Endlich waren alle Kurse vorbei. Ich spürte schon wieder einen leichten Schwindelanfall und meine Kopfschmerzen drohten mir den Verstand zu rauben, also beschloss ich den Rest des Tages im Bett zu verbringen um den Kopf frei zu bekommen. Die letzten Tage waren wohl doch zu viel für mich gewesen, viel zu viel Drama für meinen Geschmack.
Gerade hatte ich mich erschöpft auf mein Bett fallen lassen und in die weiche Daunendecke gekuschelt, als es leise an der Tür klopfte. Es war ein eher zögerliches Klopfen, nicht so bestimmend und herrausfordernd wie das der Betreuer.
"Ja?"
Das konnte also nur Ceci sein. Tyler durfte nicht in den Mädchentrakt und Cal... nun ja der klopfte sowieso nicht, meiner Erfahrung nach.
Mein Verdacht wurde bestätigt, als Ceci die Tür öffnete, sofort hinter sich wieder schloss und mit dem im Schloss bereits steckenden Schlüssel abschloss. Das konnte nichts Gutes bedeuten.
"Was ist los, Ceci?", fragte ich besorgt. Sie machte doch sonst nicht so ein verzweifeltes Gesicht. Normalerweise war sie stets der gut gelaunte Sonnenschein, der einen immer wieder aufbaute, egal wie tief man gerade am Boden war.
"Naomi, ich muss mit dir reden... Hast du ein bisschen Zeit?"
Sie wirkte ungewöhnlich blass und hatte Schatten unter den Augen.
Was war nur los?
"Natürlich. Du weißt doch, dass ich immer für dich da bin?" , versuchte ich sie ein wenig zu beruhigen. Ohne Erfolg.
Den Blick betrübt zu Boden gerichtet setzte sie sich neben mich auf das Bett.
"Ja das weiß ich und dafür bin ich dir so dankbar..."
Ihre Stimme zitterte und brach schließlich ganz. Die Situation war anscheinend ernster, als ich anfangs vermutet hatte.
"Was ist los, Ceci?"
Die letzten beiden Tage war sie von den Kursen befreit gewesen, sie hatte sich krank gemeldet. Ich hatte sie anfangs besucht um sicherzustellen, dass sie sich nichts Ernstes eingefangen hatte und sie hatte mir desöfteren beteuern müssen, dass es sich nur um eine harmlose Erkältung handeln könne, sie sich nur ein wenig ausschlafen müsse und ich sie ruhig alleine lassen könne.
"Ich habe es dir nicht gesagt, weil es zunächst harmlos erschien. Meine Medikamente verloren mehr und mehr die Wirkung. Die Ärztin sagte, mein Körper hätte Antikörper entwickelt die die Mediamente wirkungslos machten. Sie setzten sie ab und gaben mir andere. Das war besser. Mir ging es wieder gut. Aber seit 2 Tagen helfen die auch nichts mehr. Ich sehe immer mehr diese Düsternis, die Finsternis. Es fühlt sich einfach so... so...", sie unterdrückte das aufsteigende SChluchzen in ihrem Hals, "...grausam an."
Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Ich nahm sie in den Arm und versprach ihr leise, das alles wieder gut werden würde. Es war ein leeres Versprechen, das wussten wir beide, aber es war in diesem Moment besser eine Lüge zu glauben, als die Wahrheit zu akzeptieren. Ich wünschte, ich könnte ihr ein echtes Versprechen geben.
So saßen wir wohl noch eine Weile da, bis sie sich schniefend aufrichtete, ich ihr ein Taschentuch reichte und sie fragend anblickte. Ob es ihr jetzt vielleicht ein wenig besser ging?
"Weißt du, Naomi, ich möchte dieses Farbschimmern nicht sehn, das alles und jedem umgibt. Hier ist fast alles so düster und dunkel, ich bin den Ärzten unendlich dankbar für die Medikamente, solang sie helfen, muss ich all dies nicht sehen. Manchmal denke ich, dass mir diese Farben Dinge verraten, Absichten über den oder das sie umgeben. Wenn ich sie sehen kann, kann ich mich nicht von der Wahrheit verschließen und ich kann diese Wirklichkeit nicht ertragen. Es ist schrecklich, Naomi, alles hier, ich möchte am Liebsten so weit fort wie möglich... vielleicht darf ich das auch tatsächlich."
Ihre Augen leuchteten für einen kurzen Moment hoffnungsvoll auf... und dann wurde mir die Bedeutung ihres letzten Satzes erst klar, erst als ich ihre Reaktion auf die Vorstellung darauf sah.
"Wie meinst du das, du darfst fort?"
Nur leicht floss das Entsetzen über meine Vermutung in meine Worte mit ein. Es sollte sich wohl in ihrer Antwort bestätigen.
"Sie sagen, ich würde vielleicht in eine andere Klinik verlegt."Danke, danke, danke!! :D
an alle Leser die ímmer noch weiterlesen, trotz der zugegeben viel zu langen Wartezeit, bis es mal zu diesem Kapitel kam...
an alle total lieben Kommis die ich immer wieder gerne lese und die mich schließlich zum weiterschreiben motiviert haben^^ ihr seid die Allerbesten! <3
und an alle Votes :D
Ich hoffe das Kap. hat euch gefallen ;)
gLg
Lyss <3
DU LIEST GERADE
Real Dreamer
خيال (فانتازيا)Was würdest du tun, wenn du nicht zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden könntest? Und wenn du dann herausfinden würdest, dass deine Träume, nicht nur Träume sind... Naomi ist nicht wie andere Mädchen. Sie hat seltsame Träume und sieht Dinge...