4. Kapitel

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Der Wecker schrillte viel zu laut. Er stand direkt neben meinem Bett auf einem winzigem Holznachttischchen.

Ich hasste diesen verfluchten Wecker. Jeden Tag riss er mich um 8 Uhr morgens aus den Federn. Sogar am Wochenende. Am Liebsten würde ich ihn gegen die Wand schlagen, sodass er in tausend Teile zerspringt und ich endlich meine Ruhe habe.

Allerdings brauchte ich den Wecker sonst könnte ich niemals pünktlich um neun halbwegs munter im Frühstücksraum stehen. Und wenn ich nicht pünktlich im Frühstücksraum war, würden mich die Betreuer suchen und mir eine saftige Strafe aufbrummen.

Das reichte um mich umzustimmen, das blöde Ding dich nicht zu zerstören und es stattdessen einfach auszuschalten.

Wie jeden Morgen schlurfte ich verschlafen ins Badezimmer um mich fertig zu machen.

Verschlafen fuhr ich mir mit der Hand über die Augen und konnte nur mit Mühe ein Gähnen unterdrücken.

Ich betrachtete mich in dem kleinem  Spiegel und stöhnte genervt auf als ich mein oranges struppiges Haar betrachtete, das in alle Richtungen abstand, wie jeden Morgen.

Ich stieg in die Dusche, und wusch die Müdigkeit von mir. Danach gings mir wesentlich besser.

Ich zog gerade meine Bürste durch mein dickes Haar, das in sanften Wellen bis zu meiner Taille fiel, als mir etwas bewusst wurde, was mich erneut aufstöhnen ließ.

Wie hatte ich wohl gestern, mitten in der Nacht ausgesehen? Hatte ich wirklich diesen rosa Häschenpyjama getragen?

Eine leichte Röte schoss bei dem Gedanken in meine Wangen.

Verflucht, ganz bestimmt nicht so wie ich gerne ausgesehen hätte.

Ich beschloss, nicht mehr daran zu denken, schließlich konnte ich es eh nicht mehr ändern.

UND es war dunkel, sehr dunkel vielleicht hatte er mich auch gar nicht gesehen, das könnte doch sein, oder nicht?

Naja, das redete ich mir jedenfalls den ganzen Morgen über ein.

Bis meine Hoffnungen auf einen Schlag zunichte gemacht wurden, als mir auf dem Weg zu meinem ersten Kurs, Kunst, jemand über die Schulter ins Ohr flüsterte: "Also der rosa Pyjama gestern hat dir besser gestanden"

Fast wäre ich gestolpert, Gott sei Dank nur fast. Cal. Er stand direkt neben mir.

"Musst du mich so erschrecken?", fragte ich beschämt, dass er den peinlichen Pyjama gestern Nacht offensichtlich doch bemerkt hatte.

"Tut mir Leid, dass war nicht meine Absicht, Naomi", sagte er mit einem durchaus reuevollem Gesichtsausdruck.

Ich sah in diese samargdgrünen Augen und konnte gar nicht anders als ihm sofort zu verzeihen. Wer konnte diesen Augen auch widerstehen?

"Schon okay." Ich lächelte. Was stellte dieser Typ mit mir an, dass ich in seiner Gegenwart immer glücklich war?

Normalerweise war ich immer ein wenig deprimiert gewesen, wie konnte ich das auch nicht sein? Ich glaube, jeder war deprimiert an diesem Ort. In diesem Gefängnis. Wir saßen hier fest, ohne Zukunft.

Und trotzdem war ich glücklich, wenn er hier war.

"Kunst, richtig?" Er klang ernsthaft interessiert.

Ich nickte, nicht sonderlich begeistert über die nächste Stunde.

Fragend hoben sich seine Brauen.

"Naja, ich mag Kunst nicht besonders... Ich bin eher der Sporttyp", erklärte ich zögernd.

"Wie kann man Kunst nicht mögen? Die Kunst bietet so viele Möglichkeiten...", erwiderte er begeistert.

Na ganz toll, er steht auf Kunst. Hoffentlich beschloss er jetzt nicht wie Ceci früher, mich für diesen Kurs zu motivieren.

Sie hatte vor 2 Jahren aufgegeben mit mir über Kunst schwärmen zu wollen. Für mich war das etwas, was Geduld, Ruhe und viel zu viel Motivation erforderte, was ich alles nicht besaß und das musste sie dann doch akzeptieren.

"Ist nicht so mein Ding", sagte ich bemüht, das Thema fallenzulassen.

Er hatte den Wink anscheinend gecheckt, denn er versuchte nicht nochmals meine Meinung zu ändern und dafür war ich ihm dankbar.

"Hey, wollen wir uns nicht nachher treffen und im Wald spazieren gehen?", fragte er hoffnungsvoll. War das win Date? Unzählige Schmetterlinge flatterten in meinem Bauch bei diesem Gedanken. Hinter den Wohnhäusern der Jugendlichen gab es ein kleines Wäldchen und einen riesigen Garten, der uns "die Natur näherbringen" sollte. Viele  setzten sich an sonnigen Tagen in den Garzen um den prüfenden Blicken der Betreuer zu entkommen, allerdings ging kaum einer in den Wald. Aber ich musste zugeben, dass diese Abgeschiedenheit dieses Treffen doch gleich viel reizvoller machte. Keine Betreuer  bei denen man aufpassen musste wie man sich verhielt, keine anderen Jugendliche oder Kinder, die etwas mitbekamen was nicht für deren Ohren bestimmt war, es war einfach perfekt.

Außerdem, selbst wenn ich nicht wollte, dieser verfluchte Kerl hatte so ein süßes Lächeln, man konnte ihm einfach nichts verweigern.

"Ja klar", antwortete ich voller Vorfreude.

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DANKE, danke, danke an alle Reads, votes und commis! Ihr seid die Besten! Ich hätte nie gedacht, dass soviele Leute meine Story lesen!

Über mehr commis würde ich mich sehr sehr freuen♡

Ich würde gerne wissen, was ihr von diesem Kapitel haltet, was ich besser machen soll und ob ihr vielleicht schon irgendwas über den weiteren Verlauf der Geschichte ahnt? ;D

Dieses Kapitel möchte ich übrigens clary__fray widmen, sie schreibt mir immer total liebe commis, die mich immer motivieren, DANKE!♡♡♡:D

Über Votes freue ich mich natürlich auch immer!♥:)

Lg LyssCandy

Real DreamerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt