23. Kapitel

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Unser Haus füllte sich. Es war nur möglich, so viele Leute unterzubringen, weil sie alle nicht schliefen. Mit den Malzeiten war es jedoch nicht ganz so einfach. Die Gäste hielten sich so weit an die Regeln und machten einen großen Bogen um Forks und La Push und jagten nur außerhalb Washingtons. Und trotzdem regte sich Jacob darüber auf. Verständlich. Seine Art existierte nur um Menschenleben zu verschonen und zu beschützen und wir erlaubten, ungezügeltes Morden direkt hinter der Grenze ihres Territoriums. Dennoch hielt er in Gegenwart der Vampire den Mund. Unter den gegebenen Umständen konnten wir uns keinen Verlust leisten.

Die Werwölfe aus Sams Rudel plus Leah und Seth hatten ebenfalls vor uns beizustehen. Es ging ihnen, abgesehen von den Clearwater-Geschwistern, nicht um Nessis Wohl. Das behaupteten sie zumindest. Sie halfen uns nur aus dem Grund, dass die Volturi in ihr Land einmarschierten und sie es verteidiegen wollten. Jeder neue Vampir brachte neue Geschichten und neue interessante Gaben mit. Sieben Mal, nach dem Denali-Clan, hatte Renesmee ihre kleine Vorstellung machen müssen. Erst bei Liam, der sich immer wohler bei uns fühlte und wie Bella, seine Neugeborenenphase vollkommen überspang, dann bei Peter und Charlotte, die Alice und Jasper ohne jegliche Erklärung zu uns geschickt hatten. Daraf folgten Carlisles Freunde aus Irland und Ägypten. Zuerst kamen die Iren, die von Siobhan und ihrem Gefährten Mason angefürt wurden. Jedoch hörten die beiden älteren schon lange auf die jüngere Maggie, da diese das Talent besaß, eine Lüge sofort als solche zu erkennen. Ihre federnden, roten Locken ließen sie klein und süß wirken. Eine ganz andere Ausstrahlung hatte Siobhan und Mason. Trotzdem vertrauten sie Maggie blind und hatten sich schon bereit erklärt uns zu helfen als Maggie sagte, dass Edward die Wahrheit sprach und brauchten sich gar nicht mehr von Renesmee überzeugen lassen. Der ägyptische Clan war da etwas schwieriger. Selbst als die zwei jüngeren, Benjamin und Tia, sich von Nessi überzeugten, weigerte sich Amun die Kleine zu brühren und befahl seinem Zirkel wieder abzureisen. Mit der Drohung sich von ihm abzuwenden, überredete Benjamin, der für einen Vampir sehr jung rüberkam, Amun doch zu bleiben. Dieser wollte Renesmee jedoch immernoch nicht anfassen und verbot es auch seiner Gefärtin Kebi. Kebi war nach Amun die älteste der vieren. Sie folgte ihrem Partener auf den Schritt und Tritt. "Sie hatt Glück, dass Vampire nicht auf Toilette mussten." Sagte ich an einem Abend zu Jacob, mit dem ich für ein paar Stunden von den Gesten geflüchtet war. Wir beide waren nach einer Zeit sichtlich genervt von dem ganzen Trubel. "Was ist das mit dir und Liam?" Ich runzelte die Stirn. "Was meinst du?" "Stehst du auf ihn?" "Was?!" Entrüstet blieb ich stehen. "Wie kommst du darauf." Er grinste. "Du scheinst dich gut mit ihm zu verstehen, er sieht gut aus und du hast ihn bei eurer ersten Begegnung nicht umgebracht, obwohl ihr gekämpft habt." Bei jedem Punkt den er aufzählte hob er einen weiteren Finger. "Ich kenne seine Lage sehr gut und ich will nicht, das irgendjemand das gleiche passiert wie mir." Bei jedem Wort wurde ich leiser. Jacob nahm mein Handgelenk und zog mich weiter. Wir standen mitten auf einer Straße. Es war Nacht und in Forks wie ausgestorben. "Komm weiter." Sagte er.  Nach kurzen Zeit Stille, fragte er dann aber. "Was meinst du mit 'ich kenne seine Lage'?" Seine Stimme war unsicher. Wir waren noch nicht lange so vertraut. Hatten uns zwar gut verstanden aber erst seit das Haus vor Vampiren überquoll, gingen wir öfters spazieren und sprachen und aus. Ich kannte ihn mittlerweile ganz gut aber ich vermied es jedes mal über meine Vergangenheit zu sprechen. "Ich war auch mal eine Neugeborene. Und auch ich kann mich an nichts aus meinem Menschenleben erinnern." Ich machte einen kleine Pause. "Als ich das erste mal Blut gerochen habe, habe ich, meinen Vater und 11 weitere Leute umgebracht. Dass er mein Dad war habe ich erst erkannt als meine Mutter mich davon abhielt sie zu..." ich brach ab. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich Jake wie er den Kopf senkte und mich leicht verstohlen von der Seite betrachtete. "Danke." Sagte er. "Wofür?" "Dass du mir soweit vertraust." Ich lächelte. "Wie lang ist das her?" "297 Jahre." "Wann hast du Geburtstag?" "Ich sags dir nur wenn du es nicht weiter erzählst." "Warum? Feierst du nicht gerne?" "Ich soll feiern, dass ich ein Vampir geworden bin?" Er schwieg. Fast eine Minute verging. "Ja." Er sah mich überzeugt an. "Dass gerade du der Meinung bist, hätte ich nicht gedacht. Wie kommst du darauf?" "Du hast zwar viel Leid erlebt, aber wenn du damals gestorben wärst, wie ein normaler Mensch, hättest du das Ganze," er machte eine allumfassende Bewegung, "nie mitterlebt. Du hättest die Cullens nicht kennengelernt, du wärst nie die erste Person gewesen, der Leah sich öffnet, du hättest niemals die erste Halbvampirin getroffen, deine beste Freundin Blondie, deinen besten Freund Edward und auch niemals Liam." Ich war gerührt. Noch nie hatte jemand mir so bewusst gemacht, wie fantastisch und lebenswert meine Existens war. Ohne ihm auch nur eine kleine Gelegenheit zu geben, mich von sich zu stoßen, schlang ich meine Arme um Jacobs Hals und zog ihn damit zu mir herunter. Er erwiederte meine Umarmung und richtete sich dabei vollkommen auf, so dass meine Füße jetzt knapp vierzig Zentimeter über dem Asphalt baumelten. Ja Jacob war groß. Nein er war riesig im Vergleich zu mir. Ich war mit Abstand die Kleinste in der Familie. "Du hast jemanden auf deiner Liste vergessen." Flüsterte ich. Er brummte einmal fragend. "Dich du Idiot." "Ach und wer bin ich auf deiner Liste?" Er setzte ich mich ab. Wir gingen weiter, mitten auf der Straße. Ich überlegte kurz. Ich hatte in diesen paar Tagen eine gute Beziehung zu ihm aufgebaut und auch schon davor hatten wir uns prima verstanden. "Du bist...mein bester Freund." FUCK was hab ich da gesagt? Scheiße!  Jacob lächelte verwirrt. "Was ist mit Edward?" "Edward ist auch mein bester Freund. Aber auch ganz andere Weise. Verstehst du?" Er nickte leicht, sah aber immernoch verwirrt aus. "Guck mal. Edward ist mein bester Freund von ungefähr siebsig Jahren, ich haben ihn wirklich lieb. Er hört mir zu, weiß immer wie es mir geht, hasst jeden den ich hasse, auch wenn es keinen wirklichen Grund gibt. Du bist der mit dem ich lachen kann, der mich von dem ganzen Scheiß hier ablenkt. Und ich bin gerade erst dabei dich kennenzulernen." Die ganze Zeit, während ich redete, starrte er stur geradeaus. Er dachte über jedes Wort nach, was ich gesagt hatte. Jetzt wo ich wieder still war, schaute er zu mir herab. "Das gleiche ist mir in diesem Moment über dich klar geworden." Jake machte eine Pause. "Weißt du, Bella war für mich früher immer die große Liebe. Bis ich Nessi gesehen habe und Bella zu meiner besten  Freundin wurde. Sie kennt mich schon wirklich lange und kann jeden meiner Gesichtsausdrücke richtig deuten. Aber sie hat auch Edward und kann nicht immer für mich da sein. Du bist ganz neu hier und ich muss dich auch erst richtig kennenlernen. Aber obwohl ich das noch nicht ganz habe, weiß ich jetzt schon, dass du mich dazu bringst dir meine schlimmsten Geheimnisse zu verraten weil, ich dir vertrauen kann. Du bist mit Abstand die lustigste und Sorgloseste von all meinen Freunden. Auch wenn ich weiß, dass du manches davon nur Show ist um niemandes Mittleid auf dich zuziehen. Deshalb bist du meine beste Freundin." Endete er und schonn wieder war ich gerührt. "Danke." Sagte ich leise. "Danke." Erwiederte er. 

Hey B's
Ich weiß es klingt ein bisschen unrealistisch wenn Liam seine Neugeborenenphase genau wie Bella überspringt aber wartet ab, die Erklärung kommt noch^^

Elizabeth Cullen *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt