich beschloss also am nächsten Tag wieder zu kommen und den Rest des Nachmittags mit shoppen für mich selbst zu verbringen.

Das Einkaufszentrum von Forks war bei weitem nicht so gigantisch, wie das in Port Angeles aber für meinen Geschmack groß genug. Am Ende des Tages wurde ich dann tatsächlich fündig und traf mit fünf vollgepackten Tüten zu Hause ein. Ganz wie erhofft war es ziemlich leer. Die meisten waren Jagen und die einzigen die jetzt noch drinnen rumsaßen waren, Edward, Carlisel und Esme, Kate, Jared und Tanja. Esme bedachte mich mit einem Lächeln. Sie hatte sich schon immer gewünscht, dass ich etwas von dem vielen Geld der Cullens ausgab und damit Zeigte, dass ich es auch als meines betrachtete. Ich erwiederte ihr Lächeln und verschwand in meinem Zimmer. Dort fing ich erst mal an die neue Klamotten und Schuhe in den Kleiderschrank einzusortieren. Jetzt wo ich so viele Schuhe und Kleider besaß konnte niemand mich mehr davon abhalten, mit Rose abends auszugehen. Vielleicht sollten wir schon morgen losziehen. Unser Leben konnte schon in wenigen Tagen zuende gehen und genau aus diesem Grund, sollten wir unsere restliche Zeit nutzen um zu feiern und Spaß zu haben.
Es klopfte. Ohne darüber nach zu denken rief ich: "Herein." Und sofort stieg mir wieder dieser betörende Geruch in die Nase. Ich fuhr herum. Als ich Liam in die Augen sah hätte ich sie mir am liebsten ausgestochen. Sein Blick war so warm und liebevoll, dass tief in mir ein sowohl großes Gefühl der Zuneigung aufflammte, dass ich dachte ich würde daran ersticken. "Können wir reden?" Fragte er sanft und wie in Trance nickte ich. Er schloss die Tür hinter sich. "Was sollte das gestern." Ich blickte zu Boden. "Ich glaube nicht das du das verstehst." Sagte ich und zu meiner Verwunderung und auch Erleichterung, war meine Stimme fest. Ich sah ihn wieder an. "Das kannst du nicht wissen." Antwortete er und ich nickte. "Stimmt kann ich nicht." "Dann sags mir." Ich wandte mich ab und stellte mich , ihm den  Rücken zugedreht ans Fenster. Draußen hingen die Wolken so tief, man konnte keinen einzigen Stern erkennen. Früher hatte ich solche Ort gemieden. Mich hatte es immer in den Süden gezogen, wo es fast nie regnete und wo es nicht so viel Verkehr gab. "Ich hatte erst einmal in meinem Leben eine ernsthafte Beziehung." Begann ich. "Ich hatte mich gerade in Manhattan niedergelassen. Dort ist es unvergleichlich, wenn man sich von Menschenblut ernährt. New York ist eine so große und lebhafte Stadt, dass man als Vampir problemlos Jagen töten kann. Ich war natürlich nicht die einzige die das wusste. Zu dieser Zeit wimmelte es dort nur so von Vampiren. Es bildeten sich Gruppen. Aber ich war noch nie jemand der sich von alleine zu andren gesellt hat. Alex war da anders. Er wollte dafür sorgen, immer mehr Leute dazuzugewinnen. Ich traf ihn das erste mal als er mir seinen Leuten die Party stürmte, die ich nutzen wollte um mir mein Dinner zu verschaffen. Er wollte mich überreden seiner Gruppe beizutreten aber, wie gesagt, ich bin kein geselliger Mensch. Also lehnte ich ab. Das zweite mal sah ich ihn als er mich daran hintere die Stadt wieder zu verlassen. Ich hatte keine Lust zu Fuß zu gehen und kaufte mir gerade ein Ticket für den Bus nach Long Island. Er war mir gefolgt und überredete mich schließlich doch da zu bleiben und mich ihm anzuschließen. Du musst wissen Alex hatte die größte Überzeugungskraft die ich je gesehen habe. Vielleicht war das sogar seine Gabe. Ich weiß es nicht. Jedenfalls seit ich bei ihm war, wich er mir nicht mehr von der Seite. Er war wie ein  Schatten aber nicht im schlechten Sinn. Er beschützen mich, was ich nicht nötig hatte, aber zu der Zeit war ich so verliebt, ich hätte ihm alles gestattet." Ich machte eine kleine Pause.  Ich traute mich nicht mich um zudrehen. Ich wollte zwar unbedingt wissen, was Liam dachte, wagte es aber nicht ihm in die Augen zu sehen. "Kurze Zeit kamen wir zusammen. Alle beneideten uns um den Glanz in unserer Beziehung und es dauerte nicht lange, da bat er mich um meine Hand..." "Du hast ihn geheiratet?" "Der Abscheu in seiner Stimmen, kränkte mich ein wenig aber ließ auch ein Gefühl des Frohsinns in mir aufsteigen.  "Nein. Dazu kam es nicht. Ein ganzes Jahr lang waren wir verlobt und ich konnte mein Glück kaum fassen. Alexander wollte mich heiraten,  und das war alles was ich wollte. Ich habe ihn wirklich geliebt. Und auch wenn es so aussah hat er meine Liebe nicht ganz so stark erwiedert. Eine Woche vor der Hochzeit verließ er mich für eine Andere, die hübscher und klüger als ich war." Bei dem Gedanken an das hübsche Blondchen wurde mir ganz kalt ums Herz und ich ballte die Feuste. "Ein paar Jahre danach traf ich sie beiden in Boston. Sie waren so vertraut wie Alexander und ich es mal waren und das machte mich so wütend gemacht, dass ich eines Nachts meinen ersten Vampir Mord ausübte. Ich hatte vorgehabt erst sie und dann ihn zu töten. Ich brachte sie extra zu erst um. Ich wollte den Schmerz in seinen Augen sehen, den er mir vor Jahren zu gefügt hatte. Aber ich hatte mich geirrt. Es war kein Schmerz zu sehen nicht ein Funke des Bedauerns. Und dann erkannte ich, dass er mich für jemanden verlassen hatte, den er nicht mal mehr liebte als mich. Ich fragte ihn ob er mich jemals geliebt hatte und er lachte nur. Danach konnte ich ihn nicht länger sehen und bin weggelaufen." Es herrschte Stille. Nur Liams Schritte waren zu hören, wie sie sich auf mich zu bewegten. Ich erwartete, dass er sich neben mich stellen würde aber seine Füße blieben hinter mir stehen. Ich hielt die Luft an. Vorsichtig legte er seine Hände auf meine Taille und drehte mich zu sich herum. "Ich bin nicht wie er." Flüsterte er. Dieses Mal wusste ich genau, was er vorhatte und hielt ihn einige Zentimeter von mir entfernt. "Woher soll ich das wissen?" "Du kannst es nicht." Und nach diesen Worten landeten seine Lippen auf meinen.


Elizabeth Cullen *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt